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Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen

Titel: Vivere Militare Est - Leben heißt zu kaempfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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des glatzköpfigen Arben. Ich fühlte mich grauenhaft, wie ein Reh, das einem Rudel hungriger Wölfe vorgeführt wurde. Unter dem Tisch angelte ich nach Elias’ Hand, er nahm sie und drückte sie sanft. Heinrich stellte sich neben mich. Es war irritierend, dass er sich nicht setzte, aber ich versuchte ihn geistig auszublenden.
    Emilian erhob sich und lächelte. »Endlich darf ich euch beide im Kreise des Ältestenrates begrüßen.«
    Kayleigh gähnte - so was von unhöflich. Ich konnte nicht umhin, meinen Kopf zu schütteln. Magdalena lächelte, anscheinend freute sie sich darüber, dass auch ich dies als störend empfand.
    »Nun, ich habe dem Rat von Eurer Entscheidung berichtet und viele der Mitglieder sind bestürzt über Euren plötzlichen Sinneswandel. Vielleicht könntet Ihr kurz dazu Stellung nehmen und uns Eure Beweggründe erklären?« Emilian setzte sich und tauschte einen kurzen Blick mit Leire aus. Elias schluckte und wollte gerade ansetzen, als ich dazwischen fuhr.
    »Darf ich?«, fragte ich ihn. Immerhin war das ganze ja auf meinem Mist gewachsen. Elias lächelte und nickte.
    »Als erstes möchte ich Euch allen, auch im Namen meines Freundes, danken, dass Ihr erschienen seid und uns die Möglichkeit gebt, unser Handeln zu rechtfertigen. Ich freue mich sehr, dass wirklich alle, bis auf das vermisste Ratsmitglied, heute hier sind. Ganz besonders Merkutio.«
    Einige Vampire sogen scharf Luft ein und das Gesicht des angesprochenen Vampirs wandte sich mir langsam zu.
    »Ich habe von Eurem Verlust gehört und es tut mir in der Seele weh, dass Ihr nun wegen uns eine beschwerliche Reise auf Euch nehmen musstet.« Ich neigte meinen Kopf aus Respekt, aber auch um seinem Blick zu entkommen. Leire flüsterte Emilian etwas ins Ohr, was mich kurz irritierte. Ich fing mich aber schnell wieder und atmete tief durch.
    »Also, dann fange ich mal an.« Ich hätte jetzt gerne Papiere oder Kärtchen vor mir liegen gehabt, mit denen ich hätte spielen können, stattdessen rieb ich meine gesunde Hand über mein Hosenbein. »Ich habe eine Frage an euch.«
    Die Vampire tauschten Blicke aus, nur Marikas kühler Blick ruhte ununterbrochen auf mir.
    »In der Prophezeiung steht, dass Elias und ich Frieden zwischen Menschen und Vampire bringen und dass sogar die Wesen mit einer Tiernatur auf uns hören, richtig?«
    »Das ist korrekt«, bestätigte mir Emilian.
    »Wenn Ihr wollt, dass wir tun, was ihr uns sagt, dann frage ich mich, wozu Ihr uns eigentlich braucht? Versteht Ihr was ich meine? Elias und ich sollen den Frieden bringen und das können wir nur, wenn wir selbst entscheiden dürfen. Ich werde gerne Eure Königin, aber das werde ich nur unter der Bedingung, dass ich dieses Amt auch tatkräftig ausüben darf. Wenn ihr nur Schaufensterpuppe wollt, dann gibt es sicherlich Vampire, die dafür besser geeignet wären als ein knapp neunzehnjähriger Blutsauger und seine Wandlerin.« Ich holte tief Luft. »Ich reiße mir wirklich den Arsch auf.«
    Einige zuckten bei meiner Wortwahl zusammen, aber ganz besonders Magdalena.
    »Ich rede mit Werwölfen, Dämonen, meinen Artgenossen und euch. Ich ertrage es zu wissen, dass man uns nach dem Leben trachtet und sehe das Liebste, was ich im Leben habe, vor Schmerzen bewusstlos werden.« Ich streichelte Elias über die Schulter. »Ich mag vielleicht keine tausend Jahre alt und im Vergleich zu Euch dumm sein, aber ich werde niemandes Marionette.«
    Arben grinste und zwinkerte mir freundlich zu.
    »Elias und ich brauchen euch als Berater, aber wenn ihr wollt, dass wir Frieden mit den Menschen schaffen, dann müsst ihr uns schon machen lassen.«
    Totenstille, rote Augen starrten mich erwartungsvoll an.
    »Ich habe fertig«, versuchte ich zu scherzen, aber die Unsterblichen hatten wohl noch nie von Giovanni Trapattoni gehört.
    »Ich kannte die Argumente bereits«, sagte Emilian und sah in die Runde. »Nun könnt Ihr, liebe Brüder und Schwestern, dem Prinzenpaar Eure Meinung kundtun.«
    Magdalena ergriff das Wort. »Wieso habt Ihr mein Angebot, Euch zu unterrichten, abgelehnt, Prinzessin?«
    »Ich weiß es selber nicht mehr so genau. Ich hatte eine furchtbare Nacht hinter mir und war bis aufs Blut gereizt. Irgendjemand hatte Elias in einen Menschen verwandelt und als die Magie abklang, musste er furchtbare Qualen durchleiden. Emilian hatte verlangt, dass ich niemandem davon erzähle, ganz besonders Heinrich nicht und dabei war es genau das, was ich gerne getan hätte.« Ich sah hoch zu meinem

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