Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
Vom Netzwerk:
Doch der Versuch, ohne Demütigung aus der Situation rauszukommen, scheiterte mit einem Schlag, als ich meine Gefühle nicht mehr zügeln konnte und ihm das mitteilte, was er sich vermutlich sowieso schon dachte.
    „Liam will mich nicht mehr.“ Tränen rannen mir ungewollt die Wangen hinab, doch Dan stand ganz unberührt vor mir.
    „Das glaubst du doch nicht im Ernst, oder?“ , fragte er vorwurfsvoll und zog dabei ungläubig seine Augenbrauen nach oben.
    I ch holte ein Taschentuch hervor und schnäuzte mich zur Bestätigung kräftig hinein.
    „So wie er dich immer angesehen hat? Bitte , Emma … Wie kommst du denn darauf?“
    Weitere Tränen kullerten über meine Backen. „Er hat eine andere.“
    „Eine andere?“, wiederholte Dan skeptisch.
    „Ja, verdammt!“ Eigentlich neigte ich nie zum Fluchen, aber was konnte er daran bitte nicht verstehen?
    „Und wer soll das sein?“ Mittlerweile hatte Dan den „Du bist klein und weißt nix“-Unterton meiner Mutter angenommen, was mich zusätzlich auf die Palme brachte.
    „Amilia“, stieß ich gerade noch hervor, bevor ich erneut losschluchzte und zu allem Überfluss auch noch einen Schluckauf bekam.
    Dan lachte. „Ich bezweifele nicht, dass Amilia Liam nicht abgeneigt wäre, aber andersherum kann ich mir das in 1000 Jahren nicht vorstellen.“
    „Ach, und warum nicht?“, fuhr ich ihn an.
    „ Drücken wir’s mal so aus. Die beiden spielen in unterschiedlichen Ligen.“
    Skeptisch zog ich eine Augenbraue nach oben, was Dan nur noch mehr grinsen ließ.
    „Du kannst mir das ruhig glauben, Emma. Das ist so.“
    Ich dachte kurz darüber nach. Irgendwie irritierte mich die Selbstverständlichkeit, mit der er das sagte, doch ich sammelte mich wieder und setzte nach: „Er hat sich heimlich hinter meinem Rücken mit ihr getroffen.“
    Zuerst machte Dan ein ziemliches dummes Gesicht. Ha! Er hatte sich das wohl selbst nicht vorstellen können! Und so wie er jetzt gerade aussah, musste auch er diese Info erstmal verdauen.
    Doch Dan fing sich schnell wieder, schüttelte den Kopf und streichelte mir behutsam meinen Unterarm.
    „Was hat Liam gesagt, als du es herausbekommen hast?“
    Ich zuckte mit den Schultern, was nicht hieß, dass ich es nicht mehr wusste (Oh nein … diese Worte würde ich sicher nie vergessen), sondern eher so viel wie „das Typische halt“.
    Da Dan mich immer noch fragend anschaute, fühlte ich mich genötigt, es doch ein bisschen genauer zu erklären, also antwortete ich in ganzen Sätzen.
    „Er sagte, es sei alles ganz anders , als es den Anschein hätte.“ Dabei legte ich eine besondere Betonung in die Worte „alles ganz anders“ und ließ sie nur so vor Ironie & Sarkasmus strotzen. Dann nahm ich meine Cola und nippte lustlos daran. Sie schmeckte alt und abgestanden und es war so gut wie keine Kohlensäure mehr darin.
    „Aus welchem Jahrhundert ist die Cola?“, fragte ich Dan.
    Er lächelte verlegen. „Sorry, Emma, aber so oft wird hier keine Cola bestellt.“
    Ich zog die Augenbrauen hoch. „Nein? Was denn sonst?“
    „Die Leute trinken hier eher richtige Sachen, weißt du?“
    Nö. Wusste ich nicht.
    „Gut, dann bring mir doch auch etwas Richtiges“, sagte ich mit einem leichten Lächeln.
    „Du willst Alkohol?“ Dan schien sichtlich geschockt, doch ich hatte es satt, immer wie ein kleines Mädchen behandelt zu werden.
    „Warum nicht?“
    „Bist du plötzlich 21?“
    „Natürlich“, log ich, „das weißt du doch.“
    „Dein Vater bringt mich um. Ich komme in Teufels Küche , Emma.“
    „ Dan, ich bin seit ein paar Wochen 21. Haben wir nie über mein Alter gesprochen?“ Ich sah ihm fest in die Augen und zog die Augenbrauen ein wenig hoch. Ich konnte sehr überzeugend sein, wenn ich wollte.
    Schließlich zuckte er ergeben mit den Schultern. „Wodka-Redbull?“
    Hmm … ich wusste zwar nicht, wie das schmeckte, aber wenn es so viele Leute tranken, konnte es ja nicht so schlecht sein, also nickte ich.
    Keine zwei Minuten später stellte er mir ein 0,2l Glas vor die Nase, welches ich kritisch beäugte. Was sollte ich denn mit so einer Pfütze? Doch ich sagte nichts, sondern na hm den Wodka-Mix und leerte das Glas mit wenigen Schlucken. Igitt! Gut schmeckte der Kram aber nicht wirklich. Außerdem spürte ich, wie meine Augen rot wurden und von dem Alkohol brannten, der nebenbei vermutlich gerade dabei war, meine gesamte Speiseröhre zu verätzen, aber „shit happens“, oder wie war das?
    Dan sah mich argwöhnisch an. Ich

Weitere Kostenlose Bücher