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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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seinen Kopf in unsere Richtung und ich antworte mit einem Nicken.
    Kay drückt sanft meinen Oberarm.
    Wie immer weiß er, wie es in mir aussieht.
    Mit einem letzten Hupen rollt der Van vom Hof des Hauptquartiers und ich winke Selena und einigen der Männer, die inzwischen gute Freunde für mich sind, zu, bis sie nur noch winzig kleine Pünktchen sind.
    Erst dann drehe ich mich um und sehe nach vorne … in zweierlei Hinsicht.
    In drei Tagen werde ich Castillian wiedersehen … und bei diesem Gedanken kommt endlich auch wieder Vorfreude auf.
    Selbst wenn es noch einen Tag länger dauert, bis ich Rheena und die anderen wiedersehen werde.
Aber da Vic nicht als Schüler, sondern als Lehrkraft mit uns kommt, hat Direktor Baker darum gebeten, einen Tag vor dem eigentlichen Schulbeginn auf Castillian einzutrudeln.
    Die Stundenpläne müssen besprochen werden, etc. pp.
    Ist mir alles egal. Auch wenn wir auf der langen Strecke zweimal in einem Motel übernachten müssen, was mir irgendwie gar nicht behagt, da ich noch immer ängstlich bin, irgend ein Gorilla meines ehemaligen Besitzers Paul Pattson könne mich erkennen.
Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass dieser noch immer in Haft ist. Ich traue dem Frieden nicht.
    Und dennoch - alles wurscht!
So habe ich Phil noch ein bisschen länger bei mir.
    Klar, wir hätten auch mit einem der Privatflugzeuge der CIA fliegen können. Doch Phil meint, dass es gar nicht so verkehrt ist, wenn uns auf Castillian immer ein fahrbarer Untersatz zur Verfügung steht.
Vermutlich ist das aber nur die halbe Miete!
Ich glaube eher, Phil möchte auf Castillian alles genau unter die Lupe nehmen, um uns auch in absoluter Sicherheit zu wissen.
    Ich hab dich so lieb, Daddy.
    Natürlich habe ich den Grundriss und die verschiedenen Räume der Castillian-Highschool bereits mittels des speziellen CIA-Systems in den Computer übertragen, indem ich nur daran gedacht habe.
    Echt ein Wahnsinns-Programm.
    Dummerweise kann keiner von uns sagen, inwiefern sich die Räumlichkeiten nach dem Wiederaufbau verändert haben. Deshalb gibt es mir ein sicheres Gefühl, dass Phil sich alles ansehen wird, bevor Anthony, einer unserer Männer, ihn abends mit dem Heli abholt und wieder ins Hauptquartier zurückbringt.
    Und die Vorstellung, notfalls auf einen Wagen zugreifen zu können – und sei es nur, um in die Stadt zu fahren und ins Kino zu gehen – hat doch auch was, oder?
    Meine Brüder und Kay haben ja bereits ihren Führerschein. Ich selbst habe in den letzten Wochen immer mal wieder eine Fahrstunde gehabt. Richtig sicher bin ich noch nicht beim Fahren, aber immerhin weiß ich schon, wo Gaspedal und Bremse sind.
    Und das ist ja auch was wert.

 
    4)
     
    „ W ach auf, Schlafmütze!“
    Verschlafen blinzele ich in Kays gnadenlos schönes und verflucht waches Gesicht.
Wieso ist der Kerl morgens schon so verdammt fit?
    „ Könnte vielleicht daran liegen, dass es gleich Mittag ist“, lacht Kay und gibt damit zu erkennen, dass er meine Gedanken gelesen hat.
    Ehe ich darüber jedoch allzu lange nachdenken kann, springe ich wie ein Kastenteufel aus meinem Bett.
    „ Was?“, quieke ich entsetzt. „Dann sehe ich gleich Rheena wieder. Oh Gott, oh Gott! Und ich habe noch nicht geduscht. Was ziehe ich denn bloß an? Glaubst du, dass Miriam es noch immer auf mich abgesehen hat? Ich möchte gar nicht wissen, was sie wieder alles an Hinterfotzigkeiten ausgebrütet hat. Und wird sie ihre schmierigen Griffel endlich nicht mehr nach dir ausstrecken? Was denkst du, wie viele Neue werden da sein? Ob sie wohl nett sind …? “
Ich hüpfe im Zimmer umher, reiße die Schranktür auf und zerre wahllos Klamotten hervor. Dann endlich fällt mir auf, dass ich keine Antwort bekomme und drehe mich um.
Kay steht da, die Arme vor der Brust überkreuzt und grinst mich an.
„Was?“, fahre ich ihn an.
„Du bist so süß“, sagt er mit einer Stimme, die Eisberge zum Schmelzen bringen könnte … und mich sowieso.
Er kommt auf mich zu, nimmt mich in den Arm und küsst mich.
    „ Ich liebe dich, Baby“, murmelt er, während er sich an meinem Hals entlang knabbert und mein Blut zum Kochen bringt. Dann schiebt er mich, heftig atmend, eine Armlänge von sich. „Wir haben keine Zeit. Du musst dich beeilen.“
    Wer hat denn angefangen?
Seufzend gebe ich ihm Recht und trolle mich in unser gemeinsames Badezimmer.
„Schrubbst du mir den Rücken?“ Ich luge mit klimpernden Wimpern um die Ecke.
„Führe mich nicht in

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