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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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„Großvater, eigentlich wollte ich heute Morgen zu dir kommen ... “
    „Aber erst wollte ich rausfahren“, erklärte Harry leicht verzweifelt. Er reichte dem Duke ein Glas Brandy. „Euer Gnaden, es ist etwas passiert. Etwas Schreckliches. Und ich finde es vollkommen inakzeptabel, schließlich habe ich Ihre Enkelin in meinem Haus auf genommen und dachte, ich könnte sie beschützen ... “
    „Schon gut, schon gut, man kann nicht überall gleichzeitig sein, nicht wahr?“, erwiderte Beths Großvater in unerwartet mildem Ton. „Verflixt guter Brandy, Thistle-Bridgeton. Besser als meiner.“
    Darauf trat benommenes Schweigen ein. Harry sah zu Beatrice, die hilflos mit den Schultern zuckte. „Euer Gnaden“, versuchte Harry es noch einmal. „Gleich nach dem Frühstück wollte ich zu Ihnen fahren ... “
    „Nach dem Frühstück, was? Na, da sind Sie ein bisschen spät dran. Sie hätten wissen müssen, dass Westerville nicht wartet, bis Sie kommen und den Dreck für ihn wegkehren. Er hat es selber gemacht. Ist gestern Nacht noch gekommen und hat mir alles erzählt.“
    Beth blieb der Mund offen stehen. „Alles?“
    Ihr Großvater fixierte sie kurz. „Aye. Wie er sich daran machte, dich zu verführen, und es auch beinahe getan hätte. Ich will nicht so tun, als wäre ich darüber glücklich, das bin ich nicht. Westerville hat sich wie ein Schuft benommen.“ Der Viscount lächelte ihren Großvater spöttisch an und verneigte sich dann. „Ich habe meine Entschuldigung vorgebracht. Mein Benehmen war indiskutabel.“
    Der Duke of Massingale schnaubte und warf Westerville unter borstigen Brauen einen harten Blick zu. „Das ist ja noch lang nicht alles. Sie haben Glück, dass Sie jung, reich und von Adel sind. Andernfalls hätte ich Sie gestern Abend erschossen.“
    Westerville presste die Lippen aufeinander, und diesmal verneigte er sich nur schweigend.
    Beth bekam heiße Wangen. „Großvater, hat ... hat der Viscount dir erzählt, warum er es gemacht hat?“
    Westerville erwiderte: „Ich habe mich darangemacht, Sie zu verführen, weil ich mir nicht anders zu helfen wusste.“ Sein Blick strich über sie. „Sie sind eine schöne Frau, meine Liebe, und ich bin leider auch nur ein Mensch.“
    Der Dummkopf. Beth starrte ihn wütend an.
    Der Duke stellte das leere Glas ab. „Sie sieht aus wie ihre Mutter, ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.“ Westerville hatte ihrem Großvater also nicht alles erzählt. Offensichtlich spielte er immer noch ein doppeltes Spiel, daran bestand kein Zweifel. Ein Spiel, an dem sie keinerlei Anteil wünschte. Aber was konnte sie tun? Allen verkünden, dass er sie nur deswegen verführt hatte, weil er nach Beweisen für ein weit zurückliegendes Verbrechen suchte und Zutritt zu Massingale House brauchte? Das würde auch keine Lösung bedeuten. Wenn sie etwas über Westerville wusste, dann dass er hartnäckig war wie kein zweiter.
    Sollte sie protestieren, würde er ihre Einwände einfach zurückweisen, und da er jetzt Großvater auf seiner Seite hatte ... Nein, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Wenn sie zu sehr darauf drängte, sich durchzusetzen, bestand die sehr reale Möglichkeit, dass ihr Großvater sie zwang, den Viscount zu heiraten. Sie würde warten, bis sie ihn allein zu fassen bekam, und dann würde sie ihn zur Vernunft bringen. Denn im Augenblick, im Beisein von so vielen Leuten, waren ihr die Hände gebunden.
    Aber während sie wegen der Umstände vor Wut nur leise vor sich hin schäumte, konnte man von Westerville mit Fug und Recht behaupten, dass es in ihm brodelte. Sein ganzer Körper schien angespannt vor unterdrücktem Zorn, und sie wusste, wie sehr es ihm gegen den Strich gegangen sein musste, ihrem Großvater zu beichten, was geschehen war. Unruhig betrachtete sie ihn. Er stand an der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt, und wippte auf den Fersen zurück. Das schwarze Haar fiel ihm in die Stirn, seine grünen Augen blitzten, als wäre er zu jeder Herausforderung bereit.
    Er lächelte Harry an, ein kaltes, beleidigendes Lächeln. „Ich war schneller als Sie, was? Sie hätten auch noch letzte Nacht nach Massingale House reiten sollen, so wie ich.“
    Mit geballten Fäusten ging Harry auf ihn zu.
    Ihr Großvater stieß Harry den Knauf des Stockes zwischen die Beine.
    „Euer Gnaden! Geben Sie den Weg frei!“
    „Nein, verdammt“, fuhr der Herzog ihn an. „Solange ich hier bin, werden Sie nicht das Raufen anfangen! “
    Mühsam brachte Harry sich

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