Volle Kanne
auf Mel, die in einem übergroßen Schlafanzug am Küchentisch saß und an einer Pizza kaute. Dabei las sie in einem Magazin und klopfte mit der Hand zum Rhythmus der Musik, die durch den Raum schallte, auf die Tischplatte. »Hallo, Kleines«, begrüßte Jamie sie.
Mel sah auf und lächelte, wobei sie ihre Zahnspange entblößte. »Hi! Möchtest du ein Stück kalte Pizza?«
»Nein, danke. Ich wollte nur kurz bei deiner Mutter vorbeischauen. Wie geht es übrigens eurer neuen Ziege?«
»Sie ist süß. Nur ihre Augen sind ein wenig seltsam«, berichtete Mel.
Kurz darauf klopfte Jamie an Maggies Schlafzimmertür und spähte in den Raum. Maggie saß auf ihrem Bett, umgeben von Wäschebergen, und hatte sich ihr Telefon zwischen die Schulter und das Kinn geklemmt.
Sie winkte Jamie herein. »Okay, hör zu, Queenie«, sprach sie in den Hörer. »Du weißt, dass ich von Voodoozauber nichts halte, wenn er jemandem schaden könnte, selbst wenn es sich um Carl Lee Stanton handelt. Wenn du in Schwierigkeiten gerätst, werde ich keine Kaution stellen, um dich aus dem Gefängnis zu holen. Und ich werde dir auch keinen Kuchen mit einer darin eingebackenen Feile in die Zelle schmuggeln. Oh, und sag Everest, er soll vorsichtig fahren.« Maggie legte auf und schüttelte den Kopf. »Diese Frau ist eine Gefahr für sich und andere. Sie gibt keine Ruhe, bis sie sich eine schwarze Henne besorgt hat, auch wenn sie dafür den weiten Weg nach Savannah in Kauf nehmen muss.«
»Was hat sie damit vor?«
»Sie verwendet deren Eier auf verschiedene Art und Weise. je nachdem, welchen Zauber sie damit anzuwenden versucht. Es ist wahrscheinlich besser, wenn wir nicht genau darüber Bescheid wissen.«
Jamie deutete mit einer Kopfbewegung auf das Bett. »Wie ich gehört habe, bist du die nächsten Stunden damit beschäftigt, Wäsche zu falten. Ihr Ärzte führt wirklich ein glamouröses Leben.«
»Ja, beneidenswert, nicht wahr?«
Jamie zögerte. »Ich wollte dir nur sagen, dass ich nichts mit dem Inhalt des Artikels über dich zu tun hatte. Allerdings übernehme ich als Verlegerin natürlich die ganze Verantwortung, und ich …«
»Vergessen wir es einfach«, unterbrach Maggie sie. »Außerdem ist das schon Schnee von gestern. Abby Bradley hat es bereits allen erzählt. Aber wenn du dich wirklich schuldig fühlst, dann kannst du mir helfen, diese Socken zu sortieren.« Sie deutete auf den Stapel.
»Ich hasse es, Socken zu sortieren.« Jamie streifte ihre Schuhe von den Füßen, kletterte auf das Bett und zog den Haufen zu sich heran. »Igitt!«
Maggie grinste und angelte einen Kissenbezug aus dem Stoffberg. Sie fuhr mit der Hand hinein und holte zwei Schokoladenriegel heraus. »Etwas Süßes?«
»Das ist ein recht ungewöhnliches Versteck«, meinte Jamie und griff zu. Rasch wickelten die beiden Freundinnen die Süßigkeiten aus. »Und jetzt erzähl mir etwas von dem attraktiven FBI-Agenten«, forderte Jamie Maggie auf.
Maggie zuckte die Schultern. »Viel weiß ich nicht über ihn. Er scheint seinen Job gut zu machen, und ich fühle mich sicherer in seiner Gegenwart.« Sie biss von ihrem Schokoriegel ab.
»Frau? Kinder?«, fragte Jamie.
»Er sagte, sein Job sei nur schwer mit einem Familienleben zu vereinbaren. Ich würde auch nicht mit einem Mann verheiratet sein wollen, der fast nie zu Hause ist. Außerdem sind verdeckte Ermittlungen sicher gefährlich.« Sie hielt inne. »Und wie steht es mit deinem Familienleben? Gibt es Neuigkeiten an der Babyfront?«
Jamie zuckte die Schultern. »Leider kann ich nichts berichten.«
Maggie hörte die Enttäuschung in ihrer Stimme. »Queenie behauptet, dass sie ein todsicheres Fruchtbarkeitsrezept kennt.«
»Tatsächlich?« Jamie sah auf.
»Es ist so einfach, dass jeder es anwenden kann. Alles, was du dazu brauchst, ist ein Rosenbusch«, fuhr Maggie fort. »Allerdings müssen es rote Rosen sein. Sie verkörpern Leidenschaft.« Sie wusste, dass vor Max‘ und Jamies neuem Haus Rosenbüsche wuchsen.
Jamie schaute sie interessiert an.
»Du gräbst einen Rosenbusch in der Morgendämmerung aus, wenn die Blütenblätter noch feucht vom Tau sind. Bevor du das Loch wieder zuschaufelst, legst du einen glänzenden neuen Penny hinein. Dann zupfst du alle Blütenblätter von den Rosen. Du musst sie nicht zählen, aber ungefähr die Hälfte gibst du zusammen mit deinem bevorzugten Badesalz in dein Badewasser. Die andere Hälfte verteilst du auf deiner Bettwäsche, bevor ihr euch schlafen legt.«
»Und das
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