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Viscount und Verfuehrer

Titel: Viscount und Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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schmachtende Blicke von dir werden daran nichts ändern.“
    Christian gefiel die Art, wie sie sagte, sie sei hauptsächlich hier, um ihren Großvater zu schützen. Nun grinste er sie an. Ihm war seltsam eng in der Brust geworden. „Ich habe dir keine schmachtenden Blicke zugeworfen.“
    „Wie würdest du es denn dann ausdrücken?“
    „Ich habe nur deine ... ah, Pluspunkte gewürdigt.“
    „Ja, schön, ich könnte bei dir dasselbe machen, nur dass ... “ „Nur dass?“
    „Nur dass sie alle unter dem Schreibtisch sind.“
    Einen Augenblick herrschte Stillschweigen, und dann lachte Beth. Es handelte sich dabei nicht um ein dezentes leises Lachen, sondern um eine schallende Lachsalve, die ihm köstlich und kühl über die Ohren perlte.
    Er stand halb auf und winkte ihr, doch ruhig zu sein. Schockiert stellte er fest, dass seine Wangen heiß geworden waren. „Still! Sonst hört man dich noch!“
    Sie schlug sich die Hand vor den Mund, doch in ihren Augen tanzte immer noch das Gelächter. Nachdem sie sich wieder im Griff hatte, sagte sie: „Sollen sie mich doch hören. Im Gegensatz zu dir darf ich die Bibliothek ja betreten. Mein Großvater würde nichts weiter dabei finden, wenn ich mich in der Bibliothek aufhalte.“
    Er kehrte zum Schreibtisch zurück. „Du hast mich hier hereingeschmuggelt. Ich würde nicht wollen, dass all deine harte Arbeit und deine List am Ende umsonst gewesen sind.“
    „Das wäre bedauerlich“, stimmte sie zu, und ihre herrlichen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Aber die Sache vielleicht auch wert.“
    Er schüttelte den Kopf, unwillkürlich doch amüsiert. „So kenne ich dich noch gar nicht. Im einen Moment ganz wie eine strenge Gouvernante, und im nächsten ...“ Er musste selbst grinsen. „Ich glaube, das gefällt mir.“
    „Hoffentlich nicht zu sehr. Derartig empörende Dinge spreche ich normalerweise nicht aus.“
    „Nein, aber vermutlich denkst du sie.“
    Ihr freches Grinsen war Antwort genug. „Siehst du, wie schrecklich ich als Gastgeberin irgendwelcher hochvornehmen Partys wäre? Ich bin in der Bibliothek, allein mit meinen amüsanten Gedanken, weitaus besser aufgehoben.“ Ihre Lippen zitterten. „Ich wünschte, du hättest dein Gesicht sehen können. Ob dich wohl je jemand schockieren kann?“
    Natürlich nicht. Das war seine Rolle als Straßenräuber - zu schockieren und zu überraschen. Und doch schien es irgendwie richtig, dass ihn diese Frau mit ihrer Intelligenz, ihrer ungewöhnlichen Kühnheit, ihren ungekünstelten Manieren und der kompletten Missachtung ihrer eigenen Schönheit immer neue Rätsel aufgab.
    Er musste schlucken, als er sie ansah. Sie war sein ... und dann doch nicht. Das Leben war zu den Llevanths noch nie besonders freundlich gewesen. Er wandte sich wieder dem Schreibtisch zu, und das Herz wurde ihm noch schwerer.
    Wieder rüttelte er an den Schubladen, doch nichts geschah.
    „Irgendwo ist ein Schlüssel.“
    Er blickte zu ihr hoch. „Irgendwo bestimmt.“
    „Nein, ich meine, auf dem Schreibtisch.“ Sie lehnte immer noch am Bücherregal, die Arme vor der Brust verschränkt. Das Gelächter von vorhin war verschwunden. Stattdessen betrachtete sie ihn nachdenklich, als wollte sie ihn einschätzen.
    Ein letztes Mal rüttelte er an der Schublade, dann begann er nach einem Brieföffner zu suchen.
    Anmutig stieß sie sich vom Bücherregal ab und trat zu ihm an den Schreibtisch. „Westerville, hättest du Lust auf eine Wette?“
    Eine Wette. Mit Beth. Es war eine spielerische Geste, eine, die Elizabeth mehr als alles andere charakterisierte. Wie von selbst bewegten sich seine Mundwinkel nach oben. Diese Frau war die reinste Freude. Eine aufreizende, herausfordernde Frau, die weitaus mehr verdiente, als das Schicksal ihr zugeteilt hatte. Wenn die Schuld ihres Großvaters bewiesen und ihre Beziehung beendet war, wäre dies alles, was ihm bleiben würde ... die Erinnerung an Momente wie diese. „Meine Liebste, wie soll die Wette denn aussehen?“
    Ihre Augen wurden schmal. „Ich bin nicht deine Liebste.“ „Im Augenblick schon.“
    Sie atmete hörbar ein und sagte dann: „Wir wetten folgendermaßen: Jedes Mal, wenn du aus irgendwelchen neuen Anhaltspunkten vorschnelle Schlüsse ziehst, bekomme ich einen Punkt. Zum Beispiel, als du angedeutet hast, es sei ungewöhnlich, seinen Schreibtisch abzuschließen, während das in Wirklichkeit doch ganz normal ist.“
    „Ich ziehe nicht immer so vorschnelle Schlüsse.“
    „Bei meinem

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