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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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nicht allzu spät erreicht.
    Bitte trauert nicht um mich, denn ich bin nicht tot. Mein Körper ist zu stark und mein Geist zu schwach, um sich selbst zu zerstören.
    Um meinem Leben wieder einen Sinn und eine Aufgabe zu geben, habe ich mich entschlossen, mich selbst auf die Jagd nach Krischan zu machen. Da der Rat dies niemals gebilligt hätte, habe ich mich für Tod erklären lassen. Ihr seid die einzige, die die Wahrheit kennt.
    Ich bitte Euch, um meinem Vorhaben zum Erfolg zu verhelfen, höchstens Eurem zukünftigen Gatten davon zu berichten. Jeder weitere, der davon weiß, gefährdet nur meine Aufgabe. Ich möchte es um jeden Preis vermeiden, dass meinen zukünftigen König das gleiche Schicksal ereilt wie mich.
    Wir Unsterblichen haben nur die Liebe.
    Euer treuer Diener,
    Merkutio

KAPITEL 15

    Die Zeit bis zum Winter war wie im Flug vergangen. Ich hatte viel gebüffelt, um nächstes Jahr mein Abitur gut über die Bühne zu bringen. Die Lehrer waren auf einmal voll in Stress verfallen, es verging quasi keine Stunde, in der wir nicht drauf hingewiesen wurden, dass wir bald unsere Abschlussprüfungen schrieben. Weder von Merkutio noch von Krischan hatten wir irgendetwas gehört, aber wir verhielten uns auch sehr vorsichtig. Die Planung der Hochzeit hatte ich unseren Familien sowie den Beratern, überlassen. Und dann ENDLICH war er da: Der Abend vor der Hochzeit, Freitag, der 18.12.2009, Polterabend.
    Meine Eltern hatten darauf bestanden, entgegen der Tradition Einladungen zu verschicken und die Feier im Park des Vampiranwesens stattfinden zu lassen. Sicherer war es allemal. Ein beheiztes Festzelt wurde errichtet und ein Bereich, wo gepoltert werden durfte, abgesteckt. Zu meinem Erstaunen erschien beinahe mein ganzes Rudel, nur meine Großeltern nicht. Es wimmelte also nur so von übernatürlichen Wesen, denn auch Vampire waren nicht zu knapp vertreten. Hand in Hand und dick eingepackt in Anorak, Wollmütze und Handschuhe, standen Elias und ich draußen und beobachteten unsere Gäste, wie sie Porzellan für unser Glück zerschmetterten.
    »Was für eine Verschwendung«, jammerte mein Verlobter. In seinen Augen verbrannten wir gerade Geld im Hof.
    »Das soll Glück bringen«, belehrte ich ihn und musste dabei richtig schreien, um gegen den Lärm der zerbrechenden Vasen und Teller und der Musik aus dem Festzelt anzukommen. Anastasija bewachte mit Argusaugen unsere Gäste, damit sie nur ja keine Gläser oder Spiegel schmissen, denn das bringt ja bekanntlich Unglück. Sie war da wie ein Feldwebel, aber es war lustig sie dabei zu beobachten. Leider konnte ich diesen Anblick nicht länger genießen, denn Elias und ich mussten uns an die Arbeit machen und die Scherben fegen. Eigentlich sollte diese Aufgabe uns daran erinnern, dass es in einer Ehe nicht immer einfach ist, aber wir hatten einen Heidenspaß. Ich schnappte mir die groben Teile und pfefferte sie in den Container, Elias machte den kompletten Rest. Er sah ja so süß aus mit seiner Wollmütze! Nicht dass er sie gebrauch hätte. Ich glaube das war eher eine Modefrage. Dank seiner vampirischen Kräfte waren wir im Handumdrehen fertig und konnten uns zu unseren Gästen gesellen und tanzen, tanzen, tanzen! Bis Mitternacht, denn da musste ich mich von ihm verabschieden. Er fuhr zusammen mit seinem Vampirkumpel Jan, der extra aus Hamburg angereist war, zu ISV um dort zu übernachten. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie ich die Nacht überleben sollte.
    »Ich sehe dich morgen«, sagte Elias und drückte mich fest an sich.
    »Ganz bestimmt.«
    »Versuche ein bisschen zu schlafen, ja?«
    »Ich werde wohl eher die ganze Nacht deine Schwester verrückt machen.«
    Elias lachte, da er wusste, dass das nicht übertrieben war. »Schlaf gut, inima mea .« Er strich mir eine Locke aus dem Gesicht.
    »Du auch, mein Liebling.« Wir küssten uns und dann zog Jan ihn von mir weg.
    »Bis Morgen, Miri, ich sorge dafür, dass er da ist.«
    Elias sah mir nach, während sein Freund ihn in Richtung Auto zog. Die Trennung bis morgen erschien mir viel zu lang und beinahe brutal.
    Fertig umgezogen und aufgedreht wie ein Duracell Häschen lag ich neben Anastasija im Bett. Mein Herz und mein Atem rasten, ständig spielte ich in Gedanken den nächsten Tag durch. Ana würde mich am Morgen, obwohl sie meine Trauzeugin war, verlassen müssen, denn die Vampire sammelten sich im Orden.
    »Es wird alles gut gehen«, versuchte sie mich zu beruhigen, aber es nutzte nichts und ich rannte zum

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