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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Geduld verlor.
    »Bitte, ja?«, flehte ich.
    »Du machst dir zu viele Sorgen um Vampire.«
    »Na, jetzt komm mir mal nicht so«, schimpfte ich und stemmte meine Arme in die Taille. »Die Tour hat dein Sohn auch schon versucht. Ihr seid nicht unkaputtbar.« Geil, das Wort hatte ich gerade erfunden. Wenn ihr das im Duden nachschlagt, findet ihr ein Foto von mir, auf dem ich in die Kamera grinse und winke. »Auch ihr müsst euch ausruhen und euch nähren.«
    Dunkelrote Augen blitzten auf und sahen mich fiebrig an. Ein leises Knurren ließ Romans Brust vibrieren und seine Fänge verlängerten sich. Ups. »Entschuldige«, zischte er. »Letzteres habe ich auch schon länger nicht mehr getan.« Ich kannte diesen Vampirgesichtsausdruck nur zu gut und ich hätte mich wirklich aus dem Staub machen sollen. Oh Mann, Hilfe, das war ja fast wie wenn Elias hungrig vor mir stand und da kann ich auch nie nein sagen. Der Vampir starrte mich voller Hoffnung an. Ich schluckte und zupfte nervös an meinen Klamotten herum.
    »Ich sollte jetzt besser gehen«, sagte ich und grinste Roman dämlich an. Elias wäre zutiefst gekränkt, wenn ich einen Vampir, der nicht gerade in Lebensnot war, nähren würde. Das wäre für ihn glatter Betrug und nur dieser Gedanke gab mir die Kraft, das Zimmer zu verlassen und seinen Vater hungrig zurückzulassen.
    »Bin ich wirklich eine Vampirschlampe geworden?«, flüsterte ich, als ich mich im Zimmer auf mein Bett schmiss. Ich war schon des Öfteren so tituliert worden - von Mitschülern, Fremden und sogar von meinen Großeltern, aber ich hatte es nie für voll genommen. Oder war es einfach die Anziehungskraft der Unsterblichen? Ja, so musste es wohl sein. Oder etwa nicht? Würde ich genauso fühlen, wenn ein fremder Vampir Hunger hätte? Nein. Bei einem, den ich kannte wie Emilia, Melissa, Ana, Roman, Heinrich? Ja, definitiv. Oder machte es mir Spaß, einen Vampir zu nähren? »Oh ja«, seufzte ich laut. Es machte mir Spaß, einen mir befreundeten Vampir zu nähren, korrigierte ich mich selbst. Aber was genau fand ich daran toll? Den Schmerz? Nein, ganz bestimmt nicht. Bei Elias war es definitiv die damit verbundene Leidenschaft, aber wenn ich mir jetzt vorstellte, ich ließe Ana trinken - was fand ich an dem Gedanken toll? Einer Freundin etwas Gutes getan zu haben? Ja, das auch.
    Elias unterbrach mich in meinem Gedankengang.
    »Hey, wie geht es deiner Mama?«, fragte ich.
    »Sie hat sich schon etwas beruhigt.«
    »Gut. Dein Vater hat gerade mit mir über die Werwölfe gesprochen.« Die Lüge tat weh.
    »Und?« Elias zog sich seine Schuhe aus und stellte sie fein säuberlich zu meinen in die Ecke gekickten Latschen.
    »Er war ziemlich hungrig«, gab ich zu und mein Freund sah mich alarmiert an.
    »Er hat dir aber nichts getan, oder?«
    »Nein, nein«, sagte ich schnell und fuchtelte mit meinen Händen herum. »Aber ich glaube, er hatte gehofft, dass ich ihn trinken lasse.«
    »Er weiß, dass er das nicht ohne meine Erlaubnis darf.« Ach ja, die vampirische Verbindungszeremonie! Die hatte ich bei meinen Überlegungen ganz außer Acht gelassen.
    »Das Schlimme ist ja, dass es mir Spaß macht, Vampire, die ich kenne, von mir trinken zu lassen.«
    Elias lachte und setzte sich aufs Bett. »Du bist keine Saftbar.«
    »Ist das schlimm? Bin ich zu einer Vampirschlampe geworden?«
    »Nein.« Er küsste meine Stirn. »Du trägst einen Vampir unter und einen in deinem Herzen. Du verstehst das Verlangen, das uns plagt, wenn wir durstig sind.« Er legte sich zu mir und zog mich in seine Arme. »Da kommt dann einfach das Helferchen in dir durch und du bist immer glücklich, wenn du helfen kannst.«
    »Stimmt.«
    »Und jetzt kannst du mir helfen ein Verlangen zu stillen.«
    Ich lachte und sah ihn wissend an. »Meinst du, das sollte ich tun?«
    »Oh ja«, brummte er und verschwand mit seinem Gesicht in meinem Nacken.
    »Und wenn ich jetzt keine Lust habe?«, fragte ich gespielt ernst.
    Sein Kopf schoss hoch und sah mich ängstlich an. »Nein«, quengelte er »Das tust du mir nicht an, oder?«
    »Ich könnte, wenn es stimmen würde.«
    »Stimmt es denn?«
    »Nein.«
    Er atmete erleichtert aus. »Mit so was macht man keine Scherze«, beschwerte er sich, als ich lachte.
    »Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen.« Ich brach in schallendes Gelächter aus. Zu köstlich! Elias stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab und sah mich geduldig an.
    »Blöd, wenn man einen Witz macht, über den man nur selber lachen muss, oder?«,

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