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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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nach einer Buchattrappe oder einem verborgenen Schränkchen zu durchsuchen?“
    Amüsiert sah er sie an. „Beth, das hier ist kein Roman. Wenn dein Großvater etwas zu verbergen hat, wird es dort sein, wo er seine anderen Wertsachen aufbewahrt.“
    „Oh“, meinte sie. Es wäre so nett gewesen, ein Geheimversteck zu finden, oder zumindest einen verborgenen Safe.
    Christian lachte leise. „Schau nicht so enttäuscht. Das hier ist meine Sache. Nicht deine. Ich möchte nicht, dass du irgendetwas tust, was dich bei deinem Großvater in ein schlechtes Licht rücken könnte. “
    „Zum Beispiel, mich in seine Bibliothek schleichen, während er ein Schläfchen hält?“
    Christian hielt inne. „Du gehst für mich ein ganz schönes Risiko ein, nicht wahr?“
    „Nein, ich gehe mit dir ein Risiko ein. Das ist viel gefährlicher.“
    „Ich werde dich nicht enttäuschen, Beth.“ Er ging zum Schreibtisch, strich über die Oberfläche und setzte sich dann in den mächtigen Ledersessel. „Das Collier muss ja irgendwo sein.“
    „Vielleicht hat derjenige, der es genommen hat, es einfach verkauft?“
    „Das können wir ausschließen. Es war ein ganz auserlesenes Stück. Ich habe Erkundigungen eingezogen, und bisher ist es in keiner Privatsammlung aufgetaucht.“ Christian zog am Griff der obersten Schreibtischschublade. Sie glitt ein winziges Stück heraus und blockierte dann. Unter dem Druck ächzte das Schloss. „Verdammt.“
    Beth hatte damit begonnen, die Bücherregale auf der Suche nach irgendetwas Außergewöhnlichem abzutasten. Sie sah zu ihm herüber. „Was ist denn?“
    „Der Schreibtisch ist abgeschlossen.“
    „Natürlich ist er das.“
    „Was ist daran natürlich?“
    Sie runzelte die Stirn. „Weil Großvater den Schreibtisch immer abschließt.“
    Verflixt und zugenäht. Christian zog noch einmal an der Schublade. Sie rührte sich nicht. Er fluchte und warf Beth einen finsteren Blick zu. „Kommt dir das nicht seltsam vor? Dass er seinen Schreibtisch so sorgfältig absperrt?“
    „Nein“, meinte sie knapp. „Schließt du deinen Schreibtisch denn nicht ab?“
    Er besann sich. Natürlich schloss er ab. Im Haus hielten sich Dienstboten auf, von denen man manche nie zu Gesicht bekam, zum Beispiel den Kaminkehrer jungen oder den Teppichklopfer. Christian kannte sie nur deswegen, weil er ein, zwei Mal unangekündigt in die Bibliothek gegangen war und diese Individuen dort überrascht hatte. „Ja, ich schließe wohl ab“, gab er widerstrebend zu.
    „Kein halbwegs vernünftiger Mann würde das anders handhaben.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit der Schulter ans Bücherregal. „Deswegen solltest du deine Theorie auch nicht allein überprüfen. Du brauchst jemand Unparteiischen, der dir hilft.“
    Er hob eine Braue.
    „Dir, mein Lieber, ist die Fähigkeit abhandengekommen, Menschen und Sachverhalte unvoreingenommen zu beurteilen.“
    „Ist sie nicht!“
    „Doch“, erwiderte sie unverwandt gut gelaunt. „Du möchtest so gern glauben, dass mein Großvater diese schreckliche Tat begangen hat, dass du alles, was du herausfindest, so lange drehst und wendest, bis es deine Annahme bestätigt.“
    Er versuchte es mit einer zweiten Schublade und musste feststellen, dass auch sie verschlossen war. Er rüttelte ein paar Mal daran und warf Beth einen düsteren Blick zu. „Noch habe ich deinen Großvater mit seiner vermeintlichen Tat nicht konfrontiert, oder?“
    Sie presste die Lippen zusammen und sah ihn nachdenklich an. „Noch nicht. Doch sobald du etwas findest - egal was, egal wie windig es ist -, wirst du nicht einfach nur vorschnell, sondern mit Riesenschritten zu dem Schluss kommen, er sei schuldig. “
    „Glaube mir, so vernebelt ist mein Verstand nicht.“
    Sie hob die Brauen und schwieg, dieses verdammt verführerische überlegene Lächeln auf den Lippen. Christian lehnte sich zurück. Es gab mehr als eine Möglichkeit, einer Katze das Fell über die Ohren zu ziehen, und mehr als einen Weg, die fehlgeleitete Zuversicht einer attraktiven Frau zu zerstören. „Vermutlich glaubst du, du kannst besser räsonieren als ich.“
    „In diesem Fall, ja.“
    Er ließ den Blick über sie wandern, hielt erst bei ihren vollen Brüsten inne, dann bei ihren runden Hüften. „Westerville, hör sofort damit auf!“
    „Womit?“, fragte er, so unschuldig er konnte.
    „Aus allem eine Verführung zu machen. Ich bin hauptsächlich hier, um meinen Großvater zu schützen. Ein oder zwei

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