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Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann

Titel: Visionen Der Nacht: Der Tödliche Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Widerstand.
    An diesem Ort würde Tamsin nicht weit damit kommen.
    »Ich habe ja nicht geahnt, dass dieser Vormittag dermaßen produktiv werden würde«, erklärte Mr Zetes vergnügt. Es fehlte nur, dass er sich hämisch die Hände rieb. »Die letzten beiden Tage waren schon so erfolgreich – einfach hervorragend. Und jetzt bringen wir es zu Ende.«
    Er trat einen Schritt auf Rob zu. Die Kraft der menschlichen Maden schien ihm nichts anzuhaben.
    »Ich werde euch hier unten lassen, damit ihr euch näher mit meinen ehemaligen Studenten bekannt machen
könnt«, sagte er. »Ich glaube, in kürzester Zeit, werdet ihr eine gemeinsame Kommunikationsebene gefunden haben, wenn ich euch an den Kristall fessle. Der Kontakt ist schmerzhaft, gerade am Anfang, wenn die Dosis hoch ist. Aber das wisst ihr natürlich schon.«
    »Sie können uns nicht einfach verschwinden lassen«, sagte Anna. »Unsere Eltern werden nach uns suchen. Meine Eltern wissen Bescheid. Sie werden herausfinden, was Sie getan haben, und dann werden sie Sie töten.«
    »Mit anderen Worten, ich werde nicht damit durchkommen«, übersetzte Mister Zetes unbewegt. »Sag es nur, meine Liebe. Ich habe nichts gegen Klischees. Aber es ist nun einmal so, dass ich doch damit durchkommen werde. Ich wechsle einfach den Ort. Ich habe Häuser überall in den USA und auch einige im Ausland. Der Kristall behindert mich nicht so stark, wie ihr vielleicht glaubt. Ich habe ihn von sehr weit weg hierher gebracht.« Bei diesen Worten blickte er Tamsin verschwörerisch an, als habe er einen Witz gemacht, den nur sie verstand.
    Sie reagierte nicht. Er zuckte die Schultern und fuhr fort: »Wisst ihr, ich kann meinen Kristall und meine Probanden überall mit hinnehmen. Mehr brauche ich nicht. Euch lasse ich natürlich hier. In der Obhut eurer Eltern.«
    Er bedachte sie mit einem schrecklichen Lächeln.
    Kaitlyn war stolz auf ihre Freunde. Sie standen vor der Tür, mit unsichtbaren Fesseln gebunden, doch keiner
brach zusammen oder zeigte auch nur Angst. Anna hatte den Kopf auf dem schlanken Hals hoch erhoben, die Augen blickten stolz und unabhängig in den Raum. Lewis stand mit geballten Fäusten da, das runde Gesicht ernst und undurchdringlich. Rob wirkte wie ein zorniger Racheengel.
    Ich liebe euch, sagte Kaitlyn. Ich liebe euch, und ich bin sehr stolz auf euch.
    Da meldete sich überraschend eine zarte Stimme zu Wort.
    »Ich gehe nicht mit! Ich bleibe hier bei ihnen«, sagte Lydia leidenschaftlich.
    Mr Zetes runzelte ein wenig die Stirn. »Mach dich nicht lächerlich. «
    »Ich gehe nicht mit. Ich finde es schrecklich, was du tust. Ich hasse dich!« Lydia hatte die Arme angewinkelt und die Hände zu Fäusten geballt. »Es ist mir egal, ob du diesmal wieder gewinnst. Es ist mir egal, was mit mir passiert. Es ist mir egal, es ist mir völlig egal … «
    »Halt den Mund!«, fuhr Mr Zetes sie an. Lydia verstummte. Doch sie schüttelte den Kopf so heftig, dass das dunkle Haar hin und her flog.
    »Du tust, was ich dir sage«, erklärte Mr Zetes. »Oder du bleibst wirklich hier. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du deine Freude daran haben wirst.« Er blickte Joyce an. Sein Vergnügen über den angenehmen Vormittag war ihm offenbar vergangen. »Gut«, sagte er kurz angebunden.
»Bringen wir es zu Ende, damit wir endlich frühstücken können. Nehmt den Jungs die Ketten ab, und bringt sie her.«
    Kaitlyns Blick wanderte zu den vier Ketten, mit denen Parté King und Sasha gefesselt waren, eine an jedem Fußgelenk. Das bedeutete jeweils eine Kette für sie, Rob, Anna und Lewis. Tamsin würde vermutlich ohnehin nicht versuchen, sich zu wehren. Dann blickte sich Kaitlyn überrascht um, denn etwas stimmte nicht. Joyce kam Mr Zetes’ Aufforderung nicht nach, sondern schüttelte stumm den Kopf.
    »Ich bitte Sie nicht darum, ich befehle es Ihnen. Joyce!«
    Joyce schüttelte wieder den Kopf, langsam und entschieden, die aquamarinblauen Augen fest auf Mr Zetes’ Gesicht gerichtet.
    »Sehr gut, Joyce«, sagte Kaitlyn. Und an Mr Zetes gerichtet fuhr sie fort: »Merken Sie das denn gar nicht? Alle wenden sich gegen Sie. Und das wird immer wieder passieren. Sie können nicht gewinnen.«
    Mr Zetes war lila angelaufen.
    »Ungehorsam! Ungehorsam und Insubordination! «, brüllte er. »Gibt es hier noch jemanden, der weiß, was Loyalität ist?« Sein stechender Blick wanderte durch den Raum. Bri und Renny blickten zu Boden, Bri mit finsterem Blick, Renny wütend, mit eingezogenen Schultern. Beide

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