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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Gedanken? Heute war Heiligabend? Elias hatte Geburtstag! Ich schoss hoch und wartete, bis die Welt nachgerückt war.
    Elias sah mich verwundert an. »Leg dich wieder hin. Was ist los?«
    Ich nahm seinen warmen Kopf zwischen meine Hände. »Herzlichen Glückwunsch, mein Schatz. Entschuldige, ich bin noch nicht ganz auf der Höhe.«
    »Danke.« Er lachte und ich konnte förmlich sehen, wie dünn und ausgelaugt die Haut an seinen Lippen war.
    »Jetzt habe ich gar nichts für dich«, maulte ich unglücklich. Ich fühlte mich so furchtbar. So etwas war mir ja noch nie passiert. An einem Geburtstag ohne Geschenk dastehen! Peinlich.
    »Du könntest mir vorsichtig einen Kuss geben«, schlug er vor.
    Gerne tat ich ihm den Gefallen, auch wenn es sich anfühlte, als würde ich warme Pappe küssen. »Alles noch dran?«, fragte ich danach lachend.
    Er grinste und nickte.
    »Sag mal, war ich die ganze Zeit weg?«
    »Nein, zwischendurch warst du ein paar Mal da, aber nicht ansprechbar.«
    »Dafür hast du geschnarcht«, fügte mein Bruder brummend hinzu.
    »Seit wann bist du denn wach?«, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen, aber er reagierte nicht. »David?«
    »Hm?« Mein Bruder sah mich fragend aus müden Augen an.
    »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Nein, ich habe gerade an Sex gedacht«, sagte er vollkommen gelassen.
    »Ich auch«, seufzte Elias und erschrak über sich selbst. Betreten sah er auf die Decke und wurde ein kleines bisschen rot. Wehe, er hatte nicht an mich gedacht, sonst hätte ich ihm die süßen Vampirohren lang gezogen. Na ja, momentan Menschenohren.
    »Männer«, seufzte ich. »Ihr könnt immer und jeder Zeit daran denken, oder?«
    »Klar«, sagte mein Bruder und setzte sich auf. »Der Kopf ist ständig voll mit wichtigen Dingen wie Brüsten, Hintern und Fußball.«
    »Bei mir kommt noch Blut dazu«, merkte Elias an.
    »Wieso hat dir eigentlich keiner die Wunde am Hals verschlossen?«, wollte ich wissen.
    »Oh, sie ist zu, nur meine Haut ist noch sehr dünn. Krischan hat mir eine Menge davon abgerissen und meine Fälschung von menschlichem Körper tut sich schwer damit zu heilen.« Mein Mann legte eine Hand auf die Kompresse. Herrje er war ja ganz zittrig.
    »Ist Papa im Krankenhaus?«
    »Nein, es war nur ein Streifschuss. Ich habe ihn verarztet«, sagte mein Bruder und kratzte sich am Kopf. Schon als Kind hatte er das immer getan, wenn er müde war. Schlafläuse, hatte meine Mutter dazu gesagt. Eine Zeit lang hatte ich wirklich geglaubt, dass mein Bruder Läuse hätte. »Ansonsten wären nur unangenehme Fragen gestellt worden.« David erhob sich schwerfällig. »Ich geh mal strullern.«
    »Das wollte ich echt nicht wissen«, brummte ich.
    »Deswegen sag ich es dir ja.« Mit einem Grinsen auf den Lippen verschwand mein Bruder aus dem Zimmer in den Flur.
    Ich fragte mich, warum er nicht unsere Toilette benutzte, ging dem Gedanken aber nicht weiter nach.
    Elias hatte die Augen geschlossen, öffnete sie aber wieder, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war. »Mach dir keine Sorgen wegen Krischan«, flüsterte er. »Er ist jetzt ganz alleine und die Ältesten sind hinter ihm her. Nun, wo er mich beinahe umgebracht hätte, haben sie ein offizielles Todesurteil ausgesprochen und dürfen ihn jagen.«
    »Dass immer erst etwas passiert, wenn einer leiden musste. Das ist in der menschlichen Politik nicht anders«, sagte ich und atmete tief durch.
    »Miriam?« Elias’ Stimme klang seltsam.
    »Ja?«
    »Würdest du mich bitte in den Arm nehmen?«
    Ich sah ihn mit großen Augen an. »Natürlich.« Ich öffnete meine Arme und ließ ihn sich an mich herankuscheln. Sein Atem kitzelte ein wenig in meinem Nacken. Er beruhigte sich und atmete ganz ruhig.
    »Es ist so schön, eine Ehefrau zu haben«, flüsterte er.
    »Hat man dir kein Blut gegeben?«, überging ich seine Aussage mit einer Frage, die mir durch den Kopf geschossen war.
    »Doch, aber es gelangt irgendwie nicht in den Blutkreislauf. Zumindest nicht lange. Es ist, als ob mein menschlicher Körper das Gleiche wie der eines Vampirs tut, nämlich Blut verbrauchen, nachdem es ein paar Mal durch den Organismus geflossen ist.« Elias seufzte. »Miriam, ich habe Angst vor der Rückverwandlung. Es war das letzte Mal schon kein Spaziergang.«
    Ich wusste ehrlich nicht, wie ich ihm Mut zusprechen konnte. Statt irgendeine blöde Floskel zu bringen, drückte ich ihn fester an mich und küsste seinen Scheitel.
    Die Tür ging auf und meine Mutter blieb mit einem

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