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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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oder weniger die Tipps, die Emilia mir für unseren ersten offiziellen Termin mit der Presse gegeben hatte. Es war der Abend unseres Abiballs und der Schuldirektor hatte darum gebeten, die örtliche Presse einladen zu dürfen. Offiziell natürlich, um über den Abschlussjahrgang zu berichten, in dem aber auch rein zufällig das künftige Vampirkönigspaar war. Bilder von Elias waren schon durch die Presse gegeistert, aber noch keins von mir. Dementsprechend hatten mich Magdalena und Emilia aufgedonnert. Ich trug ein sündhaft teures, weinrotes Abendkleid mit passender Stola. Elias war nach Feiern zu Mute, endlich musste er sich in der Schule nicht mehr fast ins Koma langweilen. Ich hatte gemischte Gefühle. Einerseits war ich megahappy das Abitur in der Tasche zu haben, aber andererseits bedeutete das auch, dass es nun an der Zeit wäre, erwachsen zu werden. Wenn es Peter Pan und das Nimmerland gäbe, hätte ich mir Elias geschnappt und wäre mit ihm dorthin abgehauen.
    Ich stand fertig geschniegelt in unserem Schlafzimmer und sah zum Fenster der Balkontür hinaus in den Park. Elias band sich die Schuhe und summte dabei We are the champions , während sein Vater mit einem dicken Terminkalender auf dem Schoß neben ihm saß.
    »Ich habe übrigens mit der Universität gesprochen«, holte mich Roman aus meinen Gedanken.
    Ich drehte mich um und sah ihn gespannt an.
    »Anastasija und du können im nächsten Frühjahr dort anfangen. Es gab keine Probleme, als ich denen sagte, dass die Königin der Vampire und ihre Schwägerin gerne in ihrem Hause Politik studieren würden.«
    Ich lachte. »Klar, das kann man sich ja direkt auf die Fahne schreiben.«
    Roman grinste mich genauso an, wie es sein Sohn immer tat. »Ihr hättet auch im Herbstsemester starten können.«
    »Nein, nein«, winkte ich die Sache ab. »Ich will noch die Ruhe vor dem Sturm genießen.« Damit meinte ich die Zeit vor der Krönung. Roman trug Anzug und Fliege, denn er wollte uns zusammen mit Emilia begleiten. Als neuer Pressesprecher von In sanguine veritas wollte ich ihn an meiner Seite haben.
    »Mit welchem Auto fahren wir?« fragte ich.
    Roman sah entschuldigend zu seinem Sohn. »Eine Limousine kommt uns gleich holen.«
    »Oh Mann«, nuschelte Elias, lachte dann aber tapfer. Ich glaube, er wollte sich heute von nichts die Laune verderben lassen. Monate voller Freiheit lagen vor uns und diese Aussicht hielt ihn am Leben wie ein Beatmungsgerät. Anastasija schwebte in einem sonnengelben, kurzen Cocktailkleid mit breitem, schwarzem Gürtel herein. Passend zu ihrem Kleid, hatte sie einen gelben Haarreif auf dem Kopf. Ihr Bruder musterte sie von oben bis unten.
    »Hallo Frau Hilton«, begrüßte er sie, wofür er sich einen Schlag in den Nacken einfing. Verdient, wie ich fand. Er aber grinste sie nur an, holte tief Luft und sang dann quietschend: »I’m a Barbie girl, in a Barbie world.«
    »Du bist nur neidisch, weil du so etwas nicht tragen kannst«, unterbrach ihn Ana und zeigte ihm die Fänge.
    »Ja, ich wollte schon immer mal ein Kleid tragen«, sagte Elias ganz nüchtern.
    »Ich stecke dich in Schottland mal in einen Kilt, wenn du magst«, schlug ich vor. »Dann heißt du Elijah McGroza.« Wir hatten uns entschieden auf unsere Hochzeitsreise ein wenig durch die Highlands zu pilgern. Etwas, worauf ich mich bereits wahnsinnig freute.
    »Fotografier das dann bitte«, sagte Anastasija lachend. Emilia kam in einem schwarzen, sehr schlichten, aber dafür wahnsinnig eleganten Abendkleid herein und steckte sich gerade Perlenohrringe an.
    »Wir werden in zehn Minuten abgeholt«, erinnerte sie uns und lächelte mich dann über beide Ohren an. »Du siehst sehr königlich aus, Liebes.«
    »Danke«, sagte ich und errötete.
    »Jetzt passt ihre Hautfarbe zum Kleid«, stellte Elias fest und reichte mir seinen Arm. »Melissa fehlt noch.«
    »Nein, sie wartet unten«, trällerte Ana, die bei dem Namen ihrer Liebsten leuchtende Augen bekommen hatte. Die meisten unserer Mitschüler wussten nicht, dass die Vampirin auf Frauen stand und mit Sicherheit hatte sie vor sie zu schocken. Ich hakte mich bei Elias ein und ließ mich die Treppe heruntergeleiten. In der Tat stand die kleine, brünette Vampirin in einem schicken, taillierten Hosenanzug neben meinen Eltern. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, stieg ich mit den Vampiren in die Limousine. Binnen Sekunden nahm das Gefährt den Duft der Blutsauger an und berauschte mich richtig. Vielleicht könnte man das mal wie

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