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Vision - das Zeichen der Liebenden

Vision - das Zeichen der Liebenden

Titel: Vision - das Zeichen der Liebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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ich habe mich nur über ihn lustig gemacht.«
    Janas Augen waren vor Schreck weit aufgerissen. So hatte Alex sie noch nie gesehen, so erschrocken, so fern von ihrer üblichen Gelassenheit. Fast fühlte er sich ein bisschen geschmeichelt. Sie war besorgt – seinetwegen!
    »Alex, was meinst du denn?« Sie stammelte. »Was hat David mit dir gemacht?«
    Anstelle einer Antwort stand Alex auf. Langsam zog er sich das T-Shirt aus.
    Beim Anblick des Tattoos auf seiner Schulter wich Jana ein paar Schritte zurück. Ihr Mund öffnete sich, als wollte sie schreien. Doch es kam kein Ton heraus.
    Alex’ Lächeln erlosch. Das Tattoo brannte immer noch. Zum ersten Mal in seinem Leben bekam er richtig Angst, eine instinktive, panische Angst, die ihn daran hinderte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Er hat mir gesagt, es sei ein keltischer Liebesknoten und du hättest ihn für mich entworfen«, sagte er rasch. »Ein Zeichen, das mich für immer an dich bindet.«
    Von einem auf den anderen Moment wich Janas Erschrockenheit einem Ausdruck reiner Wut. Ihre sonst so blassen Wangen glühten in einem dunklen Rot, sie sah aus, als wolle sie sich auf das erstbeste Wesen stürzen, das ihr über den Weg lief, um es in Stücke zu reißen.
    »David!«, brüllte sie. »David!«
    Sie pfefferte die Kaffeetasse in die Ecke. Dann stürzte sie aus dem Raum. Wie gelähmt starrte Alex auf die Porzellanscherben in der dampfenden Kaffeelache auf den Terrakotta-Fliesen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er aus seiner Erstarrung erwachte und hinter Jana herlief. Im Vorraum, wo das Bild ihrer Urgroßmutter hing, holte er sie ein und packte sie am Arm.
    Als sie versuchte, sich aus seinem Griff zu winden, wirkte sie wie ein in die Enge getriebenes Raubtier.
    »Fass mich nicht an!«, schrie sie. »Fass mich bloß nicht an!«
    Aber es war zu spät. In Alex’ Körper war ein Inferno aus Feuer und Schmerz ausgebrochen, das sich in jede Faser, jeden Muskel, die Eingeweide und sogar die Knochen fraß. Es war, als stünde seine gesamte Haut in Flammen, seine Arme, sein Oberkörper, seine Beine…
    Einen Moment später wurde es um ihn herum dunkel und still.
    Kapitel 5
    Hell und scharf wie ein Messer zwängte sich das Licht zwischen seinen Lidern hindurch. Zuerst wehrte Alex sich dagegen, presste sie krampfhaft aufeinander, aber schließlich gab er auf. Es dauerte mehrere Sekunden, bis er die roten Blätter des wilden Weins an der Wand gegenüber erkannte. Davor stand eine Gartenbank inmitten von Geißblatt-Sträuchern. Auf der Bank saß Jana.
    Als sie sah, dass er die Augen geöffnet hatte, stand sie auf und kam auf ihn zu. Er lag in einem Liegestuhl, an seinen Unterarmen konnte er den rauen Stoff der Auflage spüren, die Delle in der Füllung direkt unter seinem Ellbogen, den Widerstand des Gestells. Empfindungen, auf die er früher nie geachtet hatte, drängten sich nun mit Macht in sein Bewusstsein, überfielen ihn, erdrückten ihn fast, so scharf nahm er sie auf einmal wahr. Als wollten sie sich unbedingt bemerkbar machen. Völlig absurd…
    Aber es war nicht nur der Liegestuhl. Auch das Gras nahm er plötzlich ganz anders wahr. Sein säuerlicher Geruch stieg ihm in die Nase und die herausfordernd aufragenden Halme leuchteten grüner und saftiger als sonst. Und die Ameisen… Zwei winzige schokoladenbraune Tierchen trippelten unter den spitzen Schatten der Grashalme über den Boden, der Hinterleib lang und elegant, die Beine dünn und flink.
    »Alex, kannst du mich sehen?« Jana war ein paar Schritte vor dem Liegestuhl stehen geblieben.
    Und ob er sie sehen konnte! Seine Augen nahmen jedes Detail an ihr auf, als sähe er sie zum ersten Mal. Ihre tiefen, freundlichen Augen, das Weiß ihres schlanken Halses, die kastanienbraunen Haare, die ihr wirr über die Schultern fielen. Sie roch nach einer Mischung aus Seife und Apfel und vielleicht noch etwas Intensiverem und Geheimnisvollerem, einem Hauch teuren Parfums an den Handgelenken, das die Dusche nicht abgespült hatte.
    Als Alex merkte, dass es nicht besonders höflich war, Jana so lange wortlos anzustarren, richtete er sich auf, um ihr neben sich Platz zu machen.
    Sie stand nach wie vor da und sah ihn besorgt an.
    »Alles okay?«
    Alex nickte lächelnd. Okay? Viel mehr als das! Eigentlich fühlte er sich besser denn je. Wacher, aufmerksamer, lebendiger.
    Da fiel ihm das Tattoo wieder ein und erst jetzt verstand er, warum Jana sich nicht neben ihn setzen wollte.
    »Dann stimmt es also, dass ich dich nicht

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