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Voll im Bilde

Voll im Bilde

Titel: Voll im Bilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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er ins Leere, schüttelte dann den Kopf.
    Ein Hai, dachte Victor. Unsere Gedanken schwimmen glücklich wie kleine Goldfische umher, und dann bewegt sich das Wasser plötzlich, und von draußen kommt ein großer Hai. Und übernimmt das Denken.
     
    »Du weißt einfach nicht, wie man sich benimmt«, sagte Victor zu Gaspode, als sie allein waren. »Die ganze Zeit über habe ich dich unter meinem Stuhl grummeln hören.«
    »Vielleicht weiß ich nicht, wie man sich benimmt, aber wenigstens bin ich keine junge Frau, die es gräßlichen Kreaturen der Nacht ermöglichen will, in unsere Welt zu gelangen«, erwiderte der Hund.
    »Natürlich nicht.« Victor zögerte kurz. »Wie meinst du das?«
    »Aha! Jetzt hört er zu! Deine Freundin…«
    »Sie ist nicht meine Freundin!«
    »Deine Fast -Freundin«, verbesserte sich Gaspode, »wandert jede Nacht zum Hügel und bemüht sich, das Portal zu öffnen. Gestern, nachdem du gegangen warst, hat sie’s wieder versucht. Ich habe sie gesehen. Und ich habe sie daran gehindert, ihre Absichten zu verwirklichen«, fügte er trotzig hinzu. »Was nicht heißen soll, daß ich dafür Anerkennung erwarte. Nun, hinter der Tür steckt was Schauderhaftes, und Ginger versucht, es zu befreien. Kein Wunder, daß sie morgens immer zu spät kommt und sehr müde ist. Immerhin verbringt sie die ganze Nacht damit, am Hügel zu graben.«
    »Woher willst du wissen, daß hinter dem Portal gräßliche Wesen lauern?« fragte Victor beunruhigt.
    »Laß es mich folgendermaßen ausdrücken«, antwortete Gaspode. »Wenn etwas in einer Höhle versteckt wird, hinter einer großen und sehr stabil wirkenden Tür, so soll es abends sicher nicht herauskommen, um das Geschirr zu spülen, oder? Natürlich behaupte ich nicht, daß Ginger Bescheid weiß«, fuhr der Hund freundlich fort. »Vermutlich haben diese entsetzlichen Geschöpfe ihr schwaches, Katzen liebendes Bewußtsein unter Kontrolle gebracht, wodurch sie zu einem willenloses Werkzeug des Unheils wird.«
    »Manchmal redest du einen Haufen Unsinn«, sagte Victor, aber es klang nicht sehr überzeugt.
    »Frag sie«, entgegnete Gaspode selbstgefällig.
    »Das habe ich vor!«
    »In Ordnung!«
    Und wie? überlegte Victor, als sie durch den Sonnenschein schlenderten. Entschuldige bitte, Ginger, mein Hund hat mir erzählt… Nein. Wie wär’s mit: He, Ginger, wie ich hörte, bist du des Nachts unterwegs, um… Nein. He, Ginj, wie kommt’s, daß mein Hund… Nein.
    Vielleicht sollte er einfach ein Gespräch mit ihr beginnen und abwarten, bis sie abscheuliche Wesenheiten von jenseits der Leere erwähnte.
    Doch er konnte nicht sofort über Schreckliches im allgemeinen und Entsetzliches im besonderen plaudern. Weil eine heftige Auseinandersetzung stattfand.
    Es ging dabei um die dritte Hauptrolle in Vom Winde weggeweht. Victor war natürlich der kühne und auch gefährliche Held, und für die Protagonistin kam nur Ginger in Frage. Doch der zweite wichtige Mann im Film – der Langweilige und Pflichtbewußte – verursachte gewisse Schwierigkeiten.
    Victor hatte noch nie jemanden gesehen, der zornig mit dem Fuß stampfte. Er glaubte, daß so etwas nur in Büchern geschah. Jetzt beobachtete er Ginger dabei.
    »Weil ich dadurch wie eine Närrin aussehe!« sagte sie gerade.
    Soll fühlte sich inzwischen wie ein Blitzableiter an einem stürmischen Tag. Er gestikulierte verzweifelt.
    »Aber er ist ideal für die Rolle!« erwiderte er. »Wir brauchen dafür jemanden mit einem festen Charakter…«
    »Fest? Fest?« rief Ginger. »Natürlich ist er fest. Er besteht aus Stein! Vielleicht trägt er ein Kettenhemd und einen angeklebten Schnurrbart, aber er bleibt ein Troll!«
    Rock ragte monolithisch neben den beiden Streitenden auf und räusperte sich laut.
    »Entschuldigung«, grollte er. »Ich hoffen, wir nicht werden jetzt elementalistisch.«
    Daraufhin ruderte Ginger mit den Armen. »Ich mag Trolle«, entgegnete sie. »Als Trolle. Aber es ist doch absurd, romantische Szenen mit jemandem zu drehen, der ein, ein, ein felsiges Gesicht hat.«
    »Moment mal«, knirschte Rock. Seine Stimme wurde lauter und schriller, schien wie der Arm eines Werfers auszuholen. »Du wollen sagen damit, alles in Ordnung sein, wenn Trolle gezeigt werden, die mit Keulen auf Leute einschlagen – aber es nicht in Ordnung sein, Trolle zu zeigen, die ebenso gefühlvoll sind wie schwabbelige Menschen?«
    »Nein, das will sie ganz und gar nicht sagen«, versicherte Soll hastig. »Sie…«
    »Wenn man mich

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