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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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Zeitschrift Time erklärt, die Taliban »wollen die Revolution 75 Alison Mitchell, »Bush is reported set to name Cheney as partner on ticket«, in: The New York Times, 25. Juli 2000.
    76 Zahid Hussain, »Taleban offers US deal to deport bin Laden«, in: The London Times, 5. Februar 2001; Joseph Kahn und David E. Sanger,
    »President offers plan to promote oil exploration«, in: The New York Times, 30. Januar 2001; Eric Schmitt, »Cheney assembles formidable team«, in: The New York Times, 3. Februar 2001.
    77 Joe Stephens und David B. Ottaway, »Afghan roots keep adviser firmly in the inner circle«, in: The Washington Post, 23. November 2001.
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    nicht exportieren. Sie haben auch keine Ressentiments
    gegenüber den USA.«78
    Um dir die Sache ein wenig schmackhaft zu machen, hatten
    sich die Taliban vor kurzem dem »Krieg gegen Drogen«
    angeschlossen. Da in Afghanistan 75 Prozent der weltweiten
    Mohnernte eingebracht werden (aus dem dann Heroin gemacht
    wird), waren das gute Nachrichten für dich. Die Taliban
    verboten also den Mohnanbau. Nachdem eine internationale
    Delegation nach Afghanistan gereist war und das Land für
    mohnfrei erklärt hatte, sagtest du dem verwüsteten Land auf der
    Stelle 43 Millionen Dollar an »humanitärer« Hilfe zu. Das Geld
    sollte von internationalen Hilfsorganisationen verteilt werden.
    Das ist die Art von Hilfe, die unsere Re gierung Kuba und
    anderen Ländern früher immer verweigert hat. Aber die Taliban waren plötzlich »in Ordnung«.79
    Natürlich horteten die Taliban immer noch große Mengen
    Heroin in Lagerhäusern, das sie weiterhin verkauften. Wenn
    man den Markt für eine begehrte Substanz quasi kontrolliert und dann das Angebot drastisch kürzt, dann muß sogar ein
    gescheiterter Geschäftsmann wie du, George, kapieren, was
    passieren wird. Die Preise gehen rauf, rauf, rauf! Wie Foreign Policy in Focus berichtete, bedeutete das konkret, daß ein Kilo Heroin nicht mehr 44 Dollar, sondern 700 Dollar kostete. Und diesen Profit konnten die bösen, freiheitsverachtenden Taliban komplett einsacken. 80

    78 Christopher Ogden, »Good News/Bad News in the Great Game«, in: Time, 14. Oktober 1996.
    79 Preston Mendenhall, »Afghanistan's cash crop wilts«, MSNBC.com, 23.
    Mai 2001; Robin Wright, »U.S. pledges $43 million to ease Afghanistan famine«, in: Los Angeles Times, 18. Mai 2001.
    80 Molly Moore, »Iran fighting a losing drug war; armed villagers struggle to seal Afghanistan border«, in: The Washington Post, 18. Juli 2001; Jerry Seper, »Cash flow for Taliban eyed as reason for opium surge«, in: The Washington Times, 3. Oktober 2001; »What is the role of drugs/heroin in Afghanistan conflict«, in: Foreign Policy in Focus, 5. Dezember 2001.
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    Verschiedenen Berichten zufolge trafen sich Vertreter deiner Regierung mit den Taliban oder ließen ihnen im Sommer 2001
    Nachrichten zukommen. Was für Nachrichten, Mr. Bush? Hast
    du mit ihnen ihr Angebot erörtert, dir bin Laden auszuliefern?
    Drohtest du den Taliban mit Gewalt? Sprachst du mit ihnen über eine Pipeline? Haben du und deine Regierung, wie ein
    ehemaliger CIA-Mitarbeiter gegenüber der Washington Post andeutete, die Chance versiebt, bin Laden in amerikanischen
    Gewahrsam zu bringen? 81 Wie auch immer, die Gespräche
    wurden fortgesetzt und endeten erst wenige Tage vor dem 11.
    September. Es würde keine Pipeline geben. Die Taliban gingen leer aus, und die Unternehmen, die dich unterstützten, hatten selbst Millionen bei der Planung dieser lukrativen Pipeline
    verloren. Was würde nun passieren?
    Tja, wir wissen, was passiert ist. Zwei Flugzeuge rissen das World Trade Center ab, ein weiteres Flugzeug traf das Pentagon.
    Und ein viertes stürzte in Pennsylvania ab. Und du hast sogleich beschlossen, unsere Freiheit zu schützen, indem du unsere
    Freiheit einschränktest. Dann griffen wir überraschend
    Afghanistan an und verjagten die Taliban und ihre Kumpels von Al Kaida was viel einfacher war, als sie zu fangen. Die meisten dicken Fische entkamen.
    Ach ja, und wir übergaben Afghanistan an Unocal. Der neue

    81 Michael Elliott u.a., »They had a plan; Long before 9/11, the White House debated taking the fight to al-Qaeda«, in: Time, 12. August 2002; Chris Mondics, »US courted, castigated Taliban«, in: The Philadelphia Inquirer, 21. Oktober 2001; George Arney, »US ›planned attack on Taleban‹«, BBC
    News, 18. September 2001; David Leigh, »Attack and Counter Attack«, in: The Guardian, 26. September

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