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Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition)

Titel: Visionen (Kobaltblaue Träume) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Lösel
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und Zac, die gerade auf dem Weg in ihren Club waren. Greg war seine Mitgliedskarte heruntergefallen und Rheena hob sie auf.“
Himmel!
    Das Szenario, als sie auf dem Mitgliedsausweis ein Muster zu sehen glaubte, das dem von mir beschriebenen entsprechen könnte, kann ich mir nur allzu lebhaft vorstellen.
    Wie ich meine beste Freundin kenne, hat sie das Tablett mit dem Essen fallen lassen und ist einfach mit der Karte los gerannt.
    Darum, dass Greg vermutlich Rheena wie ein Rohrspatz hinterher schimpfte, weil er jetzt nicht in seinen geliebten Nerd-Club kann, werde ich mir später Sorgen machen … später … irgendwann …
    „Wir haben das Muster in unsere Datei eingegeben und wissen, wo der Ort ist, an dem es sich befindet.“
„Ihr wisst, wo Kay ist?“, krächze ich und sehe dankbar Phils Nicken.
    „ Es handelt sich um die Ruine einer alten Kirche. Bevor Papst Pius IX  im Jahre 1850 das Erzbistum Seattle errichtete und neue Kirchen gebaut wurden, huldigten die Gottesfürchtigen an diesem Ort dem Herrn. Diese, nun, Kirche ist wohl nicht das richtige Wort, es handelt sich dabei eher um einen unterirdischen Tempel, zeichnete sich nicht nur durch christliche Attribute aus, sondern auch durch heidnische Ornamente ...“
Das Mosaik!
    Phil sieht, dass ich seinen Ausführungen folgen kann, und will fortfahren, als ich ihn hektisch unterbreche.
    „Wie weit ist es von hier?“
„Knapp eine halbe Stunde Fahrzeit“, antwortet er.
    „ Aber das CIA ist doch bereits seit fast zwei Tagen dabei, die Umgebung zu durchkämmen“, schreie ich, „warum hat man denn dort nicht nach Kay gesucht?“
    Phil holt tief Luft.
    „Weil es dort vor genau fünfundvierzig Stunden einen Erdrutsch gab, der den Zugang zur Ruine verschüttete ...“
„Aber … aber wie … sollen die Männer …  und wie soll ich ...“
    Jetzt gibt es kein Halten mehr für mich. Wie eine Furie springe ich aus dem Bett und stürze auf den Arzt zu, der mich mittels wirksamer Medikamente ins Reich der Träume geschickt hat.
    „Bringen Sie mich sofort wieder zu ihm“, heule ich wie von Sinnen, „wenn Kay schon nicht gerettet werden kann, dann werde ich wenigstens bei ihm sein, wenn … wenn er … wenn ...“
Aus! Die Luft ist raus!
    Wie eine leere Hülle sinke ich zu Boden und werde sofort von mehreren Händen hochgezogen und vorsichtig auf meine eigenen Beine gestellt.
    Pudding hat mehr Konsistenz!
    „ Kim!“
    Phil wendet sich mit beruhigender Stimme erneut an mich.
    Aber ich will mich nicht beruhigen lassen.
    „ Und was tust du überhaupt hier?“, fauche ich ihn an.
    Ihn, der mir mehr väterliche Liebe schenkt, als ich es jemals zuvor erfahren habe.
    Doch mein Zustand ist weit entfernt von jeglicher Zurechnungsfähigkeit.
    „ Solltest du nicht auch dabei sein, um zu helfen? Und wie, zur Hölle, bist du überhaupt so schnell hierher gekommen? Du warst doch gar nicht bei dem Team?!“
    „ Herrgott, Kim!“, faucht Phil mich an. Auch seine Geduld hat irgendwann ein Ende.
    „ Jetzt hör mir doch mal zu!“
    Bleibt mir etwas anderes übrig?
    Trotzig hebe ich das Kinn.
    „ Renee hat mich her geholt, er hat ...“
„Renee?“, quietsche ich, als die Bedeutung dessen, was Phils unausgesprochene Worte ausdrücken, in mein aufgeweichtes Gehirn dringt.
    „ Ja, ich“, höre ich die Stimme meines Bruders.
    „ Dann kannst du … kannst du ...“
„Ja“, lächelt er, „ich kann jetzt auch Personen teleportieren.
    Oh … mein … Gott!
    „Bring mich sofort zu Kay!“
    Meine Hände krallen sich in Renees Hemdkragen, als ich ihn anfauche.
    „Das hab ich vor, Kim“, faucht er zurück, „wenn du uns endlich unsere Arbeit tun lässt.“
    Das sitzt!
    „Entschuldigung“, wispere ich.
    Renee pflückt meine Hände von seinem Kragen, streicht sein Shirt glatt und sieht mich an.
    „Ich werde dich jetzt zu Kay bringen, kehre hierher zurück und hole den Arzt. Die Jungs haben inzwischen schweres Geschütz aufgefahren und sind dabei, den Eingang der Kirche mittels Baggern frei zu legen. Hast du mich verstanden, Kim?“
    Ja, hab ich!
    Ich bin ja nicht vollständig verblödet … auch wenn es vielleicht so aussieht!
    Aber eine andere Sache ist viel wichtiger für mich.
    Denn wenn ich körperlich bei Kay sein werde, kann ich ihn vielleicht noch retten.
    Dann werden meine Hände hoffentlich doch noch tun, was sie bereits bei Vic eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben … heilen!
    „Wir müssen uns beeilen“, flehe ich, „Kay hat so viel Blut verloren.

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