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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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furchtbares, schreckliches Durcheinander. Aber ihm blieb nichts anderes übrig. Er blieb vor Reeves stehen. „Heute Abend gehe ich zum Herzog.“
    „Bis zu seinem Landsitz ist es ungefähr eine Stunde.“ Christian blickte Reeves an.
    Der Butler lächelte und zuckte mit den Schultern. „Ich habe mich erkundigt, für den Fall, dass Sie die Reise doch unternehmen möchten.“
    „Ich nehme Lucifer. Dann dauert es nicht so lange.“ „Jawohl, Mylord. Was werden Sie dem Herzog sagen? Sie haben seine Enkelin kompromittiert, da wird er Sie kaum mit offenen Armen empfangen.“
    „Sicher wird er mich verfluchen. Aber dann wird er meinen Heiratsantrag akzeptieren, schließlich ist ihr Ruf vollkommen ruiniert.“ Christian dachte an Lady Jerseys entzückte Miene. Schon jetzt verbreitete sich die Geschichte wie ein Lauffeuer durch London. Besser als jeder andere kannte er den Preis, den die Gesellschaft jenen abverlangte, die in Ungnade gefallen waren. Er würde nicht zulassen, dass Elizabeth dieselbe Schande erleben müsste wie seine Mutter. „Ich werde sie heiraten, sobald es möglich ist.“
    „Aber was ist, wenn sich Ihr Verdacht gegen ihren Großvater als richtig herausstellt? Das wird sie Ihnen vielleicht nie verzeihen.“
    „Verdammt, Reeves! Glauben Sie, das wüsste ich nicht? Mir bleibt keine andere Wahl, und ihr auch nicht. Wenn ich denjenigen, der meine Mutter verraten hat, nicht zur Rechenschaft ziehe, werde ich mir das auch nie verzeihen. “ Reeves spitzte die Lippen. „Mylord, dürfte ich einen Vorschlag machen?“
    „Nicht nachdem Sie mir Ratafia ins Glas gegossen haben.“ Reeves lächelte. Er ging zur Anrichte, holte dort ein sauberes Glas und eine Karaffe mit Portwein und stellte sie vor Christian auf den Tisch. „Erlauben Sie, dass ich Wiedergutmachung leiste.“
    Dankbar schenkte Christian sich Portwein ein, diesmal aber nur ein wenig. Er seufzte, als ihm die Flüssigkeit die Kehle hinabrann.
    „Mylord, ich schlage vor, dass Sie bei Massingale dieselbe Strategie verwenden wie bei seiner Enkelin. Wenn Sie ihn um ihre Hand bitten, sagen Sie ihm, dass Sie sich zu ihr hingezogen fühlen. “
    „Ihnen habe ich jedenfalls nicht gesagt, dass ich sie anziehend finde.“
    „Das war auch nicht nötig. Ich habe es Ihnen längst angehört. Deswegen habe ich Sie auch dauernd davor gewarnt, unschuldige Jungfern zu benutzen. “
    Christian rieb sich das Gesicht. „Wenn ich nur gemerkt hätte, wie groß diese Anziehungskraft ist! So etwas habe ich noch nie empfunden ... Reeves, es ist wirklich verblüffend.“
    Der Butler nickte. „Ja, die Liebe überrascht uns manchmal.“
    Christian warf dem Butler einen erstaunten Blick zu. „Liebe?“, knurrte er. „Von Liebe habe ich nichts gesagt.“ „Nein, Mylord. Haben Sie nicht. Ich glaube, das war mein Beitrag.“
    „Auf solche Beiträge kann ich verzichten.“
    „Jawohl, Mylord“, erklärte Reeves gehorsam. „Der Herzog wird aufgrund dessen, was mit seiner Enkelin passiert ist, zornig auf Sie sein, aber wenn Sie ehrlich zugeben, dass Sie sich zu ihr hingezogen fühlen, wird er schon verstehen. Vermutlich hält er ebenso große Stücke auf Lady Elizabeth wie sie auf ihn. “
    Christian seufzte. „Sie haben recht. Verdammt! So habe ich das nicht geplant!“
    „Nein, Mylord. Sie sind viel zu intelligent, um auf so einen wirren Plan zu verfallen.“
    „Danke.“ Christian gestattete sich ein Lächeln, obwohl er wusste, dass es bitter und hart geriet. „Die Lage ist nur vo-rübergehend. Sobald ich die Beweise für die Niedertracht ihres Großvaters beisammen habe, werden Lady Elizabeth und ich uns trennen.“
    Reeves runzelte die Stirn noch heftiger. „Mylord?“
    Christian sah Reeves in die Augen, eine merkwürdige Verzweiflung im Herzen. „Sie wird es nicht anders wollen. Dessen bin ich mir sicher.“
    Harry ging vor dem Kamin auf und ab, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Bei jedem dritten Schritt blieb er stehen, sah zu Beth, schloss die Augen, wie um ihren Anblick zu verscheuchen, und nahm dann düster den Weg wieder auf.
    Es war schrecklich. Jedes Mal, wenn er sie ansah, wünschte Beth sich, dass sich der Boden unter ihrem Stuhl auftäte und sie mit Haut und Haaren verschlang, aber dieses Glück war ihr nicht beschieden.
    So bedauerlich Harrys Reaktion auch war, sie war nicht halb so schlimm wie Beatrices. Nachdem Beth und Westerville auf der musikalischen Soiree der Devonshires eng umschlungen auf dem Billardtisch ertappt worden waren, hatte

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