Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen
eine Hand auf seinen Bauch und verkrampfte kurz das Gesicht. Elias und ich starrten in Emilians Richtung, der seufzte aber nur und griff nach der Hand seiner Frau.
»Großvater, du sollst wissen, dass ich dich liebe.«
»Danke, Elias.«
»Aber jetzt werden andere Zeiten anbrechen. Die Ungerechtigkeit da draußen muss ein Ende finden und nie wieder darf jemand die Autorität von Miriam untergraben. Sie mag zwar keine Vampirin sein, aber sie wird unsere Königin, und deswegen ist ihr Folge zu leisten.«
SO! Am liebsten hätte ich wie ein kleines Kind laut gesagt: Habt ihr das alle gehört? Na gut, ich tat es. »Habt ihr das alle gehört?«
»Jawohl, meine Königin.« Ana lachte und machte einen Knicks.
Mama und Papa kamen auf mich zu und umarmten mich, David grinste mich aus der anderen Ecke des Raumes an.
»Wir sind stolz auf dich«, flüsterte meine Mutter mir ins Ohr und ihre sanften, braunen Augen schafften es, das Zittern aus meinen Knochen zu vertreiben. Ich wusste nicht, dass es da gewesen war, ehe es verschwand. Roman tuschelte bereits mit Heinrich und Emilia umarmte ihren Sohn.
»Wir haben viel zu tun«, sagte die Vampirin zu mir.
»Ich freue mich schon drauf«, gab ich zurück und ließ meinen Blick zu Emilian schweifen. Ich war besser als dieser Kleinkrieg und ich besaß mehr Größe als er dachte, das redete ich mir jedenfalls ein, als ich auf ihn zuging. Mit gemischten Gefühlen sah er mich an.
»Auch ich habe dich lieb«, sagte ich, stellte mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich hoffe, auf deinen Rat als Familienmitglied nicht verzichten zu müssen.«
»Diese verbale Ohrfeige war längst fällig.«
Ich wusste doch, dass Emilian darüber stand. Er mochte zwar noch einen Teil des brutalen Blutes seiner Vorfahren in sich tragen, aber er war nicht umsonst der Anführer der Ältesten.
»Ich«, er rückte seine Frau näher an sich heran, »wir, werden immer für euch da sein.«
Ich hörte Wortfetzen von Heinrichs und Romans Gespräch darüber, dass sie Angst hätten, wie die Ältesten darauf reagieren würden, aber das war mir erst einmal alles egal. Heute Abend würde ich mit meinen Freundinnen feiern gehen und bis dahin würde ich jeden Schmerz aus Elias’ Körper herausstreicheln. »Roman, Heinrich?«
Sie unterbrachen ihr Gespräch.
»Macht mir nächste Woche einen Termin mit den Werwölfen und einen mit meiner Großmutter. Ach und wenn ihr es schafft, dann würde ich gerne noch einmal mit den Dämonen reden, ohne dass ich dabei fast vor Sorge um Elias umkomme.«
»Da wäre ich bitte auch gerne dabei«, erklärte mein Freund.
»Bei den Dämonen werde auch ich dabei sein«, knurrte Emilia. »Irgendwer muss sie vor den Schergen Satans beschützen.«
»Jau, ich will die anderen Dämonen auch mal sehen«, sagte mein Bruder. »Wir werden da Gang-Bang mäßig einfallen!«
Ich fasste mir an den Kopf. »Man könnte meinen, der Sukkubus hätte dir den Kopf verdreht, David.«
»Nein, das ist reines Interesse an dieser Form von übernatürlichem Leben.«
»Lass ihn ruhig mitkommen«, sagte Elias und zog mich in seine Arme. Er roch nach Vampir! »Te iubesc.«
»Ich dich auch, mein rumänischer Vampir.«
»Te iubesc aşa de mult, ich liebe dich so sehr«, nuschelte er in meinen Nacken. Da musste jemand dringend ins Bettchen.
»Was hieß noch mal kuscheln?«
»Giugiuli.«
Ich fand das Wort zum Schießen. »Au ja, lass uns gulli gulli machen gehen.«
Elias lachte und in meinem Herzen ging die Sonne auf.
»Ich bin so stolz auf dich«, flüsterte Elias und kämmte mir mit der Hand eine Strähne aus dem Gesicht. Er hatte ein gutes Stündchen geschlafen, in dem ich ihn einfach nur angesehen hatte, ohne dass mir auch nur einen Moment langweilig geworden wäre.
»Entschuldige, wenn ich dich heute in Angst und Schrecken versetzt habe, aber ich musste mich mal austoben.«
Er grinste. »Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Außerdem kenne ich das schon von dir.«
»Was macht der Vampir in dir?«
»Er kämpft mit Klauen und Zähnen.«
»Hast du Durst?«
Elias’ Augen wurden so groß und glasig wie die von Roman gestern. Er war wieder der alte!
»Möchtest du«, ich legte eine Seite meines Halses frei, »deine Zähnchen ausprobieren?«
Elias stöhnte leise auf, was meine Hormone in helle Aufregung versetzte. Sie reagierten instinktiv auf ihn, wie eine Horde feierwütiger Fans. In Gedanken malte ich ihnen einen Fanclub Banner, das sie alle auf der Brust
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