Voll auf Ex-Kurs Roman
brauche.«
»Nicht irgendeine Kleinigkeit?«
»Bring gute Laune mit.«
»Ich sagte Kleinigkeit !« Barbara lacht.
»Na, komm, morgen wirst du schon Spaß haben, wir haben extra einen DJ engagiert und wollen mal wieder so richtig abtanzen wie früher.«
»Hoffe, das artet dann zu vorgerückter Stunde nicht in eine Engtanzparty aus«, stelle ich brummig fest, »es kommen doch wahrscheinlich wieder nur Paare.« Ich verdrehe in gespielter Verzweiflung die Augen.
»Tja«, Barbara hängt sich ihre Tasche um, »so ist das halt in unserem Alter, da sind die meisten eben liiert.«
»Danke für die Info.« Ich strecke ihr die Zunge raus.
»Philip kommt ja schließlich auch«, teilt sie mir mit. »Ihr seid also schon einmal zwei Außenseiter.«
»Dann ist ja alles bestens.«
Philip. Meine Gedanken wandern wie so oft in letzter Zeit zu meinem Bald-Exmann, als ich im Auto sitze und in die Stadt fahre, um doch noch irgendwas Nettes für Barbara zu besorgen. Von sich aus meldet er sich so gut wie gar nicht mehr bei mir, und wenn ich ihn anrufe, ist er immer ziemlich kurz angebunden und im Stress. Langsam kann ich mir nicht mehr so recht vorstellen, dass es wirklich nur mit seiner Arbeit zu tun hat. Aber so sehr ich mir auch den Kopf zermartere, mir fällt einfach nichts ein, weshalb er böse auf mich sein könnte.
Ich muss zugeben, dass er mir schon ziemlich fehlt. Seit fünf Jahren war er – ob nun als Partner oder einfach nur als
Freund – ein fester Bestandteil meines Lebens, und seine nahezu komplette Abwesenheit geht mir schon ziemlich an die Nieren. Immerhin werde ich ihn morgen auf Barbaras Geburtstagsparty sehen, worauf ich mich schon sehr freue. Ich werde ihn einfach mal im Verlauf des Abends beiseitenehmen und ihn fragen, was er hat, und ob ich ihm irgendetwas getan habe. Vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit oder ein blödes Missverständnis, das sich schnell aus der Welt räumen lässt.
Bei dem Gedanken an die Feier kommt mir die Idee, dass Philip doch bestimmt auch noch nichts für Barbara hat und sich vielleicht freut, wenn ich ihm das abnehme. Ich hangele nach meiner Tasche, krame mein Handy heraus und wähle seine Mobilnummer.
»Hi Pia, was gibt’s?«, begrüßt er mich. »Hättest mich auch im Verlag anrufen können, ich bin noch immer im Büro.«
»Freitagnachmittag um fünf, was für ein Skandal!«, mache ich einen Witz.
»Lach du nur, bei fünf wird es heute nämlich nicht bleiben, tippe eher auf neun oder zehn Uhr.«
»Die Lage ist also immer noch nicht besser?«
»Nein.« Er stöhnt. »Ich fürchte fast, das wird sich bis ins nächste Jahr ziehen. Aber ist auch egal«, wechselt er dann das Thema, »was wolltest du denn von mir?«
»Ich bin gerade auf dem Weg in die Stadt, um für Barbaras Geburtstag morgen ein Geschenk zu kaufen. Vielleicht ein Parfüm oder eine Handtasche oder so, mal sehen. Da du momentan ja so viel zu tun hast, wollte ich dich einfach nur fragen, ob ich auch was für dich kaufen soll oder ob wir Barbara zusammen was schenken.«
»Das ist echt nett von dir, mach das doch bitte, ja.« Erfreut nehme ich Philips Reaktion zur Kenntnis.
»Wenn du magst, können wir uns auch vorher bei dir treffen
und dann zusammen hinfahren«, schlage ich vor. »Ich würde dann auch eine Karte kaufen, die wir vorher unterschreiben können.«
»Hm, tja«, kommt es mit einem Mal wieder recht zögerlich vom anderen Ende der Leitung, »ehrlich gesagt weiß ich noch gar nicht, ob ich es zu der Party schaffe.«
»Du kommst nicht?«, entfährt es mir entsetzter, als ich will.
»Am Geschenk beteilige ich mich natürlich trotzdem«, versichert Philip eilig. »Nur kann ich leider echt noch nicht absehen, ob ich das hinkriege. Hier brennt wirklich der Baum.«
»Die Partys von Barbara und Jens sind doch immer total lustig, sie haben diesmal sogar einen DJ engagiert«, höre ich mich die Worte meiner Kollegin wiederholen.
»Darum geht’s ja auch gar nicht, es ist nur so, dass sich auf meinem Schreibtisch die Arbeit stapelt.«
»Umso wichtiger, dass man einen Abend lang mal abschaltet«, insistiere ich. »Danach geht einem dann gleich alles viel flotter von der Hand.«
»Pia«, er seufzt, »ich werd mal schauen, okay? Falls es nicht klappt, grüß bitte beide von mir, ich muss hier jetzt dringend weitermachen.« Kurz überlege ich, ob ich weiter auf ihn einreden soll. Ich lasse es aber bleiben, das hat wohl keinen Sinn.
»Na denn, vielleicht bis morgen!«, verabschiede ich mich.
»Ja,
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