Volle Deckung Mr. Bush
Pure Aire und Gorman-Rupp.
Auch sogenannte Dual- Use-Technologien, die für zivile und
militärische Zwecke geeignet sind, wurden in den Irak geliefert, darunter Hochleistungscomputer und Laser sowie andere Geräte, die zum Bau von Atomwaffen und ihrer Komponenten benötigt
werden. Wie die Zeitschrift L. A. Weekly 2003 berichtete, geht aus Anhörungen im Senat und aus Regierungsdokumenten
hervor, daß folgende Firmen zu den Lieferanten gehörten:
• Hewlett-Packard - arbeitete von 1985 bis 1990 mit dem Irak zusammen und lieferte Computer für eine Organisation der
irakischen Regierung, die an der Scud-Rakete und dem
Atomprogramm arbeitete. HP lieferte außerdem Computer an
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zwei Regierungsbehörden, die die Programme für die
Produktion von atomaren und chemischen Waffen leiteten.
Außerdem verkaufte der Konzern kryptografische Geräte und
Teile für Radaranlagen an den Irak.
• AT&T - wurde im Jahr 2000 für die Optimierung der Produkte des Huawei-Konzerns bezahlt. Der Irak wiederum
bezahlte zwischen 2000 und 2001 Huawei für die Verbesserung
seiner Luftabwehrsysteme.
• Bechtel - half den Irakern von 1988 bis 1990 beim Bau einer riesigen petrochemischen Fabrik, und zwar in enger
Zusammenarbeit mit einer irakischen Firma, die für ihre
Verbindungen zum Militär bekannt war.
• Caterpillar - lieferte dem Irak in den achtziger Jahren Traktoren im Wert von zehn Millionen Dollar. Sie wurden bei
den Bauarbeiten für das irakische Atomprogramm eingesetzt.
• DuPont - verkaufte dem Irak 1989 spezialbehandeltes Öl im Wert von 30000 Dollar, das der Irak im seinem Atomprogramm
verwendete.
• Kodak - lieferte ebenfalls 1989 Geräte im Wert von 170000
Dollar. Sie fanden im Raketenprogramm des Irak Verwendung.
• Hughes Helicopter - lieferte 1983 60 Hubschrauber, die die Iraker für die militärische Verwendung umbauten.
Insgesamt genehmigte das amerikanische Handelsministerium
zwischen 1985 und 1990 den Verkauf von Dual-Use-
Technologien im Gesamtwert von 1,5 Milliarden Dollar,
darunter chemische und biologische Stoffe, Computer und
Zubehör für konventionelle und atomare Waffensysteme. Im
selben Zeitraum wurden Flugzeuge, Hubschrauber und
zugehörige Ersatzteile für 308 Millionen Dollar an den Irak
geliefert.
Aber die Regierungen Reagan und Bush schufen nicht nur die
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Voraussetzungen für die Produktion chemischer, biologischer
und atomarer Waffen im Irak, sie arbeiteten auch noch in
anderen Bereichen hart daran, Saddam Hussein militärisch zu
stärken.
Im August 2002 übergaben hochrangige Offiziere der New
York Times weitere Informationen über die amerikanische Militärhilfe für Saddam Hussein. Unsere Jungs in Washington
D.C. hatten es für eine gute Idee gehalten, dem Irak im Krieg gegen den Iran Geheimdienstmaterial zu liefern und ihm bei der Planung seiner Schlachten zu helfen, obwohl sie ganz genau
wußten, daß Hussein chemische Waffen bereits eingesetzt hatte und wieder einsetzen würde.
Die US-Regierung hatte nämlich beschlossen, daß der Irak den Iranisch-Irakischen Krieg nicht verlieren dürfe und daß sie alle
»legalen« Möglichkeiten nutzen wollte, um dem wahnsinnigen
Saddam zum Sieg zu verhelfen. Reagan erließ sogar eine
nationale Sicherheitsdirektive, die der Umsetzung dieses Zieles diente.
In einer eidesstattlichen Erklärung von 1995 enthüllte Howard Teicher, Co-Autor der Direktive und Mitglied von Reagans
Nationalem Sicherheitsrat, weitere Details über das
amerikanische Engagement:
CIA-Direktor Casey leitete persönlich die Anstrengungen, dem Irak genügend Waffen, Munition und Fahrzeuge zu lie fern, um seine Niederlage im Iranisch-Irakischen Krieg zu verhindern. In Befolgung von Secured [der Nationalen Sicherheitsdirektive]
unterstützten die USA aktiv die irakischen Kriegsanstrengungen durch Kredite in Milliardenhöhe, durch militärische Nachrichten und Beratung. Außerdem überwachten sie sorgfältig die
Waffenkäufe des Irak in der Dritten Welt, um sicherzustellen, daß der Irak über die erforderlichen Waffensysteme verfügte.
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Einer dieser »Waffenkäufe in der Dritten Welt« war
ausgesprochen interessant. Man stelle sich das Entsetzen der Amerikaner vor, als sie entdeckten, daß ihre guten Freude, die Saudis, dem Irak »versehentlich« 300 in den USA hergestellte 2000-Pfund-Bomben des Typs MK-84 geliefert hatten. Die
meiste Zeit jedoch waren Reagans Strohmänner geschickt
genug, die Waffen durch getarnte
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