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Voll gebissen

Voll gebissen

Titel: Voll gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Mueller
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deine Probleme zu haben.“
    Oh , ich hasste es, wenn er so verdammt überheblich war! Zur Strafe boxte ich ihn in die Magengegend. Liam entwich ein dumpfes „Uff.“ „Vorsicht Süße, nach dem Vollmond ist man kräftiger als sonst.“
    „Schad et nix!“, war meine kurze Antwort, doch ich wurde nur süffisant angegrinst.
    „Wenn du deine Augen mal aufgemacht hättest, anstatt dich hier wie eine Bekloppte aufzuführen und dich auf den Boden fallen zu lassen und zu bemitleiden, hättest du das Blut weder schmecken noch riechen müssen.“
    Unsicher schaute ich ihn an. Was sollte das denn schon wieder bedeuten? „Sieht das Blut auch anders aus?“, fragte ich vorsichtig, was jedoch nur wieder mit schallendem Gelächter seinerseits endete.
    So langsam hatte ich echt keinen Bock mehr, mich au slachen zu lassen.
    Liam stand auf, half mir auf die Beine und stellte mich vor den Spiegel. „Du Dummerchen“, sagte er liebevoll und zupfte mir vor dem Spiegel eine weiße Feder aus den Haaren.“
    Erst jetzt bemerkte ich mein beschissenes Gesamtbild. Ich war voller Blut, ja. Aber das war nur die halbe Miete. Meine Haare sahen aus, als wäre ich irgendwo durch einen Maschendrahtzaun gekrochen (und mehrfach hängengeblieben), so zerrupft waren sie, und unzählige weiße Federn hatten sich darin verfangen. Meine Beine und Arme waren über und über mit Hühnermist bedeckt und wenn man mal ordentlich schnupperte, roch man sogar mit einer normalen Menschennase, dass ich unheimlich nach Hühnerscheiße stank.
    „Igitt“, war mein einziger Kommentar . Dann schob ich Liam mit den Worten „fünf Minuten“ unsanft aus dem Badezimmer. Ich entledigte mich des Bademantels, den ich mir vorhin halbherzig übergeworfen hatte und verschwand unter der Dusche.
    Auf dem Heimweg hielt Liam bei einer Metzgerei an und holte etliche verschiedene Fleischsorten, um mich den Unterschied erkennen zu lassen, doch leider war das Erschmecken und Erschüffeln verschiedener Fleischsorten genauso wie Mathe.
    „Was bist du nur für ein Werwolf ?“, scherzte Liam, doch ich konnte es einfach nicht! Er hielt sogar noch bei einer Apotheke an und kaufte mir eine Wundsalbe, womit ich mir Hände und Füße einreiben konnte. Er war der Meinung, ich musste die Nacht eine ordentliche Strecke zurückgelegt haben, da Werwölfe eigentlich keine Überbleibsel von ihren nächtlichen Aktivitäten zurückbehielten, doch entweder war auch das mal wieder anders bei mir oder ich war der erste Pussy-Werwolf, den es gab.
    Ein wahrlich ruhmreicher Gedanke, aber immer noch besser, als ein Mörder zu sein.

2 2.
     
    Am nächsten Schultag kam Amilia zu uns an den Tisch geschlendert und setzte sich provozierend vor mich auf meine Tischseite. Mit ihrer allerlieblichsten Stimme begrüßte sie Liam und schaute danach abwertend auf mich.
    „Wie ich sehe, hat sich unser kleines Abkommen erl edigt, oder?“, sagte sie und schaute wieder zu Liam.
    Ich freute mich. Das hatte sie vollkommen klar erkannt. Offensichtlich war sie doch nicht so blond, wie ihre billige Blondierung es vorgaukelte.
    Liams Antwort ließ mich allerdings Schlucken. „Nein. Ich würde mich freuen, wenn wir weiterüben könnten.“
    Wütend funkelte ich ihn an. Wozu musste er sich jetzt noch mit dieser Kacktusse treffen? Jetzt, wo – wie man so schön sagt – das Kind eh schon in den Brunnen gefallen war und er mich sowieso nicht mehr „versehentlich“ beißen konnte?
    „Alles klar , Süßer! Dann spätestens bis in vier Wochen“, flirtete sie ihn an und ließ sich galant von dem Tisch gleiten, um zurück zu ihrem Tisch zu powackeln.
    Liam drehte sich zu mir um, doch ich ignorierte ihn. Er ließ ein genervtes Seufzen hören. „Emma, bitte mach jetzt keinen Aufstand.“ Er legte seine Hand auf mein Knie und strich zart darüber.
    „Ich mach keinen Aufstand“, patzte ich und schaute b eleidigt Richtung Tafel.
    „Möchtest du etwa nicht wissen, was du in dieser spez iellen Zeit tust?“
    Ich ignorierte ihn weiter.
    „Wenn ich meinen Geist kontrollieren könnte, könnte ich in den Vollmondnächten bei dir bleiben und müsste dich nicht allein lassen.“
    Ich sagte nichts.
    „Ich könnte auf dich aufpassen.“
    Natürlich hätte ich gerne gewusst, was ich in meiner geistigen Abwesenheit machte, hätte gerne, dass er bei mir blieb und auf mich aufpasste, doch warum zum Teufel verstanden Kerle nie, warum es eigentlich ging? Und warum gab es immer wieder Weiber, die ihre Mistgriffel nicht von bereits

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