Volle Deckung Mr. Bush
Kanäle in anderen Ländern zu leiten.
Aber nicht nur Strohmänner wurden eingesetzt. Reagan und
Bush scheuten nicht davor zurück, sich auch persönlich die
Hände schmutzig zu machen. Dazu heißt es in Teichers
eidesstattlicher Erklärung:
1986 riet Präsident Reagan Saddam Hussein in einer geheimen
Botschaft, den Luftkrieg zu verschärfen und die Bombardierung des Iran zu verstärken. Die Botschaft wurde vom
Vizepräsidenten Bush weitergeleitet. Er übermittelte sie an den ägyptischen Präsidenten Mubarak, der sie wiederum an
Saddam Hussein weitergab.
Selbst als Saddam seine Massenvernichtungswaffen einsetzte,
um seine eigene Bevölkerung zu vergasen (ein Ereignis, das
George W. Bush und seine Kumpane heute - eineinhalb
Jahrzehnte zu spät - furchtbar empört), konnte das die Regierung Reagan nicht erschüttern. Der Kongreß der Vereinigten Staaten wollte Wirtschaftssanktionen gegen den Irak verhängen, aber
das Weiße Haus erstickte die Initiative. Warum? Nach heute
zugänglichen Dokumenten des Außenministeriums hätten
Wirtschaftssanktionen die amerikanischen Chancen vermindert,
»in dem massiven Wiederaufbau nach dem Krieg« Aufträge zu
ergattern.
Massenvernichtungswaffen? Oh ja, Hussein besaß tatsächlich
mal welche. Wir mußten nur die Quittungen prüfen und die
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Gewinne auf den Bankkonten der Wahlkampfspender von
Reagan und Bush addieren, um Bescheid zu wissen.
Nr. 3: Der Whopper mit Speck: »Der Irak hat
Verbindungen zu Osama bin Laden und der Al Kaida!«
Als ob es nicht gereicht hätte, daß Hussein Atombomben,
Nervengas und die Beulenpest in der Flasche besaß, wurde er
nun auch noch der Komplizenschaft mit der Mutter aller
Terroristen beschuldigt: mit der Al Kaida und Osama bin Laden!
Ich bin sicher, ihr habt genau reagiert wie ic h, als ihr das gehört habt, nämlich: »Kann es noch schlimmer werden? Wann werden
wir uns diesen Saddam endlich vom Hals schaffen?«
Wenige Stunden nach den Anschlägen vom 11. September hatte
der amerikanische Verteidigungsminister bereits
herausgefunden, wer für sie verantwortlich war oder zumindest, wen er dafür bestrafen wollte. Laut CBS News wollte Rumsfeld so viele Informationen wie möglich über die Angriffe und sagte seinen Rechercheuren, sie sollten »massiv werden… Tragen Sie alles zusammen. Ob es mit der Sache zu tun hat oder nicht.«
Er verfügte bereits über Geheimdienstberichte, die auf eine
Verbindung zu Osama hindeuteten (den er »Usama« nannte),
aber er wollte mehr, weil er noch andere Ziele hatte. Er wollte Geheimdienstmaterial, das »so gut ist, daß es zugleich auch S.H.
[Saddam Hussein] betrifft. Nicht nur U.B.L.«
W.A.B.O.B.S.! (Was für ein Haufen Mist. A.d.Ü.)
Ich sage Osama, du sagst Usama… und Rumsfeld sagt einfach
nur das magische Wort »Saddam«, und im Handumdrehen sagen
alle anderen es auch! General im Ruhestand Wesley Clark
berichtete, er habe am 11. September und in den Wochen
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danach Telefonanrufe von Mitarbeitern privater
Forschungsinstitute und des Weißen Hauses erhalten, in denen er aufgefordert wurde, in seiner Eigenschaft als politischer Kommentator für CNN den 11. September mit Saddam Hussein
»in Verbindung zu bringen«. Er sagte, das werde er tun, wenn ihm jemand den Beweis dafür liefere. Niemand konnte das.
Während der Vorbereitung des Krieges im Herbst 2002
wiederholten Bush und die Mitglieder seiner Regierung diese Behauptung immer wieder. Dabei verzichteten sie auf
Einzelheiten (auch »Fakten« genannt), damit die Behauptung
hübsch klar und einfach blieb und gut im Gedächtnis haftete.
Bush reiste im Land umher und machte für republikanische
Kongreßkandidaten Wahlkampf. Dabei infizierte er die Köpfe
der amerikanischen Bevölkerung mit der Lüge von der
Saddam/Osama-Verbindung, indem er sie wie ein Papagei
wiederholte. Hier könnt ihr lesen, was er in nur einer Woche zusammenlog:
»Dieser [Hussein] ist eine Person, die Amerika verabscheut.
Er ist eine Person, die Kontakte zur Al Kaida hatte.«
George W. Bush
Alamogordo, New Mexico, 28. Oktober 2002
»Er ist eine Bedrohung für Amerika, und er ist eine Bedrohung für unsere Freunde. Er ist sogar eine noch größere Bedrohung, denn wir haben erfahren, daß er unbedingt zum zweiten Mal eine Atomwaffe entwickeln will. Er hat Verbindungen zur Al Kaida.«
George W. Bush
Denver, Colorado, 28. Oktober 2002
»Dies ist ein Mann, der verabscheut, wofür wir stehen. Er haßt
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genau wie
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