Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
Vom Netzwerk:
Frage.
    Beth lächelte ihn an und schüttelte beinahe unmerklich den Kopf.
    Jameson verneigte sich. „Wünschen die Herrschaften Tee?“
    „Nein, vielen Dank“, befand Beth, hängte sich bei Christian ein und führte ihn in den Salon.
    Der Butler sprach kurz mit einem der Lakaien in der Eingangshalle und begab sich dann den Flur hinunter zu den Dienstbotenquartieren.
    Sobald der Butler außer Hörweite war, sah Christian auf Beth hinunter. „Na, meine Liebste? Entführst du mich zu irgendwelchem gesetzlosen Treiben? Ich habe fast das Gefühl, als hätte ich mich in das Boudoir einer verheirateten Dame geschlichen, nur um festzustellen, dass ihr Gatte noch zu Hause ist.“
    Beth hob die Brauen. „Das Boudoir einer verheirateten Dame?“
    Sein Lächeln verlor ein wenig an Strahlkraft. „Vielleicht war das ein schlechtes Beispiel.“
    „Ja, vielleicht“, stimmte sie steif zu und staunte über den Ansturm der Gefühle, den diese Andeutung in ihr auslöste.
    Er verzog das Gesicht. „Ich habe nicht daran gedacht, wie das klingen würde. Ich wollte nur ..."
    „Schon gut“, versetzte sie kurz angebunden. Sie griff in die Tasche und holte die Briefe heraus, die er ihr tags zuvor gegeben hatte. „Hier.“ Sie reichte sie ihm. „Die gehören dir.“
    Er nahm sie entgegen, doch sein Blick ließ ihr Gesicht nicht los. „Und?“
    Beth zögerte. Seine Miene war gespannt; man sah, dass er diesem Augenblick entgegengefiebert hatte. „Du hast recht, wenn du sagst, jemand in Massingale House ist für das Schicksal deiner Mutter verantwortlich. Ich kann nur nicht glauben, dass es Großvater war. “
    „Wer hätte es sonst sein sollen?“
    „Vater war schon tot, als deine Mutter verhaftet wurde.“
    „Ich weiß. Glaubst du, Charlotte könnte zu so einer Intrige fähig sein?“
    „Nein. Dazu ist sie nicht stark genug, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie so herzlos sein könnte. Ich weiß nicht, wer das Verbrechen auf dem Gewissen hat. Ich weiß nur, dass es eine Verbindung zwischen Massingale House und der ungerechten Kerkerhaft deiner Mutter gibt, und ich werde dir helfen, so gut ich kann.“ Ein Geräusch lenkte ihren Blick zur Tür.
    „Beth, ich ...“
    „Psst!“, zischte Beth. Auf Zehenspitzen schlich sie zur offenen Tür und sah hinaus. Die beiden Lakaien standen in stoischem Schweigen.
    „Was ist denn?“, flüsterte Christian direkt hinter Beth, und sein Atem strich ihr warm und unerwartet über die Wange.
    Sie musste ein Zittern unterdrücken, und sie konnte gerade noch flüstern: „Warte!“
    Draußen war alles still, bis Beth hinter einer entfernten Tür Annies Stimme hörte. Sie wurde immer lauter, bis Beth erkannte, dass ihre Zofe mit Jane redete, einem Dienstmädchen, das ihr Großvater immer als „schrecklich kokett“ bezeichnete.
    Sobald Annie und Jane in Hörweite der Eingangshalle waren, begannen sie, den Lakaien Grüße zuzurufen.
    Christian und Beth sahen durch die Tür zu, wie die beiden Zofen mit den Lakaien flirteten und sie baten, ihnen beim Tragen der Wäschekörbe zu helfen.
    „Das funktioniert nie“, flüsterte Christian. „Die werden ihren Posten nicht verlassen.“
    „Da kennst du Annies Kräfte nicht.“ Kurz darauf verschwanden Annie und ein Lakai tatsächlich im Flur, gefolgt von Jane und ihrem Beau.
    Beth packte Christian bei der Hand. „Wir haben nicht viel Zeit!“
    „Zeit? Zeit wofür?“
    Sie zog ihn hinter sich her, aus dem Salon und in die Bibliothek ihres Großvaters. Beth öffnete die Tür, schob Christian hinein und folgte ihm, nachdem sie sich noch einmal vorsichtig umgesehen hatte.
    Sobald die Tür zu war, drehte Beth sich zu Christian um, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte ein wenig gezwungen. „Na?“
    Er sah sich um, und ihm dämmerte eine Erkenntnis. „Das ist die Bibliothek deines Großvaters!“
    „Ja. Wenn er irgendetwas versteckt hätte, dann sicher hier.“
    Er entdeckte den Schreibtisch und trat darauf zu, hielt dann aber inne. Stattdessen ging er zu Beth und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. „Danke“, sagte er einfach.
    Ihr ganzer Körper stand in Flammen, und ihr schwante, was Annie mit ihrem „Jucken“ gemeint haben könnte. „Beeil dich besser. Er hält sein Nickerchen. Normalerweise schläft er eine Stunde, aber man weiß ja nie.“
    Er nickte knapp, sah aus, als wollte er noch etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. „Komm.“
    Sie schaute sich um. „Soll ich anfangen, die Bücherregale

Weitere Kostenlose Bücher