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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zu unseren Eltern gingen, würden Mr. Zetes und Joyce uns sofort finden. Unsere Eltern würden es auch nicht verstehen.«
    Tony schüttelte den Kopf. Er starrte gedankenverloren aus dem Fenster in den gepflegten Garten. Schließlich sagte er: »Wartet nicht auf meine Eltern. Das würde sie zu sehr mitnehmen.«
    »Aber …«
    »Kommt mal mit raus. «
    Kaitlyn und die anderen wechselten einen Blick. Die Überraschung, die im Netz herrschte, spiegelte sich auf ihren Gesichtern wider. Sie folgten Tony.
    Im Garten standen mehrere Rosenbüsche, die im Herbst ihre Blätter abgeworfen hatten. Hinter einem Eisentor, dort, wo die Auffahrt zum Haus endete, stand ein silberblauer Van.
    »Hey, das ist der Kleinbus vom Institut«, sagte Lewis.
    Tony stand mit verschränken Armen vor dem Fahrzeug. Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist Marisols
Auto. Der Van hat ihr gehört. Ich meine, er gehört ihr. « Einen Augenblick stand er nur kopfschüttelnd da, als könne er es gar nicht fassen. Dann drehte er sich abrupt um und sagte zu Kait: »Ihr könnt ihn nehmen. «
    »Was?«
    »Ich hole euch noch ein paar Sachen, Schlafsäcke und so etwas. Wir haben auch ein altes Zelt in der Garage.«
    Kaitlyn war überwältigt. »Aber …«
    »Ihr braucht doch etwas für die Reise, oder? Sonst kommt ihr da draußen noch um. Nur so könnt ihr es schaffen.« Als Kaitlyn ihm die Hand reichen wollte, schlug er nicht ein, sondern ging einen Schritt zurück. Doch er sah ihr in die Augen. Seine Stimme klang fast wie ein Knurren. »Und ihr werdet es ihm zeigen, diesem Bastard, der Marisol das angetan hat. Niemand anders wird das für sie erledigen. Niemand anders kann das erledigen, denn gegen Magie hilft nur Magie. Nehmt den Van.«
    Er hat Marisols Augen, dachte Kaitlyn. Dunkelbraune Augen, fast in der Farbe seines Haares. Sie spürte Tränen aufsteigen, hielt aber seinem Blick stand. »Danke«, sagte sie leise.
    Und wir werden tun, was in unserer Macht steht, um Marisol zu helfen, dachte sie. Sie sagte es so, dass die anderen sie hörten, aber eigentlich war es ihr ganz persönliches Versprechen.

    »Am besten seid ihr hier weg, ehe meine Mutter zurückkommt«, sagte Tony. Er führte Rob und Lewis in die Garage. Kait, Anna und Gabriel untersuchten den Kleinbus.
    »Der ist perfekt«, flüsterte Kaitlyn. Sie waren schon darin mitgefahren, zur Schule und zurück, doch sie hatte ihn sich noch nie genauer angesehen. Jetzt schien es ihr, als passte ein ganzes Fußballfeld hinein. Vorne gab es zwei einzelne Sitze, hinten zwei breite Sitzbänke und dazwischen jede Menge Platz.
    Auch als Tony Decken, Schlafsäcke und Kissen eingeladen hatte, wirkte der Innenraum noch geräumig. Was für ein Luxus, dachte Kaitlyn und befingerte eine dicke Daunendecke. Tony nahm Gabriel und Rob sogar noch einmal mit ins Haus und lieh ihnen Kleider. Am Ende nahm er reichlich Lebensmittel aus dem Kühlschrank und packte sie in eine Papiertüte.
    »Das wird für euch fünf nicht lange reichen, aber es ist ein Anfang«, sagte er.
    Sie bedankten sich noch einmal wortreich, ehe sie einstiegen. Rob nahm auf dem Fahrersitz Platz, Gabriel auf dem Beifahrersitz. Anna und Lewis setzten sich auf die Bank dahinter. Für Kaitlyn blieb die rückwärtige Bank übrig. Ziemlich weit weg von Rob, aber später würden sie bestimmt die Plätze tauschen.
    »Ihr schnappt euch Zetes, okay?«, sagte Tony, ehe er die Schiebetür des Vans schloss.

    Wir versuchen es zumindest, dachte Kaitlyn. Während Rob rückwärts aus der Einfahrt stieß, winkte sie Tony noch einmal zu.
    »Immer geradeaus, und dann sage ich dir, wie du auf den Highway 880 kommst«, sagte Lewis. Er hatte eine Karte von Kalifornien in der Hand, die Tony ihm gegeben hatte. Als sie auf der Autobahn waren, legte er sie beiseite und nahm den Straßenatlas der USA zur Hand.
    »Tja, jetzt haben wir Kleider, wir haben etwas zu essen, und wir haben etwas zum Übernachten. Und wir haben ein Fahrzeug«, sagte Rob, lehnte sich entspannt zurück und strich zärtlich über das Lenkrad. »Also, wo genau geht es jetzt hin?«

KAPITEL FÜNF
    »Raus aus Kalifornien, und zwar so schnell wie möglich«, sagte Gabriel. Rob war anderer Meinung.
    »Wir sollten erst einmal nachdenken, bevor wir blind drauflosfahren. Wir suchen nach einem Strand, stimmt’s? In Kalifornien gibt es jede Menge Strände …«
    »Aber wir wissen, dass er nicht in Kalifornien ist«, unterbrach ihn Kait. »Anna und ich wissen es. Wir sind uns sicher.« Anna, die vor ihr saß,

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