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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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ich, was ich da gesagt hatte. Nie im Leben hätte ich ihm sowas an den Kopf geworfen, wenn ich noch vollständig Herr meiner Sinne gewesen wäre, doch Alkohol machte ja bekanntlich hemmungslos.
    Wieder ging Gelächter durch den Raum. Ich blickte mich um und stellte selbstzufrieden fest, dass die Leute diesmal über mich gelacht hatten. Also nicht über mich, wie gewöhnlich, wenn ich etwas Peinliches gemacht hatte, sondern über meinen Witz.
    Dan gab sich geschlagen und stellte mir zwei Shots auf den Tisch.
    „Hier, damit du mich vorerst in Ruhe lässt“, knurrte er.
    Ach, war da wohl jemand eingeschnappt? Tja, liebe Leute, so war das, wenn sich jemand über einen lustig machte und alle anderen einen auslachten. Willkommen in meiner Welt!
    Ich stürzte den Wodka-Shot herunter und schüttelte mich. Dieser brannte ja noch viel schlimmer in der Kehle, als die Redbull Mischung. Ich hustete und Dan blickte auf, doch die Genugtuung wollte ich ihm nicht geben. Ich klopfte mir auf die Brust und tat, als wenn ich mich verschluckt hätte . Dann stürzte ich das zweite Glas direkt hinterher.
    Ich orderte noch zwei neue, die Dan auch diesmal ohne zu murren brachte. Dankbar nickte ich ihm zu und kippte den nächsten Schnaps.
    „Emma“, fing er an, doch ich machte ihm das „Schnabel- Zu“-Zeichen, dass ich meiner Mutter bereits beigebracht hatte. Dafür klappte ich meine Hand zusammen, so dass Daumen und Finger sich berührten. Dan verstummte und ging seufzend wieder zurück zur Theke. Praktisch, so eine Zeichensprache.
    Plötzlich wurde mir ganz schwummrig. In meinem Kopf begann sich alles zu drehen und mir wurde übel. Schlagartig schlug ich mir die Hand auf den Mund, um Schlimmeres zu verhindern.
    Ich musste hier raus! Und zwar sofort! Ich hörte, wie Dan mir noch nachrief, doch ich konnte mich nicht umdrehen. Es sei denn, er wollte gerne, dass ich ihm vor (oder vielleicht auch auf?) die Füße kotzte. Ich drängelte mich durch den Discoraum. Die heftige Musik und die stickige Luft führten nicht gerade dazu, dass es mir besser ging.
    Endlich war ich raus aus dem Laden und stand an der fr ischen Luft. Ich ging ein paar Schritte, doch das Schwindelgefühl wurde eher schlimmer, als besser. Ich hielt mich an einer Hauswand fest, um nicht umzufallen. Dann klappte ich vornüber und erbrach viel mehr Flüssigkeit, als ich getrunke n hatte. – Als ich in zwei Wochen hätte trinken können.
    Ich stolperte weiter. Traute mich nicht, mich umzudrehen. Wie peinlich das wäre, den Türstehern jetzt auch noch ins Gesicht sehen zu müssen. Ich torkelte zurück zu Hugo, doch auf dem Weg dorthin musste ich leider zwei weiterer Male kotzen.
    Endlich stand ich neben meinem Auto und schloss die Wagentür auf. Nun ja, wenigstens war ich nicht hingeflogen, doch so konnte ich unmöglich heimfahren, deshalb kletterte ich auf den Rücksitz, schloss das Auto von innen ab, legte zwei Jacken über mich und schlief ein.
     
    TOK TOK TOK! machte es an der Fensterscheibe. Schläfrig schlug ich die Augen auf und blinzelte auf Hugos Uhr. Wir hatten erst 3 Uhr in der früh! Oh Mann! Welcher Vollidiot war das?! Ich kniff die Augen zusammen, um meinen Blick zu schärfen. An der Fensterscheibe stand Dan. Hatte er erst jetzt Feierabend gemacht?
    „Emma, mach di e Tür auf“, meckerte er von draußen.
    Langsam erhob ich mich, da fuhr mir ein stechender Schmerz in den Kopf. Schnell ließ ich mich zurück in den Sitz fallen.
    TOK TOK TOK! Dan klopfte erneut. Meine Güte, hatte er sonntagmorgens um diese Uhrzeit nichts Besseres zu tun, als friedlich schlafende Mädchen aus ihren Träumen zu reißen?!
    TOK TOK TOK!
    „Emma, jetzt mach auf, oder ich lass dich abschleppen!“
    Seine Stimme war lauter geworden. Genervt versuchte ich es erneut und schaffte es, meine Hand soweit vorzustrecken, dass ich die Tür entriegeln konnte. Dan öffnete die Autotür.
    „Ich fahr dich nach Hause , Emma. Du siehst so aus, als würdest du gerne in dein warmes Bettchen wollen und Liam würde mit Sicherheit nicht gutheißen, dass du völlig schutzlos und sturzbetrunken vor einer Kneipe schläfst.“
    „Pffffff!“, schnaubte ich und ich hörte mich mehr nach Pferd an, als nach Mensch.
    Dan schüttelte mit dem Kopf. „Setz dich zu mir nach vorne. Wir kriegen Ärger, wenn uns so die Polizei erwischt.“
    Wieder schnaubte ich. Das war mir ja sowas von schei ßegal! Doch er hatte recht. Jetzt, wo ich es mir genauer überlegte, konnte ich es nicht erwarten, mich in meine Bettdecke

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