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Visite bei Vollmond

Visite bei Vollmond

Titel: Visite bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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Nur für den Fall, dass irgendetwas passiert.«
    Â»Okay.«
    Eigentlich wollte ich mich noch
einmal bedanken oder wenigstens auf Wiedersehen sagen, aber aus so einer
Situation kam man am besten raus, indem man einfach ging. Auch das wusste ich
aus eigener Erfahrung. Also drehte ich mich um und tat genau das.

Kapitel 40
    Â 
    Ich
holte meine Schlüssel raus, doch die Wohnungstür war immer noch offen. Was auch
sonst? Zögernd spähte ich hinein.
    Der Geruch von neuem
Teppichboden hing in der Luft. Den hatte ich das letzte Mal gerochen, als ich
während meiner Ausbildung einen Ferienjob als Aushilfe in einem Bürokomplex
gehabt hatte. Der neue Boden war makellos, wenn auch nicht exakt im gleichen
Farbton wie vorher. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Vermieter
sich beklagen würde. Ich trat über die Schwelle, machte die Tür hinter mir zu
und stellte die Katzenbox ab.
    Der Teppich war sogar von unten
gepolstert und nicht von Hunderten Mietern platt getreten worden. Ich schlurfte
im Flur herum und genoss eine Weile dieses schöne Gefühl, bevor ich das Licht
anmachte und mich umsah.
    Ein brandneues Sofa. Nicht das
versiffte alte mit den Blutflecken und dem Überzug, der die Schäbigkeit
verdecken sollte, sondern eines frisch aus dem Laden. Ich wollte gar nicht
daran denken, wo Lucas’ dubiose Putzkolonne so spät noch ein geöffnetes
Möbelhaus aufgetan hatte. Aber selbst wenn es vom Laster gefallen war, kümmerte
mich das auch nicht. Es nahm fast die gesamte Wand ein und hatte einen
Braunton, der zum Teppich passte ohne dabei scheußlich zu wirken. Einfach
fantastisch. Und es gehörte mir!
    Minnie maunzte fordernd,
woraufhin ich die Katzenbox aufmachte und ihr die Freiheit schenkte. Sie sprang
heraus und verschwand mit hoch erhobenem Schwanz im Schlafzimmer, während ich
meine kleine Tour fortführte.
    Die Küche war unverändert, aber
sauberer – sogar das gesamte Geschirr war abgespült. Ich ging durch den Flur,
nur um festzustellen, dass das Bad unverändert und genauso schäbig wie früher
war. Dann widmete ich mich dem Schlafzimmer, und voilà – auch hier herrschte
Chaos. Mir kam der Verdacht, dass die Putzkolonne wohl genug damit zu tun
gehabt hatte, alle möglichen Spuren im Wohnzimmer zu verwischen. Die DNS war verschwunden, aber
den verwüsteten Kleiderschrank hatten sie mir überlassen.
    Es würde den gesamten Tag
dauern, hier aufzuräumen; wobei ich mich fragte, wie spät es eigentlich war.
Ich kramte mein Handy aus der Handtasche und schrieb an Sike: »Bin wieder zu
Hause. Ist es sicher hier?« Vielleicht zeigte sie sich ja ausnahmsweise mal
hilfsbereit. Und obwohl ich wusste, dass es wahrscheinlich keine gute Idee war,
tippte ich eine SMS an Lucas: »Wirklich hübsch, danke.« Dann fing
ich an, die verstreuten Sachen aufzusammeln.
    Ich beschloss, alles zu
waschen, was der Eindringling und Veronica berührt haben könnten. Also ging ich
durch die Wohnung, stopfte alle Klamotten, die er aus dem Schrank gerissen
hatte, in einen riesigen Wäschesack und schleppte den in die Waschküche. Als
ich viele, viele Münzen später zurückkam, wartete Jake vor meiner Tür.
    Mir rutschte das Herz in die
Hose. »Jake? Geht es dir gut?«
    Â»Ich wollte nur mal kurz Hallo
sagen.« Er hatte seinen neuen Rucksack und eine große Reisetasche dabei. »Wie
läuft’s denn so?«
    Â»Viel zu tun.« Wir konnten
nicht ewig hier draußen stehen bleiben – dafür war ich nicht warm genug
angezogen.
    Â»Kann ich mit reinkommen?«,
fragte er.
    Das passte mir so gar nicht in
den Kram, doch ich sagte: »Klar«, und ließ ihn widerwillig in die Wohnung.
    Jake stieß einen anerkennenden
Pfiff aus. »Was ist denn hier passiert?«
    Â»Mein Vermieter hat renoviert.«
Weil gestern noch eine Leiche in der Küche gelegen hat. Aber keine Sorge, der
Vampir und der Tageslichtagent sind weg, es ist also alles in Ordnung.
    Â»Vier Tage nach Weihnachten?
Zwei Tage vor Silvester? Mitten im Winter?« Er begutachtete das neue Sofa. »Und
er hat dir eine neue Couch spendiert?«
    Â»Stell keine Fragen, Jake.«
    Â»Warum denn nicht? Sonst gibst
du immer die moralisch Überlegene, jetzt bin ich mal dran.« Er setzte sich und
klopfte neben sich auf das Polster. »Wie konntest du dir das leisten?«
    Â»Jetzt nicht, Jake.«
    Â»Irgendwie passt der Zeitpunkt
bei

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