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Visite bei Vollmond

Visite bei Vollmond

Titel: Visite bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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kurzen Blick zu, konzentrierte sich dann aber wieder auf Lucas. »Wir
müssen Winter in eine bessere Einrichtung verlegen lassen. Hier wird er nicht
optimal versorgt.«
    Ich blinzelte schockiert. Das
hörte ich zum ersten Mal. Und dabei hatte ich ihm ja noch nicht einmal Blut
geklaut! Gina wurde ganz steif vor Wut. Lucas ließ Juniors Stuhl los und
richtete sich auf.
    Wie von Zauberhand kam Meaty um
die Ecke und trat zu uns. »Gibt es ein Problem?«
    Jorgen sah Gina und mich der
Reihe nach an. »Die da pflegt Umgang mit Werbären, und die da steht im Dienst
der Vampire. Keine von ihnen ist tragbar. Sie müssen ersetzt werden.«
    Meaty zeigte sich
unbeeindruckt. »Ich würde beiden ohne zu zögern mein Leben anvertrauen.«
    Â»Dann mangelt es Ihnen an
Geschmack.«
    Â»Du vergisst dich, Jorgen«,
warnte Lucas ihn. »Ich weiß, dass du meinem Onkel treu ergeben bist, aber das
ist der falsche Zeitpunkt dafür.«
    Jorgen drehte sich zu Lucas um,
und plötzlich musste ich wieder daran denken, was er mir heute Morgen an meinem
Auto über den Unterschied zwischen gebissen und gebürtig gesagt hatte. Mein Gott, mir kam es vor, als
wäre das eine Ewigkeit her! Jorgen schien einen Schritt in Lucas Richtung
machen zu wollen, atmete dann aber angestrengt aus.
    Â»Schwester Spence hat den
Patienten gefunden. Sie hat den Unfall beobachtet«, fuhr Meaty fort, als wäre
nichts gewesen. »Sie ist seit seiner Einlieferung an seiner Pflege beteiligt,
nicht wahr?«
    Ich nickte, weil ich wusste,
dass Meaty genau das von mir erwartete.
    Â»Er wurde von einer
Krankenschwester gefunden?«, fragte Jorgen ungläubig.
    Â»Was meinen Sie denn, warum er
überhaupt noch am Leben ist?«
    Â»Haben Sie gesehen, wer ihn
angefahren hat?«, wollte Junior wissen.
    Â»Nein«, erklärte ich dem
Jungen. »Ich habe nur den Wagen gesehen. Aber ich habe anschließend bei der
Polizei ausgesagt.«
    Â»Die Ladys müssen nun zurück an
die Arbeit, Jorgen. Bring Junior nach oben, dort könnt ihr dann auf Helen
warten.« Lucas schob den Jungen zu Jorgen hinüber.
    Der warf uns immer noch giftige
Blicke zu, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er sich einem direkten
Befehl nicht widersetzen konnte.
    Junior spähte ein letztes Mal
in das Krankenzimmer. »Tschüss, Opa Winter.« Er drehte sich zu uns um.
»Tschüss, Gina, tschüss, Edie. Tut mir leid, dass du mich nicht streicheln
konntest.«
    Ich schenkte ihm ein schwaches
Lächeln. »Mir auch.«

Kapitel 20
    Â 
    Ohne
den Jungen und Jorgens Aura des Missfallens wurde die Atmosphäre vor Winters Zimmer
schnell wieder angenehmer. Gina ließ mit einem Seufzer die Schultern sinken.
»Möchte jemand Kaffee?«
    Â»Ja, bitte«, sagte
Lucas.
    Â»Bin gleich zurück.« Sie stieß
sich von ihrem Tisch ab.
    Â»Kann ich irgendetwas tun,
während du weg bist?«, fragte ich.
    Sie überflog achselzuckend das
Krankenblatt. »Du könntest seinen Blutzucker messen.«
    Ich nickte. »Klingt gut.«
    Um mein Grinsen zu
verbergen, wandte ich mich so schnell ich konnte dem Gerätewagen mit der
Isolationsausrüstung zu. Blutzuckermessung war perfekt. Ich würde alleine
reingehen, ihn in den Finger stechen und hinterher den Teststreifen für Dren
aufheben. Das hätte ich gar nicht besser planen können.
    Lucas stellte sich neben mich
und riss mich damit aus meinen schändlichen Gedanken.
    Â»Es steht also so schlecht um
ihn?«
    Â»Wie kommen Sie darauf?«,
fragte ich möglichst unschuldig.
    Â»Gerade waren es noch zwei
Schwestern, eine davon mit Betäubungsgewehr, jetzt nur noch eine – ohne
Gewehr.« Er sah mich fragend an. »Sie alle sind der Meinung, dass er nicht mehr
aufstehen wird, oder?«
    Â»Nun …« Ich atmete tief durch
und war froh, dass mein Gesicht hinter der Schutzmaske verborgen war.
    Â»Lassen Sie mich raten: Sie
dürfen nichts sagen.«
    Â»Streng genommen dürfte ich
Ihnen schon etwas sagen, aber dafür bin ich nicht die Richtige. Außerdem kann
noch so viel passieren. Und verdammt, vielleicht schätze ich die Situation auch
total falsch ein. Immerhin habe ich keine Ahnung, was der Mond bei
Ihresgleichen bewirken kann.«
    Â»Kann ich mit reinkommen?«
    Verdammter Mist. Mir fiel keine
gute Ausrede ein, um ihn draußen zu lassen. »Natürlich, warum nicht?«
    Zunächst suchte ich mir
die

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