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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moore
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Kanäle in anderen Ländern zu leiten.
    Aber nicht nur Strohmänner wurden eingesetzt. Reagan und
    Bush scheuten nicht davor zurück, sich auch persönlich die
    Hände schmutzig zu machen. Dazu heißt es in Teichers
    eidesstattlicher Erklärung:

    1986 riet Präsident Reagan Saddam Hussein in einer geheimen
    Botschaft, den Luftkrieg zu verschärfen und die Bombardierung des Iran zu verstärken. Die Botschaft wurde vom
    Vizepräsidenten Bush weitergeleitet. Er übermittelte sie an den ägyptischen Präsidenten Mubarak, der sie wiederum an

Saddam Hussein weitergab.

    Selbst als Saddam seine Massenvernichtungswaffen einsetzte,
    um seine eigene Bevölkerung zu vergasen (ein Ereignis, das
    George W. Bush und seine Kumpane heute - eineinhalb
    Jahrzehnte zu spät - furchtbar empört), konnte das die Regierung Reagan nicht erschüttern. Der Kongreß der Vereinigten Staaten wollte Wirtschaftssanktionen gegen den Irak verhängen, aber
    das Weiße Haus erstickte die Initiative. Warum? Nach heute
    zugänglichen Dokumenten des Außenministeriums hätten
    Wirtschaftssanktionen die amerikanischen Chancen vermindert,
    »in dem massiven Wiederaufbau nach dem Krieg« Aufträge zu
    ergattern.
    Massenvernichtungswaffen? Oh ja, Hussein besaß tatsächlich
    mal welche. Wir mußten nur die Quittungen prüfen und die
    -82-
    Gewinne auf den Bankkonten der Wahlkampfspender von
    Reagan und Bush addieren, um Bescheid zu wissen.

    Nr. 3: Der Whopper mit Speck: »Der Irak hat
    Verbindungen zu Osama bin Laden und der Al Kaida!«

    Als ob es nicht gereicht hätte, daß Hussein Atombomben,
    Nervengas und die Beulenpest in der Flasche besaß, wurde er
    nun auch noch der Komplizenschaft mit der Mutter aller
    Terroristen beschuldigt: mit der Al Kaida und Osama bin Laden!
    Ich bin sicher, ihr habt genau reagiert wie ic h, als ihr das gehört habt, nämlich: »Kann es noch schlimmer werden? Wann werden
    wir uns diesen Saddam endlich vom Hals schaffen?«
    Wenige Stunden nach den Anschlägen vom 11. September hatte
    der amerikanische Verteidigungsminister bereits
    herausgefunden, wer für sie verantwortlich war oder zumindest, wen er dafür bestrafen wollte. Laut CBS News wollte Rumsfeld so viele Informationen wie möglich über die Angriffe und sagte seinen Rechercheuren, sie sollten »massiv werden… Tragen Sie alles zusammen. Ob es mit der Sache zu tun hat oder nicht.«
    Er verfügte bereits über Geheimdienstberichte, die auf eine
    Verbindung zu Osama hindeuteten (den er »Usama« nannte),
    aber er wollte mehr, weil er noch andere Ziele hatte. Er wollte Geheimdienstmaterial, das »so gut ist, daß es zugleich auch S.H.
    [Saddam Hussein] betrifft. Nicht nur U.B.L.«

    W.A.B.O.B.S.! (Was für ein Haufen Mist. A.d.Ü.)

    Ich sage Osama, du sagst Usama… und Rumsfeld sagt einfach
    nur das magische Wort »Saddam«, und im Handumdrehen sagen
    alle anderen es auch! General im Ruhestand Wesley Clark
    berichtete, er habe am 11. September und in den Wochen
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    danach Telefonanrufe von Mitarbeitern privater
    Forschungsinstitute und des Weißen Hauses erhalten, in denen er aufgefordert wurde, in seiner Eigenschaft als politischer Kommentator für CNN den 11. September mit Saddam Hussein
    »in Verbindung zu bringen«. Er sagte, das werde er tun, wenn ihm jemand den Beweis dafür liefere. Niemand konnte das.
    Während der Vorbereitung des Krieges im Herbst 2002
    wiederholten Bush und die Mitglieder seiner Regierung diese Behauptung immer wieder. Dabei verzichteten sie auf
    Einzelheiten (auch »Fakten« genannt), damit die Behauptung
    hübsch klar und einfach blieb und gut im Gedächtnis haftete.
    Bush reiste im Land umher und machte für republikanische
    Kongreßkandidaten Wahlkampf. Dabei infizierte er die Köpfe
    der amerikanischen Bevölkerung mit der Lüge von der
    Saddam/Osama-Verbindung, indem er sie wie ein Papagei
    wiederholte. Hier könnt ihr lesen, was er in nur einer Woche zusammenlog:

    »Dieser [Hussein] ist eine Person, die Amerika verabscheut.
    Er ist eine Person, die Kontakte zur Al Kaida hatte.«
    George W. Bush
    Alamogordo, New Mexico, 28. Oktober 2002

    »Er ist eine Bedrohung für Amerika, und er ist eine Bedrohung für unsere Freunde. Er ist sogar eine noch größere Bedrohung, denn wir haben erfahren, daß er unbedingt zum zweiten Mal eine Atomwaffe entwickeln will. Er hat Verbindungen zur Al Kaida.«
    George W. Bush
    Denver, Colorado, 28. Oktober 2002

    »Dies ist ein Mann, der verabscheut, wofür wir stehen. Er haßt
    -84-
    genau wie

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