Voll auf Zucker
diesem Zustand herunterschlucken, manifestieren wir die schädlichen »Wahrheiten« noch mehr.
Mit jedem weiteren kontraproduktiven Verhaltensmuster und mit jedem Glaubenssatz entfernen wir uns mehr und mehr von unserem natürlichen Essverhalten. Und irgendwann ist es dann so weit: Wir essen quasi nur noch aufgrund unserer Angewohnheiten und gespeicherten Wahrheiten; Hunger- und Sättigungsgefühl gehen uns vollends verloren.
Wir boykottieren uns (und unser natürliches Essverhalten) also selbst! Wir machen uns das Leben schwer – und kommen doch nicht dagegen an. Der Teufelskreis, in dem wir uns befinden, und auch die Hilflosigkeit, die uns jedes Mal bewusster wird, nerven und sind anstrengend. Und es kommt noch schlimmer. Unser innerer Boykotteur macht gemeinsame Sache mit zwei guten Bekannten: mit dem lieben Zuckerteufel und der omnipräsenten Verführung (der Lebensmittelindustrie sei Dank). Beide haben eine diebische Freude daran, unsere Fehlprogrammierungen zu stützen, zu nähren, zu festigen!
Die drei feuern sich gegenseitig an und torpedieren unablässig unsere Versuche, gesünder zu leben und/oder Gewicht zu verlieren. Und je aktiver sie sind und je besser ihr Zusammenspiel funktioniert, umso öfter und unkontrollierter essen wir. Und umso mehr schädliche Verhaltensmuster und Glaubenssätze speichern wir ab. Und unser Frustpegel? Steigt ins Unermessliche. Wir kommen aus der Nummer ohne Hilfe nicht mehr heraus.
Fragen Sie sich jetzt: »Und da soll eine Umprogrammierung helfen? Und wie funktioniert das? Reicht meine Willensstärke nicht aus?« Ja, die Umprogrammierung kann tatsächlich helfen und Ihr Leben verändern! Aber lassen Sie uns zuerst über die Methode »Willensstärke« philosophieren. Wie erging es Ihnen bei Ihren Versuchen (»Ab morgen esse ich nie wieder Schokolade!«)? Vermutlich hielten Sie ein paar Tage (oder auch nur Stunden) durch, doch bald gewannen die alten Verhaltensmuster wieder die Oberhand, stimmt’s? Das heißt: Wenn es so leicht wäre, uns mit Hilfe unserer Willensstärke (langfristig) über die drei Boykotteure hinwegzusetzen, dann hätten wir es längst getan.
Das Problem ist das Durchhalten. Es gelingt nur sehr wenigen (extrem willensstarken!) Menschen, die Boykotteure so lange in Schach zu halten, bis sie ihre schädliche Kraft dauerhaft verlieren (siehe auch »Gold wert beim Umprogrammieren: Eine gute Einstellung und etwas Fantasie!«). Die Willensstärke kann uns (bei einer sehr guten Motivation!) durchaus so stark machen, dass wir eine Zeit lang auf Ungesundes (Zuckeriges) verzichten, einen Diätplan durchziehen und unsere Fehlprogrammierungen auf stumm stellen. Das kostet uns allerdings unendlich viel Kraft. Denn wir sind die im Inneren wütenden und tobenden Boykotteure nicht losgeworden, sondern wir haben sie nur eingesperrt und unterdrückt! Sie lauern in uns auf ihre Chance, warten nur auf einen schwachen Moment. Und der kommt (leider) garantiert. Sobald unsere Willenskraft nur ein ganz klein wenig schwächelt (»nur ein klitzekleines Stück Schokolade«), gewinnen die Unterdrückten fix wieder die Oberhand und lassen uns schnell in die alten Verhaltensweisen zurückfallen.
Unsere Fehlprogrammierungen mit Willenskraft bekämpfen zu wollen, funktioniert (langfristig) also nicht – wir werden nur dauerhaft erfolgreich sein, wenn wir sie löschen und durch neue ersetzen! Aber wie?
Tja, am einfachsten wäre es sicherlich, wenn wir eine »Löschtaste« für unerwünschte Dateien hätten. Zack, ab in den »Papierkorb« damit! Das klappt zwar auf dem PC, aber unsere geistige Festplatte können wir auf diese Art leider nicht aufräumen. Also müssen wir uns einer anderen Strategie bedienen, um an unsere Fehlprogrammierungen heranzukommen und sie zu eliminieren. Vorschlag: Wie wäre es, wenn Sie die Kraft Ihrer Gedanken nutzen?
Das kommt Ihnen jetzt vielleicht ein wenig abgedreht vor – aber haben Sie sich schon einmal gefragt, welcher Transporteur Ihnen eigentlich dabei »geholfen« hat, all die ungesunden Verhaltensmuster und zerstörerischen Glaubenssätze auf Ihre Festplatte zu packen? Genau, Ihre (immer wiederkehrenden) Gedanken waren es! Sie haben dafür gesorgt, dass sich das, was Ihnen solch einen Kummer bereitet, auch ja fest verankert ist! Auch wenn Ihnen die Vorstellung etwas fremd vorkommen sollte: Sie haben sich schon oft »aus dem eigenen Inneren heraus« beeinflusst und damit Veränderungen erreicht. Leider waren viele negative Veränderungen dabei
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