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Voll auf Ex-Kurs Roman

Titel: Voll auf Ex-Kurs Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Gold
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Die ganze Zeit war Lars total nett zu mir und dann so was!«
    »Aber die ganze Geschichte ist doch insgesamt seltsam«, wirft Barbara ein. »Ihr lernt euch in diesem Seminar kennen, Lars erzählt dir von seiner Ex Yvonne. Dann will er sie plötzlich nicht mehr haben und lässt dich einfach sitzen, weil du nicht mit ihm ins Bett springst.«
    »Tja.« Ich seufze. »Was soll ich sagen: Der Mann, das unbekannte Wesen.«
    »Ich finde das jedenfalls ganz schön mies von dem Typen.« Ich nicke und merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen. »He«, ruft Barbara, »jetzt nicht weinen, das ist der Kerl nicht wert!«
    »Ich weiß«, bringe ich, trotzdem schluchzend, hervor. »Ist ja auch gar nicht so, dass ich unbedingt ihm nachheulen würde. Ich bin einfach nur so verletzt und durcheinander.« Sie reicht mir ein Taschentuch, in das ich geräuschvoll hineinschnäuze. »Weißt du, bald weiß ich gar nicht mehr, was los ist. Erst fahre ich meine Ehe gegen die Wand. Dann die Sache mit Basti. Und nun kommt auch noch dieser Idiot des Weges und gibt mir den Rest, das hätte der sich echt sparen können.«
    »Süße!« Barbara lächelt mir aufmunternd zu. »Ich glaube, du musst einfach mal ein bisschen zur Ruhe kommen, dann sortiert sich das alles schon von allein. Wirst schon sehen, in ein paar Wochen sieht die Welt wieder ganz anders aus.«
    »Kommt mir fast so vor, als hätte ich etwas Ähnliches von dir schon einmal gehört.« Tatsächlich gelingt es mir, ebenfalls ein schwaches Lächeln aufzusetzen. »Aber du hast schon Recht, im Wesentlichen ist nun alles den Bach runter, es kann also nur noch aufwärts gehen.«
    »Das ist die richtige Einstellung!«

     
    Bis zum Nachmittag gelingt es mir einigermaßen, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Barbara und ich basteln am letzten Feinschliff für die Storyboards zu den Müllermann TV-Spots herum, die nächste Woche gedreht werden sollen. Hin und wieder klingelt Barbaras Telefon und ein Journalist ist dran, der sie noch befragen will, aber der allergrößte Ansturm war wohl schon am Freitag. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich heute früh schon zwei große Plakate mit Barbara gesehen, eins gegenüber vom Dammtor-Bahnhof, das zweite bei der Staatsoper. Sehen richtig gut aus, da sind uns echte Hingucker gelungen. Einmal musste ich sogar mehrfach hupen, weil ein Typ im Auto vor mir so versonnen die Werbung betrachtete, dass er eine komplette Grün-Phase verpennt hat.
    Als hätte das Universum es gehört, klingelt in dem Moment, als ich an die Plakate denke, mein Telefon, und es ist – Basti!
    »Hallo Pia«, meldet er sich und klingt dabei seltsam angespannt. Oder vielleicht auch verwundert, er wird wahrscheinlich auch schon die Werbung gesehen haben und wundert sich – wie ich ja schon vermutet hatte – jetzt darüber, dass nicht ich, sondern Barbara darauf zu sehen ist.
    »Hi Basti«, antworte ich. »Na? Was gibt’s?«
    »Wir müssen uns sofort sehen! Kannst du aus dem Büro weg?«
    »Äh«, bringe ich irritiert vor, »was ist denn los?«
    »Das sag ich dir lieber persönlich, bin in zehn Minuten da, okay?«
    »Okay«, antworte ich, »aber …« Klick. Er hat bereits aufgelegt.
    »Was war das denn?«, will Barbara wissen.
    »Keine Ahnung.« Ich zucke mit den Schultern. »Er klang total aufgebracht.«

    »Meinst du wegen der Plakate?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen, warum sollte ihn das aufregen? Dafür gibt es doch überhaupt keinen Grund.«
    »Vielleicht sind ja mittlerweile alle einfach nur verrückt geworden?«
    »Sieht fast so aus«, stelle ich fest. »Aber ich werde es ja gleich erfahren, Basti kommt hierher.«
    »Klingt spannend.«
    »Hoffentlich gibt’s nicht schon wieder eine Katastrophe, für meinen Geschmack reicht es mir mit Katastrophen erst mal.«
     
    Basti klingelt noch einmal kurz durch, als er bei der Agentur angekommen ist, und ich mache mich eilig auf den Weg nach unten. Sein alter BMW steht mit laufendem Motor vor dem Eingang, Basti sitzt hinterm Steuer und trommelt mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Ich reiße die Tür auf und lasse mich auf den Beifahrersitz plumpsen.
    »Hi Basti!«
    »Hallo«, knurrt er, seine Gesichtszüge sind angespannt.
    »Also, jetzt erzähl mal. Bist du aus irgendeinem Grund sauer auf mich?«
    »Nein.« Trotzdem bleibt seine Miene weiterhin grimmig. »Auf dich bin ich nicht sauer.« Er langt mit einer Hand nach hinten auf den Rücksitz, greift nach einer Zeitschrift, die dort liegt, und wirft sie mir in den Schoß. »Aber auf

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