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Volle Kanne

Volle Kanne

Titel: Volle Kanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Haus verlassen hatten? War er ihnen zum Kino gefolgt und hatte Mel dabei beobachtet, wie sie das Gebäude betreten hatte? Wenn er gesehen hatte, dass sie vor dem Eingang geparkt hatten, hatte er sicher versucht, sich durch einen Hintereingang hineinzuschleichen.
    »Meine Angestellten wissen, dass das gegen die Regeln verstößt. Es wäre ein Kündigungsgrund«, erklärte Besser.
    Zwei Polizisten kamen in den Saal, und der Manager stellte sich rasch vor und beschrieb die Lage. »Einer meiner Wachleute durchkämmt das Gelände«, fügte er schließlich hinzu.
    Maggie kramte ihre Brieftasche hervor. »Ich bin Maggie Davenport, ihre Mutter«, sagte sie. »Hier ist ein Schulfoto von meiner Tochter, das letztes Jahr aufgenommen wurde.« Ihre Stimme bebte, und ihre Hände zitterten, als sie einem der Polizisten das Bild reichte. »Ich habe Grund zur Annahme, dass sie entführt wurde, und ich erwarte, dass Sie sofort Verstärkung anfordern.«
    Die beiden Polizisten wirkten verblüfft. »Stehen Sie nicht einfach so herum!«, rief Maggie. »Mrs. Davenport, wir brauchen ein paar weitere Informationen« , entgegnete einer der Männer.
    »Carl Lee Stanton«, stieß sie hervor. »Groß, braunrotes Haar, ein Mörder«, fügte sie hinzu. »Reicht Ihnen diese Information?«
    Maggie hörte, wie Roberta nach Luft schnappte.
    Die Polizisten starrten sie ungläubig an. »Warum sollte Stanton …?«
    »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Fragen«, schnitt Maggie ihm das Wort ab. »Sie müssen sofort Ihre Suche verstärken. Sie müssen …«
    »Mom?«
    Maggie drehte ruckartig den Kopf, als sie Mels Stimme hörte. »Oh, Gott sei Dank!«, rief sie. Ihre Knie gaben beinahe nach, als sie sah, dass ihre Tochter am Leben und unversehrt war. Sie lief auf das Mädchen zu und riss sie in ihre Arme. Mit Tränen in den Augen trat sie einen Schritt zurück und musterte Mel von Kopf bis Fuß. »Geht es dir gut? Bist du verletzt? Was ist passiert?«
    Mel wirkte verlegen. »Alles okay; ich war im Waschraum.«
    »Zwei Stunden lang? Bist du krank?« Maggie legte ihr die Hand auf die Stirn, um ihre Temperatur zu prüfen.
    »Eines meiner Mädchen hat im Waschraum nachgesehen«, warf Besser ein. »Mehrere Male.«
    »Hast du das Kino verlassen, junge Dame?«, fragte einer der Polizisten freundlich.
    Mel sah zuerst ihre Mutter an und dann den Polizisten.
    »Ja.«
    »Was?« Maggies Stimme überschlug sich beinahe. Sie ließ das Mädchen los.
    »Kann ich meine Töchter jetzt nach Hause bringen?«, wollte Roberta wissen.
    Der Polizist hob die Hand. »Einen Augenblick.« Maggie wirkte betroffen. »Was ist hier los, Mel?«, fragte sie eindringlich und unterdrückte den Drang, die Antwort aus ihrer Tochter herauszuschütteln. »Wo
warst
du?«
    »Ich war nur kurz draußen, Mom. Ich wollte gleich wieder zurückkommen, aber die Tür war verschlossen.« Ihr Blick hastete zwischen Caitlin und Emily hin und her.
    »Sie ist mit Travis Bradley rausgegangen«, platzte Emily heraus. »Sie hat uns gebeten, sie vor Ende des Films wieder in den Saal zu lassen, aber wir hatten Angst, dass wir dann Ärger bekommen könnten.« Sie wandte sich an Mel, deren Gesicht knallrot angelaufen war. »Warum sollen wir uns in Schwierigkeiten bringen, wo wir dir doch gesagt haben, dass du das nicht tun sollst?«
    Mel starrte auf ihre Schuhe.
    In Maggie stieg eine Woge des Zorns auf. »Wo ist Travis jetzt?«, wollte sie wissen.
    »Seine Eltern haben ihn abgeholt.« Mels Stimme war kaum zu hören.
    Zack kam mit dem Wachmann zurück. Beide waren unverkennbar erleichtert, als sie sahen, dass Mel wieder aufgetaucht und ihr offensichtlich nichts zugestoßen war.
    »Wie bist du wieder in das Kino gekommen?«, fragte Besser. Anscheinend befürchtete er immer noch, dass einer seiner Angestellten daran beteiligt gewesen sein könnte.
    »Eine der Vorstellungen war wohl gerade zu Ende. Eine Menge Leute kamen durch den Seiteneingang heraus, und da bin ich schnell hineingelaufen.«
    Maggie war es peinlich, dass sie die Fassung verloren und alle so wütend angeschnauzt hatte. »Es tut mir leid, dass ihr alle in die Sache hineingezogen worden seid.« Sie sah jedem in die Augen, auch Roberta und ihren Töchtern. »Und auch, dass ich mich so unhöflich verhalten habe.« Sie sah, dass ihr die Umstehenden Verständnis entgegenbrachten, und spürte, dass ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Rasch wandte sie sich an Besser. »Sicher warten die Besucher der nächsten Vorstellung schon auf den Einlass, also

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