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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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eingehen.«
    »Da täuschst du dich, Carl Lee. Jonesy würde niemals einen Kumpel verraten. Das würde gegen seine Berufsehre verstoßen. Außerdem ist er reich. Er hat einen Haufen Kohle damit gemacht, Lkw-Fahrern ihr Geld dafür abzunehmen, dass er ihnen versprochen hat, sie zu Jesus zu führen«, erklärte er. »Und nun rate mal, wer ihm gezeigt hat, wie er dieses Geld verstecken kann? Ich persönlich, jawohl. Außerdem hat er durch seine geistlichen Tätigkeiten etliche Beziehungen. Vielleicht kann er uns eine Fahrgelegenheit nach Beaumont vermitteln.«
    Carl Lee dachte darüber nach. »Okay«, sagte er schließlich. »Wir schauen bei deinem Freund vorbei. Wenn ich aber das Gefühl habe, dass er uns verpfeifen will, jage ich ihm eine Kugel so tief in den Körper, dass man sie nicht wiederfindet.«
    Sie überquerten die Landstraße und machten sich auf den Weg durch den Wald. Auf der anderen Seite stießen sie auf ein brandneues, extrabreites Wohnmobil. Daneben stand ein Sattelschlepper mit der Aufschrift GEBETSMOBIL.
    »Was ist das?«, fragte Carl Lee.
    »Das ist Jonesys mobile Kirche«, erklärte Cook. »Er hält damit an allen Fernfahrerrastplätzen und Autobahnparkplätzen Gottesdienste ab. So verkündet er Gottes Wort im ganzen Land«, fügte er hinzu. »Fernfahrer sind sehr großzügig.«
    Ein Mann rief ihnen aus dem Wohnmobil etwas zu. Dann wurde der Lauf einer Schrotflinte aus einem der Fenster geschoben und auf die Männer gerichtet. Cook gab sich zu erkennen. Kurz darauf tauchte ein grauhaariger Mann an der Tür auf. Er trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd mit Priesterkragen. Selbst während er Cook begeistert die Hand schüttelte, ließ er das Gewehr nicht los. Cook stellte ihm Carl Lee vor.
    »CNN hat heute in den Nachrichten ständig Fotos von euch beiden gesendet«, berichtete Jonesy. »Ein Autofahrer wollte am Rand des Highways eine Pinkelpause einlegen und ist dabei beinahe über die Leiche eures Kumpels gestolpert. Er wurde vor ein paar Stunden gefunden und anhand einiger Tätowierungen identifiziert.«
    »Wir haben ihn nicht umgebracht«, erklärte Cook. »Er wurde auf der Flucht von einer der Wachen angeschossen.«
    »Wie auch immer. Ein junger Mann hat davon gehört und sich bei der Polizei gemeldet. Er sagt, er sei euch gestern Abend begegnet.« Jonesy legte eine Atempause ein und musterte Carl Lee. »Er hat euren Wagen genau beschrieben und ausgesagt, dass du ausgesehen hättest wie Jerry Lewis in diesem Film mit dem Professor.«
    »Oh-oh, damit ist deine Tarnung wohl aufgeflogen«, meinte Cook.
    Carl Lee murmelte einige Flüche.
    »Hüte deine Zunge, mein Sohn«, ermahnte Jonesy ihn. »Dies ist ein Haus Gottes. Hier verwenden wir solche Ausdrücke nicht.«
    Carl Lee sah Cook an. »Meint er das ernst?«
    Cook nickte feierlich, bevor er sich an Jonesy wandte. »Wir mussten den Wagen stehen lassen, weil uns ein Reifen geplatzt ist. Wir haben es gerade noch geschafft, ihn auf einen Feldweg zu lenken und eine Böschung hinabrollen zu lassen. Mit ein wenig Glück wird ihn dort so schnell niemand entdecken.«
    Jonesy sah Carl Lee an. »Ich weiß, was du getan hast«, verkündete er. »Aber Gott liebt dich trotzdem, und ich tue es auch. Also werde ich dich dazu einladen, mit mir das Brot zu brechen, aber deine Waffe musst du draußen lassen. In meinem Heim sind Waffen nicht erlaubt.«
    Carl Lee starrte demonstrativ auf die Schrotflinte. »Diese Waffe zählt nicht, da sie lediglich der Verteidigung dient«, erklärte Jonesy. »Ein Mann besitzt das Recht, sein Heim zu verteidigen.«
    Cook zog seine Waffe aus dem Hosenbund und legte sie auf die Treppe. Schließlich tat Carl Lee es ihm gleich.
    »Habt ihr Hunger?«, fragte Jonesy, während sie in das Wohnmobil stiegen. »Ich habe einen Topf mit roten Bohnen und Reis auf dem Herd.«
    »Wie ich höre, hast du eine Menge Geld gemacht«, sagte Carl Lee, nachdem Jonesy drei Schüsseln mit Bohnen und Reis und einen Teller mit dick mit Butter bestrichenen Scheiben Brot auf den Tisch gestellt hatte. »Warum wohnst du dann nicht in einer schicken Villa?«
    »Ich bewahre meine Schätze im Himmel auf«, erwiderte Jonesy. »Dort oben gibt es Villen im Überfluss, und sie alle stehen auf Straßen aus Gold. Außerdem will ich neugierige Fragen vom Finanzamt vermeiden.«
    Sie aßen schweigend weiter, und Jonesy füllte die Schüsseln nach. »Wo sind nur meine Manieren?«, sagte er dann. »Ihr Jungs seid sicher durstig.«
    »Ein kaltes Bier wäre jetzt nicht

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