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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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erhöht die Fruchtbarkeit?«, fragte Jamie.
    »Das habe ich zumindest gehört.«
    »Meine Güte, ich hoffe, dass ich keine Fünflinge bekomme.«
    »Das kommt nur sehr selten vor«, beruhigte Maggie sie. Sie faltete eines von Mels T-Shirts und fuhr mit der Hand wie mit einem Bügeleisen darüber, um die Falten glatt zu streichen. »Glücklicherweise, denn du willst sicher nicht fünf Teenager im Alter von fünfzehn Jahren haben.«
    Jamie schwieg eine Weile und speicherte das Rezept in ihrem Gedächtnis ab. Als sie wieder aufschaute, bemerkte sie die Sorgenfalten auf Maggies Stirn. »Du gefällst mir gar nicht.«
    »Ja, im Augenblick stehe ich ein wenig unter Druck.« Maggie versuchte vergeblich, sich zu einem Lächeln zu zwingen.
    Jamie musterte sie. »Du verschweigst mir doch irgendetwas, oder?« Als Maggie ihr einen überraschten Blick zuwarf, zog Jamie die Augenbrauen hoch. »Glaubst du wirklich, ich kenne dich mittlerweile nicht gut genug? Ich weiß genau, wann du mir etwas verheimlichst. Rück raus damit, Davenport. Lass mich nicht warten, bis ich es von Abby Bradley erzählt bekomme.«
    »Ich habe heute Morgen einen Anruf von dem Psychiater des Staatsgefängnisses in Texas bekommen.« Maggie berichtete Jamie von ihrer Unterhaltung mit McKelvey »Es beunruhigt mich, dass er mich gewarnt hat, obwohl es gegen das Berufsethos verstößt. Carl Lee hat Zeitungsausschnitte gesammelt, und Mels Bild war seit meiner Rückkehr zweimal in der Zeitung abgebildet. Das Foto, das du von uns geschossen hast, als wir auf dem großen Koffer saßen, und …«
    »Die Kunstausstellung im letzten Jahr«, fügte Jamie hinzu. Sie erinnerte sich an die Großaufnahme, die sie von dem Mädchen gemacht hatte. Mel hatte den Preis für ihre Zeichnungen entgegengenommen, die sie erst nach langem Zögern ausgestellt hatte.
    »Ich habe Angst, dass Carl Lee die Wahrheit herausgefunden haben könnte. Und wenn nicht, könnte seine Mutter es in Erfahrung gebracht haben. Vor sechs oder acht Monaten sind Mel und ich ihr zufällig im Supermarkt über den Weg gelaufen. Die Frau hat Mel eingehend gemustert. Möglicherweise hat sie Carl Lee die Zeitungsausschnitte geschickt.«
    »Hat der Psychiater etwas davon erwähnt?«
    »Nein. Aber Zack kennt die Akte. Carl Lee weiß, dass ich eine Tochter habe. Und wenn nun …«
    »Okay, ganz langsam«, beschwichtigte Jamie sie. »Ich gehe davon aus, dass es in der Akte vermerkt wäre, wenn Carl Lee es wüsste, und dann hätte dir Zack das sicher gesagt. Mal den Teufel nicht an den Wand, wie Vera sagen würde.«
    Maggie stand auf, ging zur Schrankwand hinüber und zog ein großes gebundenes Buch vom obersten Regalbrett. »Das lag in dem alten Schrankkoffer meiner Großmutter mit einer Menge anderer Sachen, die geheim gehalten wurden – darunter Liebesbriefe und Nachrichten von meinen Freunden, Teenagermagazine und erotische Taschenbücher, die meine Eltern nicht geduldet hätten«, erklärte sie. »Der Schrankkoffer befand sich in der Scheune zwischen den vielen Antiquitäten meiner Großeltern und war daher ein idealer Platz, um Dinge zu verstecken.« Sie hielt das Buch hoch. »Erinnerst du dich daran?«
    Jamie stöhnte. »Warum hast du gerade dieses Schul-Jahrbuch aus der Mittelstufe aufbewahrt? Weißt du noch, welche grauenhaften Frisuren wir damals trugen?«
    Maggie gab keine Antwort. Sie blätterte in dem Buch, bis sie fand, wonach sie gesucht hatte. »Ich wette, du hast vergessen, dass Carl Lee eine jüngere Schwester hat. Sie war zwei Klassen unter uns.«
    »Nein, an sie erinnere ich mich nicht mehr«, gab Jamie zu.
    »Hier ist sie.« Maggie reichte Jamie das Buch und deutete auf eines der Schulfotos, auf dem ein dünnes Mädchen mit rotem Haar, Sommersprossen und einer Zahnspange zu sehen war. »Darf ich vorstellen? Kathleen Francis Stanton«, verkündete sie. »Sie könnte die Zwillingsschwester meiner Tochter sein.«

Kapitel 6
    Der Polizeichef Lamar Tevis lenkte den alten Pick-up in Maggie Davenports Auffahrt und parkte ihn dort. Er trug eine mit mehreren Angelhaken verzierte Kappe; direkt über dem Schild waren die Worte BEISS MICH aufgedruckt. Auf der Ladefläche des Wagens saß ein Blue Tick Hound. Der kleine Jagdhund kratzte sich so heftig, als würde sein Leben davon abhängen.
    Als Zack ein paar Minuten später in den Truck kletterte, telefonierte Tevis gerade. Der Polizeichef hob einen Finger, um Zack zu bedeuten, dass das Gespräch nicht lange dauern würde.
    »Jetzt hör mir mal zu, Clancy«,

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