Volle Kanne
auf die Zentralverriegelung und wandte sich ihr noch einmal kurz zu.
»Lass den Motor laufen, falls …«
Maggie seufzte. »Ich hasse das«, murmelte sie. Sie legte die Arme quer über das Lenkrad und vergrub ihr Gesicht darin. Als jemand an das Fenster klopfte, zuckte sie zusammen und schreckte hoch. Vor der Fahrertür stand ein Polizist. Sie kurbelte die Scheibe einige Zentimeter herunter.
»Madam, Sie dürfen hier nicht parken. Sie stehen in der Feuerwehreinfahrt.«
»Oh.« Maggie sah zu den Eingangstüren des Kinos hinüber. »Kann ich kurz auf meinen Freund warten? Er wird jeden Moment zurückkommen.«
»Wenn es Sie nicht stört, dass ich Ihnen dann einen Strafzettel für Falschparken ausstellen muss?«, entgegnete er.
»Ich bin schon weg.« Sie fuhr los und suchte in der ersten Reihe einen Parkplatz. Als sie bereits ganz am hinteren Ende angelangt war, sah sie Zack aus dem Kino kommen. Er stützte die Hände auf die Hüften und sah sich um. Rasch fuhr sie zu ihm zurück.
Als er sie entdeckte, schüttelte er den Kopf und hob fragend die Arme. Dann stieg er in den Wagen. »Ich habe dich um eine ganz einfache Sache gebeten …«, begann er.
»Ihr großen Tiere vom FBI schert euch wahrscheinlich nicht um Parkverbote, oder?«, unterbrach Maggie ihn. »Wenn ein Polizist auf euch zukommt und euch sagt, dass ihr sofort aus der Feuerwehreinfahrt verschwinden sollt, dann zeigt ihr ihm einfach eure große, glänzende Dienstmarke und befehlt dem Polizisten zu verschwinden, oder? Habe ich Recht?«
Zack nickte. »Ja, genau so ist es.«
Maggie beobachtete, wie ein Wagen in der Nähe des Eingangs ausparkte, und startete den Motor durch. Sie steuerte den Wagen rückwärts in die Parklücke, so dass sie freien Ausblick auf die Vordertüren hatten.
Maggie stellte den Motor ab. »Also, wie lange dauert der Film?«, erkundigte sie sich mit einem gezwungenen Lächeln .
»Eine Stunde und 39 Minuten.«
»Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich mich einverstanden erklärt habe, zwei Stunden auf einem Parkplatz zu verbringen, damit meine Tochter sich mit ihren Freundinnen einen Kinofilm anschauen kann.«
»Sieh es doch positiv«, meinte Zack. »Du hast die Gelegenheit, diese Zeit mit mir zu verbringen. Wenn du geschickt vorgehst, lasse ich dich auf meinem Gips unterschreiben. Vielleicht bekommst du sogar den begehrten Platz neben Paula Zahns Unterschrift.«
»Danke, ich verzichte.«
Er grinste. »Also, wie sollen wir uns jetzt die Zeit vertreiben?« Er streckte seine Arme aus und ließ sie dann fallen, so dass sein linker Arm auf Maggies Rückenlehne und schließlich auf ihren Schultern landete.
Sie schüttelte betrübt den Kopf, hatte aber Mühe, ein Lachen zu unterdrücken. »Das ist ja wie in der siebten Klasse.«
Er wirkte verletzt. »Bisher hatte ich damit immer Erfolg.«
»Dann verabredest du dich anscheinend mit wirklich dummen Frauen. So wie … Bambi?« Sie deutet auf einen Namen auf seinem Gips.
»Das war die Ärztin in der Notaufnahme, die mich versorgt hat, nachdem ich zusammengeschlagen worden war«, erklärte Zack.
»Du zerrst an meinen Nerven, Madden«, stellte Maggie fest.
»Ich war ein vorbildlicher Patient. Ich habe mich niemals beklagt und mich bei den Schwestern überschwänglich für jede Morphiumspritze bedankt. Nur einmal geriet die Situation beinahe außer Kontrolle, als die Schwestern sich darum stritten, wer sich zuerst auf meinem Gips verewigen durfte.« Er grinste.
Maggie musterte ihn aufmerksam. »Kannst du jemals ernst sein?«
»O ja, sehr oft sogar.« Er strich ihr über das Haar und nahm eine Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger. »Seit wir uns zum ersten Mal sahen, habe ich ganz ernsthaft gegen das Bedürfnis angekämpft, dein Haar zu berühren«, sagte er. Er ließ seine Finger durch ihr Haar gleiten und fuhr dabei sanft über ihren Nacken.
Das Kribbeln zog sich vom untersten Lendenwirbel langsam Wirbel für Wirbel über das gesamte Rückgrat nach oben. Maggie bemühte sich, gleichmäßig zu atmen. Sie rückte auf ihrem Sitz ein Stück zur Seite und lehnte sich in die andere Richtung. »Bist du noch bei Verstand? Du bist hier in deiner Funktion als FBI-Agent!«
»Ich habe alles im Griff, Baby. Ich kann deine Leidenschaft schüren und gleichzeitig deine Tochter beschützen. Ich kann die Kaninchen zur Familienplanung und die Hennen zur pünktlichen Eiablage ermutigen und gleichzeitig eine behinderte Ziege auf ihrem Weg zum Erwachsensein emotional unterstützen.
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