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Vögelfrei

Titel: Vögelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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als er wieder neben mir lag und mein Gesicht mit kleinen Küssen bedeckte.
    »Jetzt was für Fortgeschrittene?«
    Er blinzelte mich erwartungsvoll an. Seine Anspannung war wie weggeblasen; er sah neugierig und abenteuerlustig aus.
    »Zeig’s mir.«
    Ich beugte mich vor und nahm seinen Schwanz zwischen die Lippen. Er war beschnitten, und ich fühlte mit der Zungenspitze über die Eichel, deren Haut etwas härter war, als ich es gewohnt war. »Ich hatte noch nie einen beschnittenen Mann«, sagte ich. »Ich bin eine Glatzenjungfer, es ist also nicht nur für dich das erste Mal.«
    »Das beruhigt mich«, lachte er und spannte den Rücken an, als ich seinen Schwanz tiefer in den Mund nahm und sachte anfing zu saugen, während ich seine Eier massierte und mit den Fingernägeln der anderen Hand leicht über seinen Oberschenkel und seine Hinterbacken kratzte. Er stöhnte leise, und die langen schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht. Ich konnte nicht anders, als mir uns beide immer wieder als Mangazeichnung vorzustellen; er der düstere, mädchenhafte Prinz mit einem verzückt verzerrten Gesichtsausdruck und einem zittrig geschriebenen Aargh über seinem Kopf. Ich lehnte mich zurück und streckte mich aus, und er legte mein rechtes
Bein auf seine Schulter. Nachdem er ausgiebig die Kniekehle geleckt hatte, pellte er sich das Kondom über und schob sich langsam über mich. Ich konnte ihn zittern fühlen, als sein Schwanz in mich eindrang. Fasziniert beobachtete ich sein Gesicht, auf dem eine Mischung aus Staunen und Begeisterung lag. Er merkte, dass ich ihn betrachtete, und lächelte. Wir sahen uns die ganze Zeit an. Er begann zu stoßen. Ich kam ihm mit dem Becken entgegen, rieb meine Klitoris an seinem Schaft und dirigierte ihn kaum merklich, wenn er zu schnell wurde oder ich mir einen anderen Winkel wünschte.
     
    Sehr viel später lagen um uns herum benutzte Kondome und aufgerissene Verpackungen, außerdem eine leere Schale Pistazieneis und ein angebrochenes Glas Nutella, in dem noch ein langer Plastiklöffel steckte.
    Ich ruhte schläfrig in Leanders Arm und hätte schnurren können. »Wie geht es eigentlich weiter mit der Prinzessin? Kann sie ihre Welt befreien?«
    Leander drehte sich zur Seite und nahm eine Mappe aus einem Regal. Darin lag ein Wust aus Zeichnungen, teilweise auf Bierdeckeln oder Servietten, mit Kuli, mit Edding, eine sogar mit Lippenstift angefertigt. Er sortierte und zeigte mir immer, wenn er den passenden Papierfetzen gefunden hatte, ein Bild.
    Auf dem ersten stand mein Manga-Ich einer ganzen Armada von Mädchen gegenüber, die aussahen wie meine Zwillingsschwestern, aber alle bis zu den Zähnen bewaffnet waren.
    »Die Prinzessin kämpft mit einer Armee von Spiegelbildern, die ihren Seelenstein stehlen wollen.« Auf einer
fettfleckigen Restaurantrechnung funkelte über einer Handfläche ein schwebender Diamant, der ein bisschen wie ein Parfümflakon aussah. »Diesen Stein braucht sie, um ihren sagenumwobenen Heimatplaneten finden zu können. Mit ihm befreit sie auch den hermaphroditischen Zauberer ohne Gesicht, der in eine Maschine des Schrecklichen Herrschers eingesperrt ist.«
    Die Maschine erinnerte mich sehr an Gemmas Giger-Inszenierung, und ich überlegte, ob der Zauberer wohl auch mit Klemmen an den Hoden an irgendeinem Maschinenteil festgeschraubt worden war.
    »Was ist denn das für eine Ente im Raumanzug?«, fragte ich und zog ein einzelnes Blatt aus dem Stapel.
    »Ach, vielleicht wird das ihr Maskottchen. Das Ding gibt es wirklich in Japan. Es heißt Ifbot und ist ein Roboter, mit dem sich alte Leute unterhalten sollen, damit sie nicht verkalken. Er kann angeblich mehrere Millionen Phrasen erkennen und wie ein fünfjähriges Kind antworten.«
    »Krank.«
    »Der Zauberer fliegt aus Dankbarkeit mit ihr zurück zu ihrer Heimatwelt und verjagt den Schrecklichen Herrscher - wie, das weiß ich noch nicht so genau. Das Volk ist befreit und jubelt. Aber der Preis dafür ist hoch.« Die Serviette zeigte eine Art Schneewittchensarg, in dem mein Manga-Ich schlief.
    »Ich sterbe? Was ist denn das für ein Happy End?«
    »Sie stirbt nicht. Sie wird im ewigen Eis eingeschlossen. Denn der Schreckliche Herrscher …«
    »… ist ja wirklich durch und durch schrecklich, wie Kentucky Fried Chicken, das ist durch und durch fettig.«
    »Bist du bissig.«

    Ich senkte schuldbewusst den Kopf. Es stimmt schon, meistens ist mein Mundwerk meinem Gehirn einen Schritt voraus. Wenn ich etwas sage - und es mag sein,

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