Volle Kanne
und fest und reagierte sofort. Maggie vergaß beinahe alles um sich herum. Zack streichelte ihren nackten Arm, und sie fragte sich, wie es ihm gelang, ihr dieses angenehme Prickeln auf die Haut zu zaubern.
Maggie bemerkte verlegen, dass sie mit einem Mal stoßweise und unregelmäßig atmete. Dann hörte sie, dass Zack anscheinend mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte. Sic spürte seinen Herzschlag im Einklang mit ihrem schneller werden. Sie küssten und streichelten sich, bis Maggies ganzer Körper angenehm schmerzte.
Sie war sich nicht sicher, wie sie nach oben gelangten, aber sie vergaß, auf die knarrende fünfte Stufe Acht zu geben. In dem stillen Haus war das Knarzen so laut wie eine Sirene. Sie blieben stehen und warteten. Als sie dann weiter nach oben schlichen, schwor Maggie sich, dass sie sich nie wieder über Mels tiefen Schlaf ärgern würde.
»Maggie!«
Der laute Ruf ihres Namens riss Maggie am nächsten Morgen aus ihren Träumen. Ihre Füße berührten den Boden, noch bevor sie richtig wach war. Dann brüllte Zack ihren Namen ein zweites Mal. Sie schlitterte in die Küche und fand ihn dort mit vor Besorgnis gerunzelter Stirn. »Was ist los?«, rief sie.
»Warst du an der Alarmanlage?«
»Nein!«
»Aber irgendjemand hat das verdammte Ding abgeschaltet. Mel, wach auf!«, brüllte er und lief in den Flur. »Mel, komm aus deinem Zimmer!«
Maggie zuckte zusammen. »Meine Güte, würdest du bitte aufhören, so zu schreien!«
Zack wartete nicht, bis Mel die Tür aufmachte. Er klopfte laut. »Ich komme jetzt herein«, warnte er sie. Dann riss er die Tür auf und steckte den Kopf in das Zimmer. »Wo zum Teufel ist sie?«
»Was meinst du damit?« Maggie schob ihn zur Seite und betrat Mels Zimmer. Kein Zeichen von ihrer Tochter. Nur ein Blatt Papier auf dem Bett.
Zack war vor Maggie an Mels Bett. »Verdammt!«, brüllte er. »Sie ist weg! Sie ist davongelaufen!«
»Was?«, kreischte Maggie. Sie riss ihm das Blatt Papier aus der Hand und überflog es, während Zack sich bereits umdrehte und den Flur hinunterrannte. Er stieß die Hintertür auf und lief hinaus. Maggies Herz raste, als sie ihm folgte.
Maggie rief immer wieder den Namen ihrer Tochter, während sie und Zack das Grundstück absuchten. Schließlich fanden sie Mels Fahrrad auf dem Boden hinter dem Schuppen. Daneben lag ihr Rucksack mit ihren Schulsachen. Maggie starrte wie betäubt darauf und versuchte, die Situation zu begreifen. Sie bemerkte Zacks Blick und folgte ihm. Als sie das Glasperlenarmband, das Mel oft trug, entdeckte, schnappte sie nach Luft. Die Schnur war gerissen, und die meisten Glasperlen lagen verstreut im Gras. »Oh, mein Gott«, schluchzte sie. »Er hat sie sich geschnappt!« Sie griff nach dem Armband.
»Nicht berühren!«, rief Zack.
Maggie hob ruckartig den Kopf, und der Ausdruck in seinen Augen verriet ihr, dass sie das Gleiche dachten. Die Welt um sie herum schien einzustürzen.
Kapitel 14
Lamar Tevis und einer seiner Deputys standen in Anglerverkleidung einschließlich Hüftstiefeln neben dem Fahrrad, während Bud von der Spurensicherung in einem weißen, mit Farbspritzern übersäten Overall alles einstaubte, um Fingerabdrücke abzunehmen. Seine Ausrüstung befand sich in einem großen Farbeimer, und die beiden Polizisten, die ihm assistierten, waren ähnlich gekleidet, so dass sie wie eine Malermannschaft wirkten. Lamar starrte unverhohlen auf die kleine Ziege, die an einem Gartenschlauch kaute. Flohsack lag zusammengerollt neben ihr.
»Wem gehört diese Ziege?«, erkundigte sich Lamar.
Zack und Max sahen von der Landkarte auf, in die sie sich vertieft hatten.
»Maggie hat sie von jemandem geschenkt bekommen«, erklärte Zack.
»Na, großartig«, erwiderte Lamar. »Dr. Davenport weiß genau, dass sie innerhalb der Stadtgrenzen keine Ziege halten darf. Was glauben Sie wohl, wie ich mich dabei fühle, wenn ich ihr gerade jetzt deswegen eine Verwarnung ausstellen muss?«
»Wie ein Fiesling?«, erwiderte Bud.
»Chief, muss ich wirklich ständig diese Angelrute in der Hand halten?«, fragte der junge Polizist neben ihm. Er war erst seit kurzem bei der Truppe, und Lamar hatte darauf bestanden, ihn persönlich anzuleiten. »Jeder, der diesen Fisch von meiner Angel baumeln sieht, weiß, dass er nicht echt ist. Und meine Stiefel bleiben nicht oben.« Er hatte kaum den Satz beendet, als der linke Stiefelschaft nach unten rutschte und sich um seinen Knöchel wickelte.
»Das sind Hilfsmaßnahmen«, erklärte
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