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Voll daneben

Voll daneben

Titel: Voll daneben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. L. Going
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Unterstufe streichen, damit die Schule stattdessen eine Kunstausstellung machen könnte. Sie hat ein Riesentheater bei der Schulverwaltung gemacht und gesagt, dass es doch schon ein Schulfest der Abschlussklasse gebe, warum sollten also die Schulgelder für einen zweiten Ball ausgegeben werden, während Kunst und wissenschaftliche Studien äußerst mangelhaft gefördert würden. Genau das hat sie gesagt: ›äußerst mangelhaft gefördert‹.« Joe lacht, und Nikki, die auf dem Rücksitz sitzt, nickt zustimmend.
    »Im Jahr davor wollte sie, dass alle das größte Footballspiel der Saison boykottieren, und das nur wegen irgendeines dummen Kommentars, den der Coach über Frauen gemacht hatte. Keiner hat sich darüber aufgeregt, aber Darleen hat einen Riesenaufstand gemacht.«
    Jen sieht erst mich und dann wieder Joe und Nikki an.
    »Ich glaube, sie ist einfach sehr feindselig, seit ihre Mutter weggegangen ist«, sagt sie. »Es ist nicht ihre Schuld ...«
    Aber Nikki lässt das nicht gelten.
    »Das ist doch keine Ausrede dafür, dass man eine absolute Zicke ist. Klar ist es schlimm, dass ihre Mutter so versagt hat, aber das heißt doch noch lange nicht, dass man alle anderen wie Dreck behandeln kann.«
    »Genau«, pflichtet Joe ihr bei. »Glaub mir, Liam. Darleen Martinek ist keine Person, mit der du befreundet sein willst.«

25
    DAD STEHT IN DER KÜCHE und redet mit Mom. Er beugt sich über die Küchentheke und liest den Rundbrief, den meine Schule verschickt hat.
    »Unglaublich«, sagt er und stellt seinen Kaffeebecher ab. »Das Orchester verliert einen Teil seines Fonds, damit das Basketballteam eine Kursfahrt machen kann!«
    Er meint unsere Reise nach Washington, D.C., um die Washington Nationals zu sehen.
    »Das ist eine Schande. Unsere Gesellschaft legt viel zu viel Wert auf Sport. Was wollen wir unseren Kindern eigentlich beibringen? Dass ein durchtrainierter Körper wichtiger ist als sonstige Begabungen? Dass an den Künsten gespart werden soll zugunsten eines – «, er lacht verächtlich, » – eines Basketballteams?!«
    Mom sieht mich an. Ihr Blick sagt: ›Lass es‹. Dad weiß nicht einmal mehr, dass ich im Basketballteam bin.
    Der Einzige aus der Neunten, der es direkt in die Schulmannschaft geschafft hat.
    Darleen Martinek ist genau die Art von Mensch, mit der ich mich anfreunden muss. Wenn es jemanden gibt, der Dad beeindrucken kann, dann ist das Darleen. Daher mache ich es mir für den Rest der Woche zur Priorität, mit ihr zu reden, aber da sie mich ignoriert, ergibt sich erst am Freitag eine Gelegenheit dazu.
    Die tut sich auf, als ich es am wenigsten erwarte. Ich sitze gerade in Physik und zähle die grünen Autos auf dem Parkplatz vor dem Fenster, als Direktor Mallek die Laborteams verkündet.
    »Duane Allen und Cynthia Caroll. Liam Geller und Darleen Martinek. Robert Blake und Tyrone Watson ...«
    Ich stutze. Dann hebe ich die Hand.
    »Ich habe nicht gehört, wie Sie meinen Namen aufgerufen haben. Könnten Sie ihn noch mal vorlesen?« Darleen sieht mich böse an und Direktor Mallek seufzt, aber ich muss sichergehen.
    »Liam Geller und Darleen Martinek. Tisch vier.«
    Mein Herz schlägt schneller. Zu schön, um wahr zu sein . Ich sammle meine Schulbücher ein und warte an Tisch vier, während Darleen nach vorne geht und sich in ein langes, lebhaftes Gespräch mit dem Direktor vertieft. Ich halte es für klug, mich im Voraus im Buch über den Stoff zu informieren, damit ich weiß, was wir machen sollen.
    »Material: zwei gleich lange Flächen, die einen Neigungswinkel bilden. Ein Pingpongball. Ein Holzauto. Eine Stoppuhr.«
    Nicht schlecht. Wie schwer kann die Aufgabe sein, wenn man dafür nur vier Gegenstände braucht? Ich überspringe den Rest und lese mir die Anleitung durch.
    »Die beiden Flächen werden jeweils in einem Neigungswinkel von 45 Grad aufgestellt. Ein Teilnehmer hält die Stoppuhr, während der andere die Gegenstände oben auf die Flächen setzt. Wenn der Teilnehmer mit der Stoppuhr das Zeichen gibt, lässt der andere die Gegenstände los. Die Messung der Zeit erfolgt von dem Moment, an dem die Gegenstände losgelassen werden, bis zu dem Moment, an dem sie den Boden erreichen. Die Übung wird bei verschieden starken Neigungswinkeln der Flächen wiederholt.«
    Hmm. Das klingt überhaupt nicht schwer. Ich hebe den Kopf,als Darleen sich mir gegenüber hinsetzt. Sie verengt die Augen, aber ich grinse.
    »Ich hole schon mal unsere Sachen.«
    »Kein Herumalbern, Mr Geller«, ermahnt mich

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