Volle Kanne
bereits die Bevölkerung über die Entführung des Mädchens informiert und Freiwillige aufgefordert, sich den Suchtrupps anzuschließen. Es haben sich schon etliche Leute in der Stadthalle eingefunden, die entsprechend von meinen Männern eingewiesen werden. Keiner von Dr. Davenports Nachbarn hat irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt.«
»Und was ist mit den Durchsuchungsbefehlen?«, erkundigte sich Zack.
»Wir arbeiten daran. Der Richter hat Bereitschaftsdienst.«
»Und was ist mit Spürhunden für die Suchtrupps?«, fragte Zack weiter. Er reichte Lamar die Karte. »Für diese Gebiete brauchen wir so schnell wie möglich Hunde.«
»Äh, auch daran wird gearbeitet«, erwiderte Lamar. »Allerdings gibt es da ein Problem, da sich die meisten Hunde im Moment in Atlanta befinden. Dort findet eine Art Anerkennungsfeier für die Hunde und ihre Trainer statt, die so harte Arbeit geleistet haben.«
Zack runzelte die Stirn. »Wollen Sie damit sagen, dass keine Hunde für die Suche nach Dr. Davenports Tochter zur Verfügung stehen?«
»Zwei sind hiergeblieben, doch der eine – eine Hündin wird bald werfen, und der andere hinkt. Ich habe bereits ein paarmal mit Charleston telefoniert, aber dort sind alle Spürhunde im Einsatz. Eine alte Dame ist aus einem Altenheim davongelaufen, und ein paar Teenager haben sich anscheinend beim Wandern verlaufen und sind nicht in ihr Camp zurückgekehrt.«
»Die Details sind nicht so wichtig.« Zack wurde offensichtlich von Sekunde zu Sekunde frustrierter.
»Ich habe mir bereits überlegt, ob ich nicht ein paar der Hunde einsetzen könnte, die wir sonst für die Waschbärenjagd verwenden«, meinte Lamar.
»Maggie, sie werden Mel finden«, versicherte Jamie ihrer Freundin. »Die ganze Stadt ist auf den Beinen und sucht nach ihr.«
»Ja, aber in welcher Verfassung wird sie sein?«, gab Maggie zu bedenken. »Wir wissen inzwischen, wozu Carl Lee fähig ist.« Sie barg ihr Gesicht in den Händen. »Das ist meine Schuld. Ich habe sie aus dem Haus getrieben. Mein eigenes Kind«, fügte sie hinzu. »Weil ich unvernünftig war und zu viel von ihr verlangt habe.« Ihre Stimme kippte, und erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie legte die Hände in den Schoß. »Und möchtest du wissen, was ich getan habe, als meine Tochter sich aus dem Haus geschlichen hat?« Sie wartete nicht auf Jamies Antwort. »Ich war oben. Im Bett mit Zack!«
Als Maggie ein Geräusch hörte, hob sie den Kopf und sah Everest vor sich stehen. Sein Mund stand offen, und er hielt eine Tasse in der Hand. Sie war zu aufgebracht, um rot zu werden.
»Ich habe frischen Kaffee für die Männer gemacht, Dr. D.«, sagte Everest. Offensichtlich hatte er sich selbst zum Gastgeber ernannt. »Ich habe eine Schachtel mit Doughnuts auf den Tisch gestellt, den Schokoladenkuchen geschnitten und auf einem hübschen Teller angerichtet und …«
»Sie haben meinen Schokoladenkuchen aufgeschnitten?«
Er schlug die Hand vor den Mund. »Oh-oh«, stieß er erstickt hervor. Rasch nahm er die Hand von den Lippen. »Ohoh« , wiederholte er.
»Macht nichts«, murmelte sie unglücklich. Sie nahm die Tasse entgegen und tätschelte seine Hand. »So wie ich mich im Moment fühle, hätte ich wahrscheinlich den ganzen Kuchen auf einmal aufgegessen und würde jetzt aussehen wie ein Heißluftballon. Haben Sie mit Queenie gesprochen?«
Er nickte. »Sie ist immer noch in der Praxis und verlegt Ihre Termine«, berichtete er. »Sie hat Dr. Gray angerufen, wie Sie es wünschten, und er wird sich um den Jungen im Krankenhaus kümmern.«
»Jimmy Sanders«, sagte Maggie. »Das ist gut.« Queenie war erschienen, als sie gerade entdeckt hatten, dass Mel verschwunden war. Eigentlich hatte sie nur nachschauen wollen, ob ihre schwarze Henne ein Ei gelegt hatte. Queenie behauptete, dass sie unbedingt ein Ei von ihr brauchte, um Carl Lee aufzuhalten, und als sie festgestellt hatte, dass die Henne immer noch untätig geblieben war, war sie völlig verzweifelt gewesen. Maggie hatte sie in ihre Praxis geschickt, um ihre Termine für die nächsten Tage abzusagen.
Everest wandte sich an Jamie. »Möchten Sie auch eine Tasse Kaffee?«
»Nein, ich trinke keinen Kaffee.«
Maggie sah sie an. »Bist du etwa … äh …?«
»Ja.« Jamie lächelte.
»Das ist großartig, Jamie.« Maggie nahm ihre Hand und drückte sie. »Ich freue mich so für dich und Max.« Sie zwang sich zu einem Lächeln, so wie sie sich vor ein paar Minuten dazu gezwungen hatte, ruhig zu bleiben,
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