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Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund

Titel: Visionen Der Nacht: Der Geheime Bund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Wenige Minuten später hatte Rob angehalten, und die fünf hielten Kriegsrat. Rob blickte ernst in die Runde.
    »Ich hätte es heute Morgen schon erwähnen sollen«, sagte er. »Aber ich war mir nicht sicher, und ich wollte euch nicht beunruhigen. Diese Schneckenspuren … Also, in Durham habe ich gehört, dass Leute so etwas morgens rund um ihr Haus gefunden haben – Schleimspuren oder manchmal auch Fußspuren von Menschen oder Tieren. Fast immer trat das Phänomen gemeinsam mit Albträumen auf. Die Leute hatten in so einer Nacht schreckliche Träume.«
    Albträume. Jetzt fiel es Kaitlyn wieder ein. »Ich hatte letzte Nacht einen Albtraum. Da waren lauter Leute, die sich über mich gebeugt haben. Graue Leute, die aussahen, wie mit dem Bleistift gezeichnet. Und es war kalt, genau wie vor ein paar Minuten.« Sie sah Rob an. »Aber was hat das zu bedeuten?«
    »Es hieß damals, so etwas sei ein Vorzeichen für eine paranormale Attacke. «
    »Eine paranormale Attacke«, wiederholte Gabriel. Sein Ton war schon deutlich weniger sarkastisch als zuvor.
    »Man erzählt sich, dass dunkle Kräfte auch über weite Entfernungen wirken können. Sie können mittels
Telekinese, Telepathie und sogar Astralprojektion angreifen.« Er sah Kait besorgt an. »Diese grauen Leute, die du gesehen hast – ich habe gehört, dass Astralprojektionen farblos sind.«
    »Astralprojektionen, heißt das, dass sich der Geist allein auf den Weg macht? Den Körper zurücklässt?«, fragte Lewis mit zusammengezogenen Augenbrauen. Die Stimmung hatte sich verändert. Die Feindseligkeit war völlig verschwunden. Jeder schien wieder er oder sie selbst zu sein.
    Rob nickte. »Genau. Und ich habe gehört, dass paranormale Attacken jemanden schwach und nervös machen können. Das kann so weit gehen, dass man völlig durchdreht.«
    »Genau das Gefühl hatte ich vorhin«, sagte Anna. Ihre Augen waren geweitet und feucht, es standen Tränen darin. »Es tut mir wirklich leid, Leute.«
    »Mir tut es auch leid«, sagte Kaitlyn. Sie und Anna sahen einander einen Augenblick an und umarmten sich.
    »Klar, klar, es tut uns allen so leid«, sagte Gabriel ungeduldig. »Aber wir haben jetzt über etwas Wichtigeres nachzudenken. Eine paranormale Attacke bedeutet vor allem eines: Man hat uns gefunden.«
    »Mr. Zetes«, sagte Rob.
    »Wer sonst? Aber die Frage ist doch: Wer macht das für ihn? Wer greift uns hier an?«

    Kaitlyn versuchte, sich die Gesichter in ihrem Traum in Erinnerung zu rufen. Es war unmöglich. Die Gesichtszüge waren völlig verschwommen gewesen.
    »Mr. Z hat eine Menge Kontakte«, sagte Rob erschöpft. »Offenbar hat er ein paar Freunde dafür gewinnen können.«
    Anna schüttelte den Kopf. »Aber so schnell kann er nicht so mächtige neue Freunde gefunden haben. Ich meine, wir brächten so etwas nicht zustande, und wir sind angeblich die Besten.«
    »Die Besten unserer Altersgruppe«, begann Rob, doch Kaitlyn warf ein: »Der Kristall.«
    Gabriels Gesicht hellte sich sofort auf. »Das ist es. Der Kristall vervielfacht ihre Kraft.«
    »Aber das ist gefährlich«, begann Kaitlyn, verstummte jedoch sofort wieder, als sie Gabriels warnenden Gesichtsausdruck sah.
    Rob, der tief in Gedanken versunken war, schien davon nichts mitzubekommen. »Denen ist die Gefahr offenbar völlig egal, und weil sie den Kristall benutzen, sind sie viel stärker als wir. Wichtig ist jetzt, dass wir uns darauf einrichten. Die sind noch nicht mit uns fertig. Wahrscheinlich werden die Angriffe zunehmen. Wir müssen auf alles gefasst sein.«
    »Ja, aber wie?«, fragte Lewis. »Was können wir dagegen ausrichten?«

    Rob zuckte die Schultern. »In Durham habe ich etwas von einem beschützenden Licht gehört, das man visualisieren, also sich vergegenwärtigen muss. Leider habe ich damals nicht richtig aufgepasst. Ich habe keine Ahnung, wie das geht.«
    Kaitlyn atmete seufzend aus und ließ sich in ihren Sitz sinken. Die anderen taten es ihr gleich, und im Netz machte sich eine sorgenvolle Stimmung breit. Alle brüteten eine Weile vor sich hin.
    »Also, am besten fahren wir jetzt weiter«, sagte Kait schließlich. »Es nützt uns ja nichts, hier herumzusitzen und uns den Kopf zu zerbrechen.«
    »Haltet nur alle Ausschau nach etwas, das euch ungewöhnlich erscheint«, sagte Rob.
    Doch für den Rest der Fahrt geschah an diesem Tag nichts Außergewöhnliches. Anna übernahm das Steuer, und die anderen behielten den Strand im Auge. Sie waren sich einig, dass die Küste von Oregon völlig

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