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Voll auf Zucker

Voll auf Zucker

Titel: Voll auf Zucker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Fontana
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da, denn Fruchtzucker genießt einen recht guten Ruf bei den Verbrauchern. Noch. Denn leider ist die vermeintliche »Fruktose-Alternative« ein ausgesprochen gesundheitsgefährdender Irrweg. Warum?
    Weil Fruktose den Insulinspiegel kaum bis gar nicht erhöht. Das klingt im ersten Moment gut – ist es aber nicht, denn ohne Insulin wird kein Leptin freigesetzt! Leptin? Das ist ein Hormon, das für das wichtige Sättigungsgefühl sorgt. (Und wir essen doch eigentlich hauptsächlich, um satt zu werden, oder?) Fruktose kann uns also nicht satt machen, weil es die nötige Hormonproduktion nicht ankurbelt. Und zwar unabhängig davon, wie viel Fruktose wir essen! Und weil eine schlechte »Fruktose-Nachricht« nicht reicht, folgt gleich die nächste: Unglücklicherweise wandelt unser Körper Fruktose viel schneller in Fett um, als alle anderen Kohlenhydrate. Warum? Weil es die Leber dazu anregt, vermehrt Fett zu produzieren und das dann auch einzulagern! Fruktose im Übermaß ist also doppelt ungünstig. Aber, bitte ziehen Sie jetzt keine falschen Schlüsse: Natürlich dürfen (und sollten!) Sie weiter frisches Obst essen. Denn fast alle Obstsorten weisen eine (für die meisten Menschen 2 ) unproblematische Menge an Fruktose auf; sie liefern jedoch ausnahmslos (!) wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Ein »Muss« für Ihre gesunde Ernährung!
    Wenn die »Frisch-Obst-Fruktose« nicht das Problem ist – welche Fruktose ist es dann, die uns so schadet? Sie ahnen es vielleicht schon: Es ist die Fruktose-Art (und auch die Menge), die die Industrie mit Vorliebe in ihre Produkte packt: Fruktose, die aus Mais- oder Weizenstärke gewonnen wird. Warum gerade diese? Weil sie (erstens) eine sehr hohe Süßkraft hat und (zweitens) in der Produktion billig ist. (Zwei äußerst wichtige Aspekte für wirtschaftlich handelnde Unternehmen!). Besonders gern (und großzügig) wird die »Industrie-Fruktose« zum Süßen von Softdrinks, Fruchtsäften, Süßigkeiten, Joghurt und Eis genutzt. Sie findet sich aber auch in vielen anderen industriell gefertigten Lebensmitteln, und genau hier liegt ein großes Problem: Da wir immer mehr Fertigprodukte konsumieren, nehmen wir Unmengen von dieser (und anderen Zuckerarten) zu uns. Die fatale Folge ist, dass wir regelrecht überdosiert werden und den süßen Geschmack mehr und mehr für »normal« halten. Gleichzeitig setzt unser Sättigungsempfinden aus, das beschert uns (einen ungesunden) Dauer-Appetit (das fehlende Leptin!). Und nun? Wir wollen immer mehr von dem gesüßten Zeug, das uns so gut schmeckt. Und wir (könnten) essen ohne Ende, weil wir einfach nicht satt werden.
    Karen , 32 Jahre
    Bis vor Kurzem dachte ich, dass ich meiner Familie etwas richtig Gutes tue, wenn ich ihr Süßigkeiten anbiete, die laut Werbung »nur mit Fruchtzucker gesüßt« sind. Lange glaubte ich, dass wir so ohne schlechtes Gewissen naschen könnten. Ich staunte nicht schlecht, als mir eine befreundete Ernährungsberaterin erzählte, dass Fruchtzucker für den Körper schlimmer als Industriezucker sei und dass solche Werbeslogans oft ganz bewusst in die Irre führen, um den Kaufanreiz zu steigern. Seit diesem Tag schaue ich mir die Zutatenlisten sehr viel genauer an und bin gegenüber Werbeaussagen deutlich misstrauischer. Süßes essen wir jetzt noch seltener, aber dafür mit Genuss!
    Natürlich ahnen die meisten von uns, dass unsere »moderne« Ernährung schädlich ist. Und wir spüren auch, dass wir uns damit nicht wirklich gut fühlen. Aber es ist wie bei Nikotin und Alkohol: Wir ignorieren unser schlechtes Gewissen und deuten die Zeichen, die uns unser Körper gibt, gar nicht oder falsch (»ich bin halt im Stress!«). Wir kämpfen nie (oder nur sporadisch) gegen die Sucht an und hoffen einfach auf unser Glück. Darauf, dass uns schon nichts passieren wird, dass die vielen Giftstoffe uns schon nicht krank machen werden. Wir spielen Lotterie, doch »ewige Gesundheits-Glückslose« sind selten.
    Und je länger wir uns so »modern« ernähren und unserer Gier nachgeben, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Körper irgendwann kapituliert und krank wird. Aber bevor uns die Krankheiten heimsuchen, fahren wir erst einmal eine ganze Weile auf der Blutzuckerachterbahn …
    Zuckerarten, die die Lebensmittelindustrie gern verwendet
    Glukose(sirup), Fruktose(sirup), Glukose-Fruktose-Sirup, Isoglukose, Invertzuckersirup, Maissirup, Laktose, Molke, Dextrose, Maltose, Malzzucker, Malzextrakt,

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