Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vogelfrei

Titel: Vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julianne Lee
Vom Netzwerk:
Coll in den Gefängnisturm zu sperren. Coll setzte sich zur Wehr. Er kämpfte und fiel.« Tränen rannen ihr über die Wangen, und sie begann zu zittern.
    »Wer hat ihn getötet?«
    »Robin Innis.«
    »Gut.« Obwohl Dylan nicht so recht glauben mochte, dass Iain nichts mit der Sache zu tun hatte, war er froh, dass Coll nicht durch die Hand seines eigenen Bruders gestorben war. Er zog Cait an sich und ließ sie sich ausweinen. Als sie sich wieder erholt hatte, fragte er: »Wie ist es dir gelungen, aus der Burg herauszukommen, ohne dass dir jemand gefolgt ist?«
    »Über die Strickleiter, die für den Fall, dass jemand plötzlich fliehen muss, immer im Abort des Nordturmes liegt. Gracie hat sie hinter mir hochgezogen und lässt sie wieder herunter, wenn es ganz dunkel ist. Ich bin von der Insel herübergeschwommen.« Sie packte ihn am Hemd und sah ihm ernst in die Augen. »Sie warten schon auf dich. Du kannst nicht zurückgehen.« Ein Schluchzen erstickte ihre Stimme, sie räusperte sich, dann sagte sie nahezu unhörbar: »Nie mehr.«
    Dylans Herz wurde schwer, mit einem Schlag lag seine ganze Zukunft in Scherben.
    Cait legte ihm eine Hand auf die Brust. Ihre Stimme klang unendlich traurig, als sie flüsterte: »Dylan, wir können jetzt nicht mehr heiraten. Du bist ein Outlaw. Wenn sie dich finden, werden sie dich töten.«
    Dylan wollte nicht glauben, dass seine ganze Welt so jäh zusammengestürzt sein sollte. »Ich habe nichts verbrochen.«
    »Das tut nichts zur Sache. Sie werden dich töten, weil sie die Macht dazu haben, und es interessiert sie nicht im Geringsten, ob du etwas verbrochen hast oder nicht. Dem Captain kommt es jetzt einzig und allein darauf an, dass es nicht so aussieht, als wärst du ungeschoren davongekommen, denn du giltst jetzt als Staatsfeind. Und da du für schuldig befunden worden bist, musst du auch bestraft werden. Wenn du Bedford in die Hände fällst, wirst du hingerichtet oder ins Gefängnis geworfen. Ihm wäre es allerdings am liebsten, wenn du gar nicht erst lange genug leben würdest, um vor Gericht gestellt zu werden. Du kannst nicht hier bleiben, du musst nach Virginia zurückkehren.«
    Mit einem Mal schien alles um ihn herum dunkel und leer zu werden, und Dylans Gedanken überschlugen sich. Er konnte nicht nach Hause zurückkehren, der Staat Tennessee existierte ja noch gar nicht. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an Cait, voller Angst, die Welt um ihn herum könne sich in nichts auflösen, wenn er sie losließ.
    Sie löste sich sanft aus seinem Griff, öffnete dann den Kilt und zog ihn wieder an sich; ihre Wärme hüllte ihn ein. Als er sie küsste, hörte er, wie sie ihm leise zuflüsterte: »Liebe mich.« Sie half ihm, sich das Hemd über den Kopf zu ziehen, und zog ihn mit sich ins Gras. Er schnürte seine Gamaschen auf, streifte das weiche Schafsfell ab, schleuderte seine Schuhe von sich und nahm Cait in die Arme; froh, sich an einen Ort flüchten zu können, wo kein Engländer ihn je finden würde.
    Cait rollte sich über ihn, nahm seine Hände, drückte sie auf den Boden und bedeutete ihm, sie dort zu lassen. Leise fröstelnd lag er da und wartete ab, was sie vorhatte.
    Den Kilt noch immer um die Schultern geschlungen, beugte sie sich vor, strich mit den Fingern zart über seine Brust, versuchte, das erstaunlich glatte, weiche Haar, das dort wuchs, zu zerzausen, und als das nicht gelang, begann sie vorsichtig seine Brustwarzen zu streicheln. Erschauernd griff er nach ihr, doch sie schob seine Hände zur Seite und fuhr mit ihrer Tätigkeit fort, bis sein Atem schwerer und schwerer ging.
    »Noch nie zuvor habe ich einen Mann so berührt.« Ihre Stimme klang tief und heiser. Dylans Herz begann schneller zu schlagen, er selbst konnte sich auch nicht daran erinnern, je zuvor von einer Frau so berührt worden zu sein. Seine Freundinnen hatten es zumeist ihm überlassen, ihre Körper zu erforschen, und er hatte sich diesen Wünschen stets bereitwillig gefügt. Cait fuhr träumerisch fort: »Ich möchte alles von dir wissen, jeden Teil von dir kennen lernen, damit ich dich nie vergesse.«
    Sie beschäftigte sich mit ihm wie mit einem neuen Spielzeug, zupfte ihn hier am Haar, kniff ihn dort in die Haut, brachte ihn zum Kichern, indem sie seine Achselhöhlen kitzelte, zwickte ihn in die Muskeln, streichelte ihn und erlaubte ihm bei alldem nur, still liegen zu bleiben und alles mit sich geschehen zu lassen. Schließlich begann sie Teile von ihm zu erkunden, deren Berührung ihm

Weitere Kostenlose Bücher