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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Da er lauthals protestieren konnte, hatte ich mir um ihn keine Sorgen mehr gemacht. Er verstummte, als ich meine Augen schloss. Krischan war tot und ich schlief die erste Nacht seit langem in absoluter Sicherheit. Der einzige, der sicherlich eine unerfreuliche Nacht hatte war Roman. Er musste der Presse erklären, was vorgefallen war. Die Tatsache, dass wir es überlebt hatten, hatte ihn mit Sicherheit durch die Nacht gebracht.
    Am nächsten Morgen lag Elias nicht in seinem Bett, dafür fand ich meine Mutter in einem Stuhl neben meinem Bett schlafend. Draußen dämmerte es gerade erst und da wir Sommer hatten, war es also noch verdammt früh. Ich zog mich hoch und setzte mich auf. Wie ich Krankenhäuser hasste! Diese weißen, trostlosen Zimmer und dann die Bettwäsche. Wer da wohl schon alles drin gestorben war? Pfui! Ich sah zu meinen Füßen, da ich ein Kichern vom Fußende vernahm. Zwei blasse Hände, die eine ein weißes und die andere ein rotes Gummibärchen in der Hand, erschienen. Die Hand mit dem weißen Gummibärchen trug einen Ehering und die mit dem roten hatte gelb lackierte Nägel mit Strass-Steinchen darauf. Die Zwillinge!
    »Duuuhuuuu?«, fragte das rote Bärchen.
    »Ja?«, brummte das andere.
    »Hast du auch gehört, dass Miriam heute Geburtstag hat?«
    Die beiden drehten mir ihre Gummigesichter zu. Ich musste lachen. Herrje, das hatte ich vor lauter Aufregung ganz vergessen.
    »Oh, da sollten wir für sie singen!«
    »GUMMIBÄREN«, begann das rote Bärchen zu singen und tanzte dazu auf der Kante des Bettes hin und her, »hüpfen hier und dort und überall.«
    »Nein!« Das weiße zog dem roten liebevoll eine über. Es schüttelte sich und sah wieder zu mir herüber. »Ein Geburtstagslied.«
    »Kennst du eins?«
    »Hmm?« Eine dritte Hand erschien und kratzte das weiße Bärchen am Kopf, ehe sie wieder verschwand. »Wie wäre es mit Heute kann es regnen, stürmen oder schneien ?«
    »Gute Idee!« Das rote Bärchen sprang aufgeregt hoch und runter, bevor es sich zu dem weißen gesellte und sie gemeinsam anfingen zu singen. Ich lachte Tränen, als die beiden dazu im Takt schunkelten.
    »Und jetzt noch ein Geschenk!«, freute sich der rote Gummibär, nachdem sie mit Singen fertig waren. Ein riesiger Strauß mit Sonnenblumen erschien hinter dem weißen Bärchen, welches unter der schweren Last stöhnte und umzukippen drohte.
    »Du musst mir tragen helfen!«, flehte es das rote Bärchen an, welches schnell zu Hilfe eilte.
    »Ooooh, ist der schwer!«, jammerte auch das andere Gummitier.
    Ich krabbelte ans Bettende und nahm ihnen dieses riesige Monster ab.
    »Danke ihr zwei Süßen!«, schaffte ich japsend vor Lachen zu sagen und drückte jedem einen Kuss auf. Das weiße Bärchen schüttelte sich und lachte mit mir mit.
    »Die zwei sind verrückt«, sagte meine Mutter, die anscheinend durch die Showeinlage geweckt worden war. Sie erhob sich, küsste meine Stirn und nahm mir den Strauß ab, um ihn ins Wasser zu stellen.
    »Wir können ihr aber nicht nur Blumen schenken«, mahnte das rote Bärchen das weiße, welches wieder kopfkratzend nachdachte.
    »Was denkst du, hätte sie gerne?«
    »Ich weiß was!« Anastasijas Bärchen tauchte ab und kam mit einer kleinen Schachtel zurück.
    »Was ist da drin, was ist da drin?«, fragte das weiße Gummitier neugierig. Ana öffnete die Schachtel und Elias’ Bärchen lief hinein. Der Behälter schnappte zu und Elias jammerte. »Lass mich raus!« Das rote Bärchen stemmte die Kiste.
    »Ha, ha! Hier für dich, Miriam.« Sie schmiss mir die Schachtel in den Schoss. Ich nahm sie und öffnete sie vorsichtig. Neben dem weißen Gummibärchen war dort drin ein wunderschönes Paar Ohrringe, in die ich mich sofort verliebte.
    »Danke, dass du mich herauslässt«, sprach Elias für das Bärchen weiter. Ich nahm es in meine Hände.
    »Ja, aber nur um dich zu essen.« Mit einem Happs landete es in meinem Mund. Elias tauchte am Fußende auf und schüttelte seinen hübschen Kopf. Sein Gesicht war wieder ganz verheilt. Er verschränkte seine Arme an der Bettkante.
    »Die frisst die Darsteller, so kann ich nicht arbeiten«, sagte er lachend und sah hinunter zu Anastasija. Ich krabbelte wieder zum Fußende und gab meinem Mann einen Kuss. In dem Moment als sich unsere Lippen berührten, loderte eine Flamme in mir auf. Ich wollte mit ihm alleine sein. SOFORT! Ich wollte ihn küssen, ihn an mich drücken und - meine Mutter kam zurück ins Zimmer. Mütter haben immer ein geradezu perfektes

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