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Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition)

Titel: Volk der Finsternis - Horrorgeschichten (H. P. Lovecrafts Bibliothek des Schreckens) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Stimme des Gottes von Zambebwei.
    Schnell rannte McGrath den Weg hinunter und warf sich gegen die Tür der Hütte. Er wusste nicht, wie viele Schwarze dort drinnen auf ihn warteten, und es war ihm egal. Er raste vor Kummer und Wut.
    Die Tür brach unter der Wucht zusammen. Er sprang blitzschnell auf die Füße, duckte sich, die Waffe schussbereit in Hüfthöhe, und fletschte die Zähne.
    Er sah sich jedoch nur einem einzigen Mann gegenüber – John De Albor, der mit einem erschrockenen Aufschrei aufsprang. Die Waffe fiel aus McGraths Hand – weder Blei noch Stahl konnten seinem Hass nun gerecht werden. Es musste mit bloßen Händen geschehen, er musste die Seiten im Buch der Zivilisation bis zum roten Sonnenaufgang der Urzeit zurückblättern.
    Mit einem Knurren, das eher dem Gebrüll eines angriffslustigen Löwen glich als dem Schrei eines Menschen, schlossen sich McGraths Hände eng um die Kehle des Mulatten. De Albor wurde von der Wucht des Aufpralls zurückgeworfen, und die beiden Männer stürzten zusammen über ein Feldbett, das unter ihnen zerbrach. Als sie auf den dreckigen Boden fielen, machte sich McGrath bereit, seinen Feind mit bloßen Händen zu töten.
    Der Mulatte war ein großer Mann mit langen, starken Gliedern, aber gegen den wild gewordenen Weißen hatte er keine Chance. Er wurde wie ein Sack Stroh herumgewirbelt, geschlagen und heftig zu Boden geworfen, und die eisernen Finger, die seine Kehle zusammendrückten, gruben sich immer tiefer in sein Fleisch, bis seine Zunge zwischen den offenen blauen Lippen hervorquoll und seine Augen aus den Höhlen traten. Als den Mulatten nur noch eine Handbreit vom Tod trennte, wurde McGraths Verstand wieder klarer.
    Er schüttelte wie ein benommener Bulle den Kopf, löste dann seinen tödlichen Griff und knurrte: »Wo ist das Mädchen? Schnell, bevor ich dich töte!«
    De Albor würgte und rang, aschfahl, nach Luft. »Die Schwarzen!«, keuchte er. »Sie haben sie mitgenommen! Sie wollen sie zu Zembas Braut machen! Ich konnte sie nicht davon abhalten. Sie fordern ein Opfer. Ich habe dich angeboten, aber sie sagten, du seiest gelähmt und würdest ohnehin sterben – sie waren schlauer, als ich glaubte. Sie sind mir von der Stelle an der Straße, an der ich den Araber zurückgelassen habe, zur Villa nachgeschlichen – und dann sind sie uns von der Villa zur Insel gefolgt.
    Sie sind außer Kontrolle – und wahninnig vor Blutrünstigkeit. Aber selbst ich, der ich die schwarzen Männer besser kenne als jeder andere, hatte vergessen, dass nicht einmal ein Zambebwei-Priester sie beherrschen kann, wenn das Feuer der Anbetung in ihren Adern brennt. Ich bin ihr Priester und ihr Herr – aber als ich das Mädchen retten wollte, haben sie mich in diese Hütte gesteckt und einen Mann abgestellt, der mich bewachen sollte, bis die Opferzeremonie vorbei ist. Ich nehme an, du hast ihn getötet; er hätte dich niemals hereingelassen.«
    Mit eiskaltem, finsterem Zorn hob McGrath seine Pistole auf.
    »Du bist als Richard Ballvilles Freund hierhergekommen«, sagte er emotionslos. »Constance Brand sollte dir gehören, deshalb hast du die Schwarzen zu Teufelsanbetern gemacht. Dafür hast du den Tod verdient. Wenn die Europäer, die in Afrika regieren, einen Zambebwei-Priester fangen, hängen sie ihn. Du hast zugegeben, dass du ein Priester bist. Deshalb ist dein Leben ohnehin verwirkt. Aber wegen deiner höllischen Lehren wird Constance Brand sterben, und das ist der Grund, weshalb ich dir das Gehirn wegschießen werde.«
    John De Albor schrumpfte förmlich in sich zusammen. »Noch ist sie nicht tot«, stieß er hervor, und große Schweißtropfen fielen von seinem aschfahlen Gesicht. »Sie wird nicht sterben, ehe der Mond hoch über den Kiefern steht. Der Mond von Zambebwei ist heute Nacht voll. Töte mich nicht. Nur ich kann sie retten. Ich weiß, dass ich zuvor versagt habe. Aber wenn ich nun zu ihnen gehe und urplötzlich und ohne Vorwarnung vor ihnen stehe, werden sie glauben, ich hätte übernatürliche Kräfte, mit deren Hilfe ich aus der Hütte fliehen konnte, ohne vom Wachmann gesehen zu werden. Das wird mein Ansehen wiederherstellen.
    Du kannst sie nicht retten. Du kannst vielleicht ein paar Schwarze erschießen, aber es wären noch immer genügend übrig, die dich töten könnten – und sie. Aber ich habe einen Plan. Ja, ich bin ein Priester von Zambebwei. Als ich noch ein Junge war, bin ich vor meinem arabischen Herrn nach Zambebwei geflohen. Dort bin ich zum Mann

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