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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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ruhig, wenn ich falsch liege): Unocal sollte die Taliban bezahlen, damit die Pipeline durch Afghanistan und nach
    Pakistan gebaut werden könnte. Dann wollte Unocal die
    Pipeline bis nach Indien und Neu Delhi verlängern. Gleichzeitig plante Enron den Bau einer Pipeline von Dabhol nach Neu
    Delhi, wo sie natürlich auf die turkmenische Pipeline stoßen würde und Unocal und Enron sich zusammentun könnten.71
    Nach einem anderen Plan von Unocal endete die Pipeline in
    Pakistan am Arabischen Meer, von wo das Gas hätte exportiert werden können. 72 Das Kraftwerk von Enron in Dabhol wäre
    dann nur eine kurze Tankerfahrt entfernt.
    Aber dann jagte Osama zwei amerikanische Botschaften in
    Afrika in die Luft. Das reichte Präsident Clinton; er wollte mit Afghanistan nichts mehr zu tun haben. Die USA übten

    70 Claudia Kolker, »The Fall of Enron: Dead Enron power plant affecting environment, economy, and livelihoods in India«, in: Houston Chronicle, 4.
    August 2002.
    71 »Turkmen-Pakistani export gas pipeline marks progress«, in: Oil & Gas Journal, 3.November 1997; »Gulf gas rides to the rescue«, in: Middle East Economic Digest, 16. Januar 1998.
    72 Pressemitteilung von Unocal, »Unocal. Delta sign MOU with Gazprom and Turkmenrusgaz for natural gas pipeline project«, 13. August 1996.
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    Vergeltung für bin Ladens Anschlag und beschossen eine
    Aspirinfabrik im Sudan und ein verlassenes Trainingslager von Al Kaida in Afghanistan mit Raketen. 73
    Ich nehme mal an, daß du und jeder andere Student der
    Wirtschaftswissenschaften eines lernten: Wenn das eigene Land erst einmal ein Land bombardiert hat, mit dem man Geschäfte
    machen will, dann ist es meistens Essig mit den Geschäften.
    Daher setzte Unocal sein Engagement bei den Taliban erst
    einmal aus und zog sich drei Monate später komplett zurück.74
    Den Taliban gingen damit Milliarden Dollar verloren, die sie unbedingt zur Finanzierung ihres Regimes und zum Schutz von
    bin Laden brauchten.
    Ich bin mir nicht sicher, Mr. Bush, aber ich schätze, die
    Taliban waren ziemlich sauer auf Unocal und die Amerikaner,
    weil ihnen so ein lukratives Geschäft durch die Lappen
    gegangen war. Und ich weiß, daß diese verrückten Taliban ganz schön nachtragend sein können.
    Für deine Freunde bei Enron und Unocal und Halliburton war
    natürlich klar, daß die Taliban und Osama bin Laden ihnen mit diesen zwei terroristischen Anschlägen die Suppe versalzen
    hatten, und mit Clintons Reaktion war dann alles aus. Solange die Taliban an der Macht waren und Osama beherbergten,
    würde die Pipeline nie gebaut werden. Was konnte man da
    machen?

    Ein neuer Präsident konnte jedenfalls nicht schaden.

    73 James Astill, »Strike one: In 1998, America destroyed Osama bin Laden's
    ›chemical weapons‹ factory in Sudan. It turned out that the factory made medicine«, in: The Guardian, 2. Oktober 2001.
    74 »Unocal Statement: Suspension of activities related to proposed natural gas pipeline across Afghanistan«, Pressemitteilung, 21.August 1998; »Unocal Statement on withdrawal from the proposed Central Asia Gas (CentGas) pipeline project«, Pressemitteilung, 10. Dezember 1998.
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    Clinton hätte nie zugelassen, daß Unocal, Halliburton und Enron mit diesen Terroristen Geschäfte machten.
    Also unterstützte Enron kräftig deinen Wahlkampf, um die
    Gore/Clinton-Achse auszuhebeln. Cheney wurde angeheuert,
    einen passenden Vizepräsidenten für dich zu suchen, und er kam schließlich auf die Idee, das könne er selbst machen. 75 Er nahm noch ein paar alte Kumpels von deinem Dad für die anderen
    Spitzenpositionen dazu, und du warst einverstanden. Und dann
    wurdest du vom Obersten Gericht zum Präsidenten ernannt.
    Und dann…
    Du warst noch nicht einmal einen Monat im Amt, als die
    Taliban bei dir anklopften. Sie wollten immer noch die
    Milliarden aus dem Pipeline-Deal. Sechs Tage, nachdem
    Cheney seine geheime Energy Task Force ernannt hatte, meldete die London Times, die Taliban würden der neuen U S-Regierung einen Handel anbieten. Osama sollte aus Afghanistan
    rausgeworfen werden. 76 Jeder hoffte, daß dabei etwas für ihn herausspringen würde, und zufällig hattest du ja Zalmay
    Khalilzad, einen ehemaligen Berater von Unocal, mit in der
    Regierungsmannschaft. Khalilzad, der mittlerweile dem
    Nationalen Sicherheitsrat von Condoleeza Rice angehört, war
    bei einem Abendessen dabeige wesen, das Unocal für die
    Taliban in Texas gab.77 Im Oktober 1996 hatte er gegenüber der

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