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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Tablett in der Hand im Rahmen stehen. Sie lächelte uns glücklich an. »Plätzchen und etwas lauwarme Milch«, trällerte sie dann und stellte alles auf Elias’ Nachttisch ab. »Ach, und der neuesten Klatsch: Merkutio ist wieder ansprechbar und hat unsere Vermutung bestätigt. Krischan hatte ihn geschnappt und ihn auf unserer Türschwelle abgelegt.«
    »Danke, Angela. Für das Essen und die Neuigkeiten«, sagte Elias und setzte sich auf. Ihm schien davon schwindelig zu werden, aber er versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Liebevoll strich meine Mutter ihm über den Kopf. Hey, ich wollte auch bemuttert werden und das da war MEINE Mama!
    »Na ja«, seufzte Mama und legte kurz eine Hand auf Elias’ Knie. »Ich bin dann noch mal nach meinem Mann sehen.« Sie stand auf, ging um das Bett herum und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
    »Ich komme nach, sobald ich sicher bin, dass ich laufen kann«, sagte ich.
    »Keine Eile, ihm geht es so gut, dass er mich rumkommandieren und meckern kann.«
    »Na, dann ist es ja halb so wild.« Ich lachte, das klang sehr nach Papa. Mama verabschiedete sich und ich sah meinen Mann an. Er kaute auf einem Keks und erwiderte meinen Blick.
    »Hattest wohl Hunger, was?«, zog ich ihn auf.
    Er nickte grinsend und nahm einen Schluck Milch. »Das ist das einzige, was ich in den letzten Tagen herunterbekommen habe. Ich verspreche dir, dich nie wieder zum Essen zu zwingen, wenn du dir Sorgen machst.«
    »Danke«, sagte ich. »Da isst es sich nicht so gut, ne?«
    Er schüttelte mit gerunzelter Stirn den Kopf.
    »Geht es deiner Schwester wieder gut?«
    »Klar, Melissa ist ja heil und unbeschadet.« Elias seufzte und setzte seinen Welpenblick auf. »Ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen, als König, stets nur hinten zu stehen und nicht selbst zu kämpfen, was?«
    »Ja, das wirst du. Nicht nur, weil du König sein wirst, sondern auch Vater und Ehemann«, erinnerte ich ihn.
    »Ich habe mich so nutzlos gefühlt.« Er hatte seit Tagen darauf gewartet, mir sein Herz auszuschütten, also hörte ich ihm geduldig zu. »Ich will nicht, dass ständig irgendwer sein Leben für mich riskieren muss - und dann konnte ich noch nicht einmal helfen. Es war ärgerlich, so hilflos zu sein.«
    Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände. »Du wirst die einmalige Chance haben, eine Menge Leben zu retten. Ohne Kriege, ohne Kämpfe. Nur durch ein paar Worte aus deinem Mund«, versuchte ich ihm Mut zu zusprechen. »Du hast es schon einmal für die Kölner Werwölfe getan und du wirst es wieder tun können. Dein Volk und auch die Menschen, ob sie es glauben wollen oder nicht, brauchen dich. Heil und bei Verstand, als König. Nicht als Krieger. Deine Bestimmung ist es, durch Diplomatie zu verhindern, dass irgendwer sein Leben für etwas geben muss. Verstehst du mich, mein Schatz? Deine Aufgabe ist um so vieles wichtiger, als im Kampf den Kopf hinzuhalten.«
    Große, grüne Augen sahen mich an.
    »Du willst alle, die du liebst, beschützen? Dann tu es, aber nicht indem du rausgehst und mordest. Regiere, mein Schatz! Dein … unser Volk wartet nur darauf. Es liebt dich und wird dir überallhin folgen.« Ich nahm seine zittrigen Hände in meine. »Du musst es nur leiten.«
    »So habe ich das noch nie gesehen«, flüsterte mein Mann und schluckte. Er schien angestrengt zu überlegen.
    »Du hast die Macht, aus dieser Welt einen sichereren Ort zu machen. Nutze sie, dann wirst du dich auch nicht nutzlos fühlen.«
    »Du hast Recht, Miriam. Du hast ja so Recht.«
    »Schön zu sehen, dass es Euch besser geht«, sagte ich zu Merkutio. Ich war, nachdem ich meinen Vater keine fünf Minuten lang ausgehalten hatte, auf dem Rückweg in mein Zimmer bei ihm vorbei gegangen. Papa war schlimmer als ein ganzes Krankenhaus voller Patienten. Er tat sich, glaube ich, selbst am meisten leid.
    »Bei Eurem Anblick fühle ich mich sofort viel besser«, antwortete der Vampir und ich errötete.
    »Sagt mir, von welcher Tochter habt Ihr im Fieber gesprochen?«
    Merkutio wich meinem Blick aus und sah aus dem Fenster.
    »Ihr habt sie mehrmals erwähnt.«
    »Ich würde Euch zu gerne anlügen, aber ich kann es nicht«, seufzte er. »Ich kann Euch aber auch nicht die Wahrheit sagen.«
    »Ihr habt also eine Tochter?«, hakte ich nach und der Vampir nickte.
    »Ja, aber es ist besser für sie, wenn niemand ihre wahre Herkunft kennt.«
    »Weiß sie es denn selbst?«
    »Ja, wir treffen uns ab und zu.«
    »Melissa«, riet ich einfach mal ins Blaue, da ich

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