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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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einzukuscheln und dort für die nächsten 24 Stunden zu verweilen. Ich klettere nach vorne auf den Beifahrersitz und hatte das Gefühl, dass mein Gehirn bei jeder noch so kleinen Bewegung in meinem Schädel gegen Hindernisse stieß und Erschütterungen der Erdbebenstärke 10 ertragen musste. Ich rieb mir meine pochenden Schläfen.
    „Geht’s?“ , fragte Dan mitfühlend.
    Ich hätte ja mit dem Kopf geschüttelt, doch ich traute mich nicht, deshalb antwortete ich mit einem leisen „Ja“. Nicht, dass das die Wahrheit gewesen wäre, aber das war weniger anstrengend zu raunen, als ein Nein.
    Dan fuhr los und ich ließ den Kopf gegen die Nacke nstütze sinken und schloss die Augen.
    „Puh …. In deiner Karre riechtʼs ja wie in einer Schnapsbrennerei. Ist ja ekelhaft“, neckte Dan mich, doch ich sah mich nicht in der Lage, irgendetwas zu entgegnen. „Vorhin warst du aber schlagfertiger“, stellte er fest, doch ich tat so, als wäre ich bereits eingeschlafen.
    Endlich bog Dan auf unseren Hof ein. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Viel länger hätte ich die Fahrt auch nicht ertragen, zumal ich schon wieder so ein flaues Gefühl in der Magengegend verspürte. Ich rollte mich schwerfällig vom Beifahrersitz. Gut, dass Dan bereits au sgestiegen war und mich am Arm packte, um mich auf die Füße zu ziehen.
    „Danke“, sagte ich leise und ließ mich von ihm noch zur Tür begleiten.
    „Ich würde vorschlagen, wir erzählen Liam nichts davon. Er reißt mir den Kopf ab, wenn er erfährt, dass ich dich abgefüllt hab.“
    Eigentlich wollte ich widersprechen. Immerhin ging es Liam rein gar nichts mehr an, was ich in meiner Freizeit tat, doch ich schluckte nur. Dan beäugte mich misstrauisch.
    „Tschuldigung. Mir kam gerade etwas Kotze hoch“, murmelte ich vor mich hin und Dan machte so einen ang eekelten Gesichtsausdruck, dass ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
    „Sehr weiblich, Emm a“, entgegnete er und half mir, die Tür aufzuschließen.
    „Ich werd ʼ ihm nichts sagen“, versprach ich. Wie sollte ich auch? Er war ja sowieso wie vom Erdboden verschluckt. Müde verabschiedete ich mich von Dan. Ich stolperte die Treppe hinauf bis in mein Zimmer. Endlich! ENDLICH war ich in der Nähe meines Bettes!
    Ich schaffte es gerade noch, meine Klamotten gegen einen Schlafanzug einzutauschen, schon ließ ich mich in ein weiches Meer von Satin und Daunenfedern fallen und schlief augenblicklich ein.
     
    TOK TOK TOK! Himmel! Konnte man hier keine 5 Minuten in Ruhe schlafen, ohne dass irgendjemand dumm irgendwo gegen hämmern musste?
    „Emma?“
    Es war meine Mom.
    „Waaas?“, antwortete ich und zog das Wort genervt in die Länge. Die Tür öffnete sich und meine Mutter kam herein und setzte sich zu mir aufs Bett. Ich zog mir die Decke über den Kopf. Ich hatte keine Lust auf Small Talk mitten in der Nacht.
    „Wo warst du heute Nacht?“, fragte sie. Sie war nicht verärgert. Sie schien nur interessiert zu sein. Heute Nacht? Ich schlug die Decke beiseite und schaute entsetzt auf meinen Wecker. Es war bereits später Nachmittag. Ach du Schande! Hatte ich so lange geschlafen? Eigentlich fühlte ich mich eher, als wäre ich gerade erst ins Bett gegangen. Ich setzte mich auf und lehnte mich mit dem Rücken gegen das Bettgestell.
    „Ich war im Nightmare “, antwortete ich wahrheitsgemäß und wandte meinen Kopf in Richtung meiner Mutter. Leider musste ich feststellen, dass die Kopfschmerzen sich nur noch verschlimmert hatten. Meine Mutter lächelte liebevoll.
    „Und? Hast du Liam getroffen?“
    „Wer sagt denn, dass ich Liam treffen wollte?“, maulte ich sofort los, doch nachdem mein Schädel daraufhin nur noch mehr dröhnte, ließ ich mich wieder in die Waagerechte sinken. Verdammt! Was tat mir der Kopf weh!
    „Also nicht“, stellte meine Mutter allwissend fest.
    I ch seufzte. „Nein, er war nicht da“, gab ich zu.
    Meine Mutter nickte, stand auf und verließ das Zimmer. Ich schloss die Augen und dachte, ich könnte noch ein bisschen schlafen, doch da stand sie plötzlich erneut im Zimmer. Ärgerlich machte ich die Augen auf, doch sie reichte mir nur kommentarlos eine Kopfschmerztablette und ein Glas Wasser.
    „Danke“, murmelte ich, schluckte die Tablette und stürzte das Glas Wasser hinunter. Igitt! Mein Mund fühlte sich an, als hätte heute Nacht eine dicke Maus darin übernachtet. Fürchterlicher Geschmack! Und pelzige Zunge! Gut, dass Liam nicht hier war. So könnte ich ihn nie und nimmer

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