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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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bat sie mich überhaupt? Sie hatte mich aus dem Zimmer gezerrt, ehe ich auch nur den Mund aufmachen konnte. Melissa war uns nicht gefolgt und so fand ich mich mit Ana alleine in ihrem Zimmer wieder.
    »Du hast deinem Bruder noch gar nicht gratuliert«, sagte ich lachend, während Ana in einer Kiste kramte.
    »Mache ich gleich! Ah, da ist es ja.« Sie zog eine Papierrolle heraus und nahm das Gummiband, welches drum herumgebunden war, ab.
    »Was ist das? Blaupausen?«
    Ana nickte und breitete sie auf einem Tisch aus. Leider konnte ich damit überhaupt nichts anfangen.
    »Erinnerst du dich, als Elias, Papa, Heinrich und Magdalena den Bau des Empfangshauses geplant haben?«
    Ich nickte.
    »Nun, in der Zeit ist auch das hier entstanden. Es ist eine unterirdische Wohnung.« Sie zeigte mit dem Finger auf die verschiedenen Räume. »Küche, Wohnzimmer, Elternschlafzimmer, Bad, Kinderzimmer, Hauswirtschaftsraum, Büro.«
    »Was willst du mir damit sagen?«
    »Elias hat das entworfen. Du weißt, er fühlt sich nicht sonderlich wohl hier in diesem großen Haus.«
    »Und wo soll die Wohnung sein? Ist sie schon gebaut?«
    »Nein, nein, er hat die Idee wieder verworfen. Er wollte dich dann doch nicht unter die Erde zwingen. Sie sollte hier auf dem Grundstück, durch den Keller erreichbar, sein.«
    »Und was willst du mir damit jetzt sagen?«
    »Nichts, ich will nur, dass du es dir überlegst.« Sie rollte die Blaupause auf und drückte sie mir in die Hand.
    »Aber wir haben doch alles hier oben und du hast Calimero dieses schöne Kinderzimmer gemacht.«
    »In dem sich Michael schon ganz zu Hause fühlt.« Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Überlegst du es dir?«
    »Ja, ja, natürlich«, sagte ich und rollte das Papier in meinen Händen hin und her.
    »Siehst du, ich hab es ihm ja gesagt!«, triumphierte die Vampirin.
    Wieso hatte er mir diesen Vorschlag nicht unterbreitet?
    »Weil er dachte, dass du das vielleicht nur ihm zu Liebe mitmachen würdest«, antwortete Ana auf meine Gedanken. »Du bist sein kleines Sonnenblümchen, dem er das Licht nicht rauben möchte.« Sie rieb mir mit ihrem kühlen Finger über die Wange.
    »Danke Ana, dass du mir davon erzählt hast.« Ich überlegte. »Sag mal, jetzt wo ich dich alleine hier habe«, sagte ich und sah der Vampirin tief in die Augen, »hast du Melissa gefragt?«
    Sie seufzte. »Ich habe mich nicht getraut, aber ich will heute Abend einen zweiten Anlauf starten.«
    »Gut, dass du mir das gesagt hast.« Ich lachte. »Spätestens nach dem Abendessen werde ich einen Spruch bringen wie: Ana wolltest du Melissa nicht noch was fragen?«
    »Oh nein!«, jammerte sie und hüpfte ein paar Mal auf und ab.
    Ich versuchte mir ernsthaft vorzustellen in einer Wohnung unter der Erde zu leben. Ohne ein Fenster nach draußen zur Sonne. Na ja, ich konnte einfach nach oben gehen und mich auf die Terrasse legen, wenn mir danach war. Außerdem war ich tagsüber sicher sowieso im Empfangshaus und keine Fenster bedeutete auch weniger Möglichkeiten für Eindringlinge hereinzukommen. Aber auch weniger, um herauszukommen. Ich ließ Ana zu ihrem geliebten Bruder stürmen und setzte mich auf die oberste Stufe der Treppe im Flur und grübelte. Eigentlich sprach in meinem Kopf nichts dagegen. Eine Tür ging auf und mein Bruder kam pfeifend heraus.
    »Heiho, heiho, wir sind vergnügt und froh!«, sang er und marschierte erst an mir vorbei, ging dann aber die Stufen rückwärts wieder hoch und trällerte sein Liedchen weiter. »Heiho, heiho, wir sind vergnügt und froh!« Mit einem Stöhnen ließ er sich neben mir nieder. »Na Gnomin, hast du es bemerkt? Das war das Zwergenlied aus Disneys Schneewittchen , extra für dich.«
    »Ich fühle mich geehrt.«
    »Ich habe mir das gerade auf YouTube auf Holländisch reingezogen. Ey, das geht voll ab.«
    »Sag mal hast du Weihnachten nichts Besseres zu tun?«, fragte ich lachend.
    »He ho, He ho, je krijgt het niet kado - irgendwie so ging das«, grübelte mein Bruder und überging meine Frage.
    »Dir ist nicht mehr zu helfen, weißt du das?«
    Statt mir zu antworten, pfiff David sein Liedchen, stand auf und wanderte im Takt die Treppe runter.
    Na toll, jetzt hatte ich auch noch einen Ohrwurm!

KAPITEL 18

    Nach den Feierlichkeiten unter dem Weihnachtsbaum half Roman Elias wieder nach oben. Leider konnte ich meinem Mann, angeschlagen wie ich war, nicht helfen. Elias wankte nämlich ziemlich stark und ich war nicht She-Ra oder Catwoman. Wobei, … letztere

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