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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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deinen neuen Kollegen«, bellt er dann. Irritiert betrachte ich den Titel des Magazins. FMO – FOR MEN ONLY. Eine Männerzeitschrift? »Blätter mal zu Seite 28«, fordert Basti mich auf.
    Ich tue, was er sagt – und schnappe vor lauter Schreck laut nach Luft. Auf einem großen Foto lächelt mir Lars entgegen, das heißt, er lächelt nicht, es ist mehr ein verschlagenes Grinsen,
richtig fies sieht er aus. »Uwe unterwegs«, steht daneben als Überschrift. Mit einem Schlag wird mir abwechselnd heiß und kalt, meine Hände beginnen zu zittern. Kurz überfliege ich den Text:
    In der Disko, im Fitnessstudio oder bei der Jahreshauptversammlung der Taubenzüchter – Frauen kann man überall kennenlernen. Unser Reporter Uwe ist Monat für Monat für euch unterwegs, um die eigenwilligsten Flirt-Locations zu checken.Wie hoch ist die Tussi-Quote, wie stehen die Baggerchancen, mit welchen Sprüchen kriegt man die Ladys am schnellsten ins Bett? Uwe weiß Bescheid! In dieser Ausgabe: Flirtcheck beim Zahnarzt.
    Darunter kommt dann eine ziemlich frauenfeindliche, nein, frauenverachtende Reportage, in der minutiös erzählt wird, wie Uwe eine Melanie im Wartezimmer angequatscht und dann schließlich abgeschleppt hat. Am Ende des Textes gibt es einen Hinweis auf das nächste Heft: »Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Flirtcheck beim Ex-Zurückgewinnungs-Seminar. Sind verzweifelte Frauen die dankbarsten Opfer?«
    Ermattet lasse ich das Heft sinken. Schon wieder will ich mich selbst kneifen, lasse es aber, weil mir klar ist, dass ich garantiert nicht träume. Nein, ich befinde mich leider in einem ganz realen Alptraum!
    »Also«, meint Basti, legt den ersten Gang ein und fährt los, »du erzählst mir jetzt, wo dieser Typ wohnt, damit ich mit ihm den Boden aufwischen kann.«
    »Aber der ist doch vielleicht gar nicht zu Hause.«
    »Das denke ich schon«, gibt Basti zurück. »Ich hab bei diesem FMO -Laden angerufen, die haben mir gesagt, dass er freier Journalist ist und nicht in der Redaktion sitzt. Und sollte
er nicht zu Hause sein, warten wir eben so lange, bis er kommt.« Er schlägt mit der Faust aufs Lenkrad. »Ich hab doch gleich gewusst, dass ich den Typen schon mal irgendwo gesehen habe, als ich euch in der Schanze getroffen hab! Dieses Drecksblatt haben die Jungs im Tonstudio immer rumliegen, wär mir das mal früher eingefallen!«
    Während der Fahrt zu Lars lege ich Basti gegenüber meine Beichte ab. Und zwar komplett und ganz, ohne irgendetwas zurückzuhalten oder zu beschönigen. Dass ich dieses blöde Seminar nur wegen ihm besucht und dort Lars beziehungsweise Uwe kennengelernt habe, der mir erzählte, er sei Bauingenieur. Und dass ich Basti gegenüber nur behauptet habe, Lars-Uwe sei ein Kollege, weil ich Angst hatte, er könnte denken, dass ich schon wieder einen Neuen habe und, und, und … Ich rede wie ein Wasserfall, zwischendurch unterbricht Basti mich hin und wieder mit einem »Kleine, Kleine, was machst du denn für Sachen?«. Auch von den neuesten Entwicklungen bezüglich der Baumarkt-Kampagne erzähle ich ihm, als wir an einem der Plakate vorbeikommen, die Basti noch nicht gesehen hatte. Er hört interessiert zu, als ich darüber berichte, dass Barbara die Trennung von Jens nur vorgetäuscht hat und dass die ganze Angelegenheit jetzt plötzlich so hohe Wellen schlägt.
    »Ich bin aber auch ein Schaf!«, rufe ich aus, weil mich in dem Moment, in dem ich Basti von alldem erzähle, die Erkenntnis wie ein Schlag trifft: »Darum hat Lars, äh, Uwe bei Barbara im Büro angerufen!«
    »Er hat bei Barbara angerufen?«, fragt Basti nach.
    »Ja. Als freier Journalist wird er für verschiedene Redaktionen arbeiten und wollte sie wahrscheinlich interviewen. Allerdings bin ich an ihr Telefon gegangen, und er war wohl zu überrascht, um einfach aufzulegen, als er meine Stimme
gehört hat. Konnte ja nicht ahnen, dass wir im selben Büro sitzen.«
    »Das wird ja alles immer verworrener.«
    »In der Tat, das ist schon ein halber Krimi!« Ich schüttele fassungslos den Kopf. »O nein!«, schreie ich als Nächstes entsetzt auf.
    »Was denn noch?«
    »Deshalb hat er mich über Barbara und Jens am Samstagabend so ausgefragt! Er wollte wissen, ob die Trennungsgeschichte wirklich stimmt.« Ich stoße einen tiefen Seufzer aus. »Gott sei Dank hab ich meine blöde Klappe gehalten, sonst könnten wir das heute mit Sicherheit in irgendeiner Boulevardzeitung lesen.« Basti sieht zu mir herüber, lächelt mich an und drückt kurz meine

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