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Voll Speed: Roman (German Edition)

Voll Speed: Roman (German Edition)

Titel: Voll Speed: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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Ganz einfach.«
    Er wirft mir den Beutel vor die Pfoten. »Für dich. Die anderen Tiere gehen total steil drauf.«
    »Kann ich mir nicht leisten. Aber danke fürs Angebot.«
    Kong grinst breit. »Geht aufs Haus. Bei zurückhaltenden Kunden haben wir gute Erfahrungen mit kostenlosen Pröbchen gemacht.«
    Ich hebe den Beutel vom Boden auf. In Wirklichkeit ist er etwa halb so groß wie eine Ansichtskarte und enthält fünf farbige Pillen.
    »Wenn die Ratten die Kanalisation erobern, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch hier im Zoo die erste Geige spielen. Und dann wäre es vorbei mit deinen blendenden Geschäften«, unke ich.
    Kong grunzt. Die Sachzwänge scheinen ihn wieder zu piesacken. »Du bist ein cleveres Kerlchen, Ray. In der Tat, ich muss an die Zukunft denken. Deshalb gebe ich dir die Möglichkeit, die Sache in deinem Sinne zu regeln.«
    »Was dann wohl auch hieße: in deinem Sinne«, ergänze ich.  
    »Ich muss mein Gebiet verteidigen. Und das heißt, ich verticke diese Drogen, solange es nötig ist, denn sonst machen die Ratten das Geschäft. Wenn du einen drogenfreien Zoo haben möchtest, dann finde die Quelle und sorge dafür, dass sie versiegt. So einfach ist das.«
    Ich nicke nachdenklich. Klingt einfach, wird es aber sicher nicht. Immerhin weiß ich jetzt, woran ich bin.
    »Danke.« Ich zeige den Beutel mit den Pillen.
    »Sei vorsichtig damit«, mahnt Kong. »Robby hat sich zu viel davon eingeworfen und ist seit drei Tagen nicht mehr ansprechbar.«
    Der Gorillaboss deutet mit einer kleinen Kopfbewegung zur anderen Seite des Raumes, wo sein Türsteher apathisch von der Decke baumelt. Auf den ersten Blick könnte man Robby für eines von Kongs Spielgeräten halten, deshalb ist mir der Östliche Flachlandgorilla eben nicht aufgefallen.
    »Der hängt ja nur am kleinen Finger«, stelle ich fest. »Das sieht rasend ungesund aus.«
    »Er hat sich die Pillen genommen, ohne mich vorher zu fragen«, erwidert Kong. »Rasend ungesund wird es für ihn erst, wenn er runterfällt.«

Kapitel 16
    Ich treffe Rufus im Headquarter.
    »Gut, dass du kommst«, sagt er. »Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.«
    »Die gute zuerst.«
    »Ich weiß jetzt, was Magenta ist.«
    »Wow! Das ist bemerkenswert. Ich weiß nicht mal, wann ich dich gebeten habe, das herauszufinden.«
    »Hast du nicht. Als du dich von der Prügelei mit der Ratte erholt hast, habe ich mit Phil gesprochen, und der hat mich gebrieft. Hab ich dir aber erzählt. Erinnerst du dich nicht mehr?«
    »Doch. Dunkel. Was ist die schlechte Nachricht?«
    »Magenta könnte alles Mögliche sein«, erwidert Rufus und zieht einen Block hervor. Man merkt, dass er nun ganz in seinem Element ist. »Also, Magenta: Wahlweise ein Flughafen in Neukaledonien, eine britische Rockband, ein Verschlüsselungsalgorithmus …«
    »Schon gut, Rufus …«, werfe ich ein, aber er hört mich gar nicht.
    »… ein Boulevard in Paris, ein Städtchen in der Lombardei, eine der Grundfarben des CMYK-Farbmodells, ein Tunnelbahnhof in …«
    »Rufus!«, herrsche ich ihn an.
    Er schaut von seinem Notizblock hoch. »Was ist denn?«
    »Vergiss mal für einen Moment dieses Magenta«, sage ich und werfe den Beutel, den Kong mir gegeben hat, auf den Konferenztisch. »Kannst du damit was anfangen? Das ist das Zeug, das Nick fast umgebracht hätte.«
    Rufus pfeift anerkennend durch die Zähne, nimmt den Beutel und hält ihn gegen das Licht. Er betrachtet eine Weile die Pillen, dann legt er sie zurück auf den Tisch. »Sehe ich mir später genauer an«, sagt er. »Jedenfalls hast du da ja jetzt dein Magenta.«
    »Was? Wovon redest du?«
    »Von diesen Pillen. Die Farbe ist Magenta. Lupenreines Magenta, wenn du mich fragst.« Er wirft mir den Beutel zu, läuft um den Konferenztisch herum, tippt etwas in sein Smartphone und schiebt es dann zu mir herüber.
    Der Bildschirm hat exakt die gleiche Farbe wie Kongs Pillen.
    »Das ist Magenta?«
    »Exakt«, erwidert Rufus. »Wird gelegentlich auch als Purpur bezeichnet.«
    Perplex schaue ich den Beutel an, dann den Bildschirm. Dann wieder den Beutel, dann wieder den Bildschirm. Und wieder den Beutel und wieder den Bildschirm. Gerade habe ich eine Idee, die so ungeheuerlich ist, dass ich sie selbst kaum glauben kann.
    »Alles okay mit dir?«, will Rufus wissen. »Du guckst so komisch. Hattest du gerade einen Blutsturz oder so was?«
    »Es gibt nicht zwei Fälle, sondern nur einen Fall«, sage ich. »Der Zusammenhang ist mir zwar noch

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