Volle Kanne
Multitasking ist meine Spezialität.«
Sein verschmitztes Grinsen war sehr sexy. Und ansteckend. Gegen ihren Willen lächelte Maggie ihn an. »Ich habe dich durchschaut, Madden«, sagte sie. »Du verstehst es, zu flirten und Süßholz zu raspeln.«
»Da könntest du Recht haben.« Er beugte sich zu ihr hinüber und drückte ihr seinen Mund auf den Hals. Als sie verblüfft die Lippen öffnete, drehte er ihr Kinn mit einem Finger zu sich, so dass er sie küssen konnte. So wie beim ersten Mal fühlte Maggie sich von seinen warmen Lippen völlig entwaffnet. Ihre Abwehr schien zu schmelzen wie warme Schokolade, und sie konnte dem Bedürfnis nicht widerstehen, seinen Kuss zu erwidern.
Zack hob den Kopf und verzog schmerzlich das Gesicht. »Ich glaube, dein Ganghebel hat sich gerade in meine Milz gebohrt. Wir sollten uns lieber nach hinten setzen.«
»Hm. Als mir das letzte Mal ein Junge das vorschlug, wurde ich schwanger.«
»Weiß Mel, dass sie auf dem Rücksitz eines Wagens gezeugt wurde, oder habe ich jetzt etwas gegen dich in der Hand?« Er gab ihr keine Möglichkeit, darauf zu antworten, sondern küsste sie wieder. Er drückte seinen Mund auf die kleine Kuhle an ihrem Hals und ließ dann seine Lippen über ihr Kinn, ihre Nase und ihre geschlossenen Augenlider wandern. Während er eine Hand in ihrem Haar vergrub, legte er die andere sanft auf ihre Brust. Maggie atmete tief ein. In ihrem Inneren schien alles zu vibrieren und zu klirren, wie Töpfe und Pfannen, die an einem Regal baumelten und aneinanderstießen. Sie hatte das Gefühl, als wäre ihr Herzschlag aus dem Takt geraten.
Sic öffnete die Augen und zwinkerte einige Male, um wieder klar sehen zu können. Als er sie an sich ziehen wollte, stemmte sie ihre Handflächen gegen seine Brust. »Wir müssen damit aufhören!«, rief sie ein wenig zu laut.
»War das zu schnell für dich?«
»Wir haben Zuschauer.« Sie ließ sich in ihrem Sitz nach unten gleiten, während ein Wagen des Sicherheitspersonals langsam vorbeifuhr. Beide Beamte starrten in ihr Auto. »Großartig«, murmelte sie. »Ich glaube, der Fahrer ist der Vater einer meiner Patientinnen.«
»Sie sind schon wieder weg.« Zack streckte seine Arme nach ihr aus, aber Maggie wich zurück.
»Wir sollten das nicht tun, Zack.« Sie versuchte, ihrer Stimme einen bestimmten Klang zu verleihen. »Es ist zu … zu verwirrend. Und ich kann im Augenblick nicht so klar denken wie sonst. Mein Verstand ist wie betäubt. Ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen.« Das war die Wahrheit. Jedes Mal, wenn sie die Augen geschlossen hatte, war Carl Lees Foto aus der Zeitung vor ihr aufgetaucht. Und auch der Anruf von McKelvey hatte sie belastet. Immerhin hatte sie ihm versprochen, nichts davon zu erzählen. Jetzt fragte sie sich, ob McKelvey wirklich die Polizei informieren würde – was, wie sie beide wussten, die richtige Entscheidung war – oder ob er plante, selbst mit Carl Lee fertig zu werden. Das war alles zu viel für sie.
Der Hauptgrund, warum sie Zack Maddens Küsse zurückwies, war jedoch ein anderer. Ihr war bewusst, dass sie sich damit immer mehr auf ihn einließ, und das würde Folgen haben, über die sie im Augenblick nicht nachdenken konnte.
»Okay, Maggie.« Er strich ihr noch einmal zärtlich über die Wange. »Warum machst du nicht die Augen zu und entspannst dich? Ich bleibe bei dir und behalte die Kinotüren im Blick.«
Maggie lehnte sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen. Überrascht stellte sie fest, wie müde sie plötzlich war. Stress und Sorgen führten zu Erschöpfung. Wie oft hatte sie das schon ihren Freunden und Verwandten gepredigt? Und denen war kein irrer Psychopath auf den Fersen. Am liebsten hätte sie ihren Kopf an Zacks Brust gelehnt, aber es war ihr schon ein großer Trost, ihn in ihrer Nähe zu wissen. Sie döste ein.
Maggie nahm nur vage wahr, dass die Autotür aufgerissen wurde. Das Oberlicht blendete sie einige Sekunden lang. Offensichtlich war der Film zu Ende, und Zack holte jetzt Mel ab. Wenn die beiden zum Wagen zurückkamen, würde sie aufwachen und Zack bitten, sie nach Hause zu fahren. Auf dem Parkplatz ertönte Stimmengewirr. Wagentüren wurden zugeschlagen, und Motoren heulten auf. Dann war alles wieder still.
Maggie hörte, wie die Tür ihres Autos wieder geöffnet wurde. Sie wusste, dass sie jetzt wach werden musste, aber das kurze Nickerchen hatte sie noch müder gemacht.
»Maggie?«
Sie bildete sich ein, einen merkwürdigen Ton in Zacks Stimme
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