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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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sagte Tevis. »Ich habe dir sofort Bescheid gegeben, als ich von Carl Lee Stantons Flucht erfahren habe, aber bisher hast du mich hängen lassen. Falls du dich damit dafür rächen willst, dass ich das letzte Pokerspiel gewonnen habe, solltest du zukünftig deine Mittwochabende lieber im Seniorenzentrum beim Bingo verbringen.«
    Zack grinste und lehnte sich auf dem Sitz zurück.
    »Du hörst mir nicht zu«, fuhr Lamar fort. »Ich habe viel zu wenig Personal. Die ganze verdammte Stadt spielt verrückt, und diese Elvis-Imitatoren machen alles noch schlimmer. Vier von ihnen sitzen wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit bereits bei mir in der Zelle, und wenn ich mir noch ein einziges Mal ›Jailhouse Rock‹ oder ›Hound Dog‹ anhören muss, dann erschieße ich mich.« Er legte eine Pause ein, um Luft zu holen. »Also, ich brauche jeden Feuerwehrmann und alle Freiwilligen, die du zur Verfügung hast, verstanden?« Er lauschte. »Sie sitzen bereits in der Bahnhofshalle? Was meinst du damit? Seit wann?«
    Tevis warf Zack einen Blick zu, doch dieser zuckte nur die Schultern.
    »Verdammt, Clancy.« Lamars Stimme klang jetzt ein wenig verlegen. »Du hättest mir sagen sollen, dass du sie bereits losgeschickt hast. Dann hätte ich mir diesen Anruf sparen können. Hallo? Clancy? Bist du noch dran?« Lamar hängte auf. »Tja, ich schätze, die Eintrittskarte für den nächsten Feuerwehrball kann ich wohl vergessen.« Er runzelte die Stirn und sah Zack nachdenklich an. »Haben Sie etwas damit zu tun? Oder vielleicht Max?«
    »Sie unterschätzen Ihre eigene Überzeugungskraft«, meinte Zack.
    »Ja, schon möglich.« Er streckte die Hand aus. »Schön, Sie endlich zu treffen, Zack. Es tut mir leid, dass wir uns erst jetzt persönlich kennenlernen, aber wie Sie sich denken können, bin ich immer schwer beschäftigt.« Sie schüttelten sich die Hand, und Lamar musterte Zack eingehend. »Wer hat Ihnen den Arm gebrochen und eins über den Schädel gebraten? Eine Frau? Nein, sagen Sie es mir nicht – es geht mich schließlich nichts an. Wir sollten rasch zur Sache kommen, bevor meine Füße in diesen Fischerstiefeln zu kochen anfangen.«
    »Waren Sie angeln?«
    »O nein, das ist meine Verkleidung, damit Carl Lee Stanton nicht sofort bemerkt, dass Polizei vor Ort ist«, erklärte Lamar. »Den Wagen habe ich mir von meinem Cousin geborgt, und der Jagdhund auf der Ladefläche ist von meinem Nachbarn. Die Kappe gehört allerdings mir.«
    »Eine großartige Verkleidung«, meinte Zack.
    »Da wir gerade über Verkleidungen sprechen, sollte ich Ihnen sagen, dass nur einige wenige meiner Mitarbeiter wissen, dass Sie FBI-Agent sind. Für die anderen sind Sie einfach ein Kollege.«
    »Das finde ich gut. Glauben Sie, dass Sie genügend Leute zur Verfügung haben?«
    »Wir arbeiten, so schnell wir können – bei all den verrückten Sachen, die im Augenblick in dieser Stadt vor sich gehen. In den letzten 24 Stunden wurden mehr Fälle von häuslichen Streitigkeiten, Vandalismus, Verkehrsunfällen und weiß der Himmel was sonst noch alles gemeldet, als ich normalerweise in einem halben Jahr zu bearbeiten habe. Und jetzt musste ich die halbe Mannschaft für Straßensperren einteilen.«
    »Wie ist der Stand der Dinge?«, fragte Zack.
    »Der Sheriff hat Deputys aus einigen anderen Landkreisen angefordert, die Autobahnpolizei wird zusätzliche Wagen losschicken, und Clancy sorgt für Unterstützung. Verdammt, ich muss schnell zurück und ein paar Leute einweisen.«
    »Ich werde mich kurzfassen«, erklärte Zack. »Ich will nur sicherstellen, dass wir uns einig darüber sind, wie wir die Sache am besten in Angriff nehmen.«
    »Also alles noch einmal abklären«, sagte Lamar zustimmend.
    »Wie besprochen, sollen hier keine Streifenwagen auf der Straße zu sehen sein. Im ganzen Viertel nicht.«
    Lamar nickte. »Verstanden und bereits durchgeführt, Kollege. Ich habe unauffällige Wagen und Polizisten in Zivil in der Nachbarschaft positioniert, und Sie werden dort keinen Streifenwagen linden.« Er zog einen leuchtend grünen Angelkasten hinter seinem Sitz hervor. »Darin befindet sich ein Funkgerät. Unterm Strich bedeutet das, dass niemand ohne Ihre Zustimmung irgendwelche Maßnahmen ergreifen wird.«
    Zack sah ihn neugierig an. »Sind Sie immer so zuvorkommend?«
    »Wir versuchen beide, unseren Job gut zu machen, oder?« Lamar drehte sich auf seinem Sitz herum und wandte sich ihm zu. »Ich habe mich auch einmal beinahe beim FBI beworben«, verriet er

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